Bismarck 03
Dragoner sowie andere Teile der Division führen ausdrücklich »Brandeville« für sich an, und es ist sehr möglich, daß Gislain dort mit ihr die Klingen kreuzte zu seinem Nachteil. Übrigens kapitulierte Longwy am 26. mit 3700 Mann nach einer Verteidigung, die der historischen von 1792 nacheiferte. Inzwischen blieb auch Goßler nach Gündells Beispiel stilliegen. Strantz, nach Ostpreußen bestimmt, marschierte ab, wieder Überstürzung der O. H. L. Denn ein Korps mehr oder weniger hätte die Gefahr im Osten nicht eingerenkt; ein Feldherr hat aber nicht rechts noch links zu sehen, sondern einzig an Ort und Stelle einen winkenden Vollsieg zu vervollständigen, mag hinter ihm die Welt aus den Fugen gehen. Ein solcher Sieg bringt alles wieder ein und zur Absendung des 5. K. wäre noch Zeit gewesen nach Sieg an der Maas. Hinterher unterblieb es obendrein, da Hindenburgs Blitz bei Tannenberg das Dunkel lichtete. So betrog man den Kronprinzen um die Früchte seiner Erfolge. Durch Mudras Schuld fielen drei Korps für die Verfolgung aus, nur 6. und 13. K. wanden sich langsam durch Engpässe und Wälder hin. Ersterem kosteten die Gefechte bis 27. nur 700, bei letzterem litten 13. Art. und 13. Pioniere (eine Kompagnie verlor allein 85). Die 12. D. ging bei Dun über, 11. D. bei Chimay. Während das Kol. K. zu Langle nach Somnauthe auswich, dessen beginnenden Abzug dort seine 8. Kav. D. unvollkommen verschleierte, nahmen Regimenter Oppeln und Kosel nebst 21. und 57. Art. die Spitze und schlugen Gérards Nachhut am Bois des Dames. Dagegen wehrte sich D. Tertinian bei Remagne südwestlich Dun merkwürdig lange. Fabeck marschierte über Stenay vor, Bronchin wich immer weiter, gleichwohl kam es bei Montigny westlich der Maas zwischen Dun und Stenay am 29.–31. zu scharfem Gefecht der Ulmer und Neckartaler Regimenter, sowie erneut der Stuttgarter Brigade. Goßler hatte sich wieder in Bewegung gesetzt, 6. R. J. irrten auf Dun ab, er brachte noch 22. R. vor. Endlich trat Mudra seitwärts ausbiegend erneut den Vormarsch zur Maas an. Ihn begleitete 8. bayr. Inf., 124. Würt. L. W. wandte sich nach Montigny. Sarrails 40. D. ging auf Azannes nordwestlich Verdun zurück, welche Festung am 30. den ersten Schuß ihrer schweren Kaliber abfeuerte, er rollte unheildrohend über die Maas dahin, wo später K. Gündell mit Belagerungsartillerie auftauchte. Fort Dioumont schloß seine Pforte, 255. Regt. besetzte Ormes im Norden, wo schon Vedetten Schmettows streiften. Maunoury war bereits in Amiens, wo er sein Hauptquartier aufschlug; Durand beobachtete mit vier Divisionen die Côtes Lorraines und schanzte im Schweiß seines Angesichts. Gestützt auf den großen Waffenplatz, bereitete Sarrail Verteidigung der Argonnen vor, wozu der lange Aufenthalt der Verfolgung durch die Maasstrecke bei Danevaux-Sivry ihm Zeit gewährte. Reitzenstein erreichte am 30. erst wieder mit III/98. (90) Gouraincourt, wo er schon am 25. stand, mit 135. am 31. Danevaux, das dort nur 14 verlor, dagegen erhielten 130. sowie Heinemanns 145. und I/173. dort noch heftiges Feuer. 30. (6 Offiz. 89 Mann), 67. nebst 34. Art. und 12. J. z. Pf. erzwangen bei Sivry den Übergang. Inkl. Pioniere schätzen wir den Verlust dieser Flußgefechte auf 900. Fortdauernder Kampf von 145. und III/67. nebst 70. Art. in den ersten Septembertagen (375 Verl.) zeigt, daß wir die Schwere des Übergangs nicht übertreiben. Die Septemberlisten sind überreichlich gefüllt mit Opfern des Metzer Korps, das entspricht so genau dem harten Argonnenkampf, daß wir keinen Mann als Augustnachtrag abziehen dürfen. Das Posener Korps galt seit Skalitz und Wörth als Mustertruppe, diesmal lief ihm aber das schlesische den Rang ab, bei ihm trat nie ein Schwächezustand ein. Es kam jetzt rasch vorwärts gegen Vaux mit III/62, und III/157. nebst 51., während 11. und 38. die Nachhut bei Romagne brachen, 63er rangen sich bis Dieulet südwestlich durch, wo sie hessischen Schützen von ferne zuwinken konnten und genaue Fühlung mit ihnen nehmen. Sie ließen I/157. (35) keine Arbeit mehr zu tun. Wütend setzten sich Teile Gérards und Boelles noch bei Vaux zur Wehr, konnten aber gegen 62. und besonders 23. nicht ausdauern, als III/11. und 6. Art. am 31. seitwärts den Feind vertrieben, der allseitig auf Montfaucon abzog. Die von Sarrail noch gehaltene südliche Maasstrecke war so in der Luftlinie umgangen. Was über Remagne vordrang, stieß bei Septfarges auf eine Kolonialbrigade, die mit ihren schwarzen Leibern und
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