Bismarck 03
Angehöriger von 9. Pionieren zitiert wird, was doch sicher verdächtig aussieht, da jedes Tagebuch das genaue Signalement des Urhebers enthalten muß. Auch der Stil klingt manchmal so, als habe ein Franzose ihn verfertigt, der gut Deutsch kann, aber nicht gut genug, so daß gewisse Wendungen von einem nichtdeutschen Verfasser herzurühren scheinen. Doch selbst wenn es sich nicht um Fälschung handelt, selbst wenn sentimentale mieselsüchtige Michel hier echtdeutsch lamentieren, was einem rohen Briten und Franzosen nie einfallen würde, sollten die Gegner sich der Kriegsgreuel ihrer eigenen Geschichte erinnern und auch im Weltkrieg vor der eigenen Tür kehren. In Markirch, Weiler und Sulzbach hausten die »Befreier« aufs ruppigste, die Plünderer schleppten 1000 Zivilisten, Frauen, Kinder, Greise und Lazarettgehilfen als Geiseln fort. Überall schoß man auf Rotes Kreuz und Genfer Binde, um nachher die eigene Schande den Boches zur Last zu legen. Schnurren wie ein schmeichelnder Kater und zugleich die Krallen ausstrecken, um wehrlose Mäuslein abzutun, solch liebenswürdig ritterliche Großmut als Weltreklame aller Welschgänger stiftete den Rütlibund von Kongokannibalen und Gurka-Kopfabschneidern für Freiheit und Recht, allen Verbrechern soll vergeben und ein Deutschland nicht mehr sein.
II. Heeringens Angriff und Schlacht bei Charmes.
Am 18. hatten 30. R. D. (b. 10. R. Brig. und 5. Ers. Brig.) und 1. und 2. L. W. Brig, bei Weiler-Neukirch 8 Gesch. erobert, am 20. bei Steige, wo 11. und 14. R. erneut 4 Gesch. eroberten, den schönen Erfolg abgerundet, doch am 21. am Weinberg einen Rückschlag erhalten. Sobald am 20. der Gegenstoß auch bei Heeringen greifbare Formen annahm, stritten bei Col Marie und Markirch 1. und 9. Ers. Brig., I/II/15. b. R. und das dorthin geschickte 4. R. sehr heftig, schmissen 71. R. D. Hals über Kopf hinaus, auch 30. D. Knörzer eroberte am 24. den Weinberg. Im Ferchtal lagen 60., 70. R. und 60. L. W. des Lothringer Korpsbezirks am Kaisersberg der Alpenjägerbrigade Bataille gegenüber. Bei Diedolshausen wogte das Gefecht von 71. Thür. und 1., 2., 3. und 12. b. L. W. hin und her. Von hier wirkte der westlich Kolmar festsitzende Feind empfindlich in die Flanke der im Herbst als 39. R. D. Rekowski vereinten Gruppen, wurde aber zuletzt von 1. b. L. W. Brig. ins Gebirge zurückgeworfen. Dagegen versetzt ein gewisser Historiker mit seiner gewöhnlichen Unkunde bayrische und preußische L. W. zum Dononsturm, »württembergische L. W.« gab es nirgends auf dieser Front, auch Würt, 26. R. D. hatte dort keinen Hauptanteil, sondern Badenser 28, R. D. erzwang den Besitz des hohen Bergkegels. Als sie bei Verbruck zum Sturm antrat, schienen der Große und Kleine Donon ein zu harter Bissen, als daß man ihn rasch verdauen könne. Doch in 2 ½ Stunden erklommen Bruchsaler und Konstanzer die steilen 400 m, nachdem 29. R. A. die obere Plattform reingefegt. So mancher Brave im Geröll sank und nicht wieder aufstand, so viel Blut an den Felswänden klebte, brach doch ein Strafgericht über die allzu zähen Verteidiger droben herein, ihr 21. Rgt. wurde mit Stumpf und Stiel aufgerieben, nur 36. Brig. rettete sich nach Celles. Den zwei badischen Reserveregimentern, besonders 109. Bruchsal, bei dem 7 Hauptleute sanken, vergällt es ihr Verdienst, wenn man einen Seitenangriff vom 121. Württemberger R. als ebenbürtig erwähnt. Obwohl jeder Fußbreit steilen Bodens von Talstufe bis Spitze von Lebensnaß troff, erscholl jetzt jauchzendes Hurra auf allen höchsten Kuppen des Gebirgsstocks, auch alle anderen überanstrengenden Bergscharmützel endeten damit, daß die Pässe in deutsche Hände fielen, von wo man bisher die Zufuhrstraßen unter Feuer hielt. Beschwerlich mußte Dubail seinen Belagerungspark zurückschaffen und durfte nicht länger stolz auf die Rheinebene hinaus schauen. Die Erstürmung des Donon gehört zu den glänzendsten Feldzugstaten, kostete aber etwa 3500 Stürmer, wovon 2000 auf 109, und 110. R. entfielen, auch 8. und 14. R. Jg. stürmten mit Verlust. Doch des Feindes Tote füllten Gipfel und Abhänge, 1000 Erschlagene liegen droben begraben.
Das 14. R. K. Schubert wandte sich am 23. in Richtung St. Dié, wobei diesmal Württemberger voraus. Nördlich davon gewannen Elsässer und Badenser unablässig Boden, ebenso Xylander südlich Bacarat, doch die Franzosen hatten nun überall gute Stellungen, an Wäldern und Hügeln, von denen ihre Artillerie mörderisch spielte. Die bayrische litt
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