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Bismarck 03

Bismarck 03

Titel: Bismarck 03 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karl Bleibtreu
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Leichen ein Kornfeld füllte. Fabeck sah sich lange bei Montigny aufgehalten, unaufhörlich platzten Schrapnells in die Reihen der Stuttgarter Brigade. 127., III/123. und 124. taten sich hervor, auch ein Bataillon 122. litt am 30. an der Maas und III/120. 53. Br. bei Dun, 54. bei Saffey sahen auch ihre 49. Art. durch die feindliche leiden, bei 2. Batterie sanken 21 Mann. Da 49. Art. am 1. Sept. weit voraus trabte, half sie am 2., freudig begrüßt, der 11. R. D., die aber nicht »fast verblutete«. Goßler trieb Brigade Gallwitz und Beuthener Infanterie seitwärts Romagne vor, I/156. klebte aber noch am 31. bei Fontaines südöstlich Dun, wo 12. R. A. heftig schoß. Schon vorher kämpften I/22. und II/23. R. den Feind bei Carmel vor Dun nieder. Gegen Montfaucon a. d. Argonnen drehten sich die Füsilierbataillone von 156. Inf., 11. und 22. R. und näherten sich fast verlustlos. Gündell wechselte beim Vorbeizug mit Mudra den Platz, d. h. ging jetzt links von ihm auf Verdun vor, 19. R. schob sich bei Consenvoy an den nördlichen Fortgürtel heran, während Mudra westlich der Bahn Verdun-Mezières sich ausdehnte. Die Verluste bei diesem letzten Ringen waren nicht gering: 2100 vom 6. K. (500 von II/III/23., 87 von 21. Art.), 2800 von 13. K. inkl. 124. L. W., 600 vom 6. R. K., 300 vom 5. R. K., dazu bei Mudra 8. bayr. (100), so daß inkl. Mudra 6800 herauskommen. 1. Königsjäger z. Pf. und 11., 4. R. Hus. Leobschütz und 2. Ul. verloren zusammen 115, Kav. Schmettow im ganzen nur 100. Monatsverlust inkl. 5. Fußjäger, Hess. Drag. Oven betrug 36 500 (7500 des 6. K., 5000 des R. K., 3200 des 5. K., 5100 des 5. R. K., 3200 des 16. K., 9000 des 13. K. usw.). Das 5. K. focht zeitlich am wenigsten, litt daher relativ mehr als das 16., bei dem überhaupt nur die zwei Vorhutregimenter 67. und 173. ansehnlichen Verlust hatten. Außerdem entfiel fast die Hälfte des Artillerieverlusts aufs 5. K. Das 13. K. litt ungeheuer, doch ganz ungleichmäßig, da die 26. D. allein 6000 verlor, wovon 3450 auf die Stuttgarter Brigade kommen. Das 119. schmolz bis Mitte September um 50 Offiz. 2000 Mann! Die 27. D. verlor 2400 Inf., die übrigen Waffengattungen 600. Inkl. 124. L. W. bei Montigny bluteten also 9400 Schwaben. Allein, wenn 24 Brigaden exkl. Oven binnen 8 Tagen rund 33 000 verloren, so 20 Brigaden bei Gravelotte 20 000, 10 Brigaden bei Vienville 15 000 an einem Tage, ebenso verlor die Artillerie des 9. K. bei Amanvillers prozentual viel mehr, als die Posener Artillerie in drei Tagen. Hiernach wird die Mythe von Verluststeigerung durch moderne Feuerwaffen wohl schweigen. Unsere Statistik nach sorgfältigster Prüfung halten wir auch im einzelnen unbedingt aufrecht. Es ist stets zu beanstanden, wenn Offiziers- und Mannschaftsverlustverhältnisse bei amtlichen summarischen Angaben nicht stimmen, das Normale ist immer 1:20-25. (So verloren 4 Lissaer Kompagnien 14 Offiz. 360 Mann usw.) Da bei den Franzosen die Gefahr den Todesmut eines vaterländisch begeisterten Offizierkorps hervorlockte, so lehrte die Folgezeit, daß Cadresschwächung den Beharrungsstand der Truppe nicht wesentlich herabsetzt, das seelische Gefüge eines Volksheeres zerbricht nicht so leicht. Da 33 Divisionen der 1., 2. und 3. A. (L. W. eingerechnet) 46 500, 23 D. der 4. und 5. A. 57 000 verloren, so errät man, wo man sich am ernstesten schlug.
    Entsprach das Ergebnis so schweren Opfern? Man schwärmte den Franzosen so viel von Überlegenheit ihrer »reformierten« Armee vor (siehe die famosen Artikel des Times-Obersten Repiergten über deutsche Friedensmanöver), daß sie baß erstaunten, nun doch wieder ihre Unterlegenheit mit Händen greifen zu können. Sobald sich das Ausmaß des Mißerfolges fühlbar machte, trat moralische Herabstimmung ein. Sonst lassen sich so tapfere Truppen nicht 100 Kanonen und wahrscheinlich 30 000 Gefangene abnehmen. Wenig fehlte, daß damals auch Verdun sich selbst überlassen blieb, und die Verdunarmee bis Bar le Duc zurückwich. Nur Sarrails Versicherung, der an Stelle des abgesetzten Ruffey den Befehl übernahm, er könne sich zwischen Maas und Ostargonnen behaupten, verhinderte das. Verduns Stärke lag nicht in den elf Hauptforts, sondern in seiner geographischen Lage. Das Rätsel, warum es sich gegen die Durchschlagskraft deutscher Geschosse hielt, löst sich dahin, daß die Feldbefestigungen des Umkreises die Annäherung des Bombardements erschwerten und stete bewegliche Verteidigung im freien Felde durch Anklammern der

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