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Bismarck 03

Bismarck 03

Titel: Bismarck 03 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karl Bleibtreu
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5. Art. sich mit feindlichen Spitzen berührten; 5. Pioniere schanzten bei Ethe nördlich Virton. Schon am 20. hatte die 12. schles. D. bei St. Vincent Patrouillen, die 11. D. hatte III/38., II/10. und 6. Art. vorgeschoben, die hier 3 Kanoniere verlor. (Verlustausweis für all diese Scharmützel rund 120.) Offenbar stutzten 2. und 4. franz. K., geneckt und aufgehalten, und verloren so einen ganzen Tag, während auch Ruffeys rechte Flügelstaffel sich zu langsam vorbewegte, statt rasch den Belagerungsring zu sprengen, wo die Linke der Württemberger noch ungedeckt offenlag. Sarrails 6. K, griff zu weit nach Osten aus, beunruhigt durch die 5. Jäger Schmettows bei Audun; Bronchin tastete anfangs zaghaft vor und wartete so lange, bis sich das R. K. Goßler in seine rechte Flanke warf. Auch im Westen klappte nichts; das Kolonialkorps begegnete schon vor Rossignol der 12. D., dortige Gewehrschüsse wirkten wie ein Signal, das von West nach 0st die weite Linie entlang eine Entscheidungsschlacht ins Leben rief. Von Stund an suchten die sich vorher auf den Leib gerückten Feinde sich gegenseitig in die ursprüngliche Aufmarschlinie zurückzudrücken, die jeder bereits überschritt. Die französische Reiterei benahm sich ungeschickt, die deutsche 3. K. D. schob sich gewandt als Lückenfüllung zwischen Schlesier und Posener ein. Bei Arlon, 13 km östlich Tintigny, aufgerückt, hatte die 12. D. einen viel kürzeren Marsch als die 3. Kol. D. Raffanel, die 40 km marschieren sollte, um den Semoy bei Brevanne zu überschreiten und den Saum der Neufchâteauer Waldung zu berühren, von wo links von ihr die 2. Kol. D. schon geschlagen vor den Hessen abflutete. Statt dah sieben franz. Divisionen (Sarrail folgte ein Reservekorps in Richtung Landres) bloß aufs 13. K. bei Langwy stürzten, zauderten sie so lange, bis die 6 Divisionen der entfernter stehenden deutschen Linken eingriffen. Sechs andere franz. Divisionen aber erlitten durch vier deutsche solche Niederlage, dah man ohnehin nicht den Stoß auf Langwy hätte durchführen können. Der französische Plan war durch des Kronprinzen umsichtige Benutzung der dargebotenen Chancen von vornherein zum Scheitern verurteilt. 1. Kol. Brig. nebst 2. Art. Rgt. stieß im Rossignolwald zunächst nur auf I/157. als Vorhut der 12. D., das natürlich vor sechsfacher Übermacht wich und zugleich den Major nebst zwei Hauptleuten verlor. Bald aber gerieten im Walddunkel und Nebelflor alle Kompagnien der Brieger Musketiere an die bunten Turkos heran; 57. oberschl. Art. machte Luft, indem sie teils in Waldlichtungen auffuhr, teils draußen am Waldhügel Terms das 63. Oppeln-Ratibor unterstützte, wo 4. Kol. Brig. (14. und 22. Rgt.) seitwärts zu entlasten suchte. Der Kommandierende General Lefebvre wollte auch 7. und 9. Kol. heranholen, die sich aber nicht blicken ließen, vielleicht weil sie den Weg verloren und Anschluß verpaßten. Nur 3. Kol. mischte sich erfolglos ins Waldgefecht ein. Als dort auch Teile der 62er mitwirkten, erging es der 2. Kol. Brig. schlimm. Die schlesische Artillerie wirkte vernichtend. Umsonst liefen Turkoschwärme die weit vorausgeeilte 6. Batterie an; eine Geschützgruppe westlich der Neufchâteau-Chaussee schoß die Brevannebrücke entzwei, so daß die abgeschnittene Brigade den reißenden Semoy im Rücken hatte. Die Schwarzen hielten todesmutig aus. Divisionär Raffanel, der persönlich das Waldgefecht leitete, Brigadegeneral Rodony, Oberst Gallois des 1. Rgts. sanken nacheinander tödlich verwundet. Major Rey zerbrach das Banner und übergab Band und Ehrenkreuz einer Krankenträgerin zum Verbergen, fiel dann selber schwerverwundet in Gefangenschaft mit dem schwachen Rest der Brigade. Nur Wenige durchschwammen den Sermoy. Bei 2. Art. waren alle Stücke demontiert, alle Pferde getötet, die Hälfte der Bemannung niedergestreckt, dabei ein Enkel Renans, der als Reserveoffizier ein besonderes Vorbild gab. Aus der Waldsenke vorbrechend, warfen die Schlesier den Feind aus Baumdickicht und Feld ins überfüllte Rossignol hinein. Das Dorf gab 2600 Gefangene, 40 Geschütze und 200 Protzen her. (Die zwei »gefangenen« Generäle waren freilich »sterbende«.) Nachts suchte man die Trümmer des Kolonialkorps zusammen. Die 12. D. war vieler voranstürmender Führer beraubt, erkaufte aber den großen Erfolg billig mit 363 Toten (33 Offizieren), 939 Verwundeten, wovon 700 aufs 157. entfielen. Hanotaux erfindet den mageren Trost, die Schlesier hätten hier allein 5000 verloren, d. h.

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