Bismarck 03
auch hier ungemein, selbst Munitionskolonnen wurden von Fernfeuer heimgesucht, da Dubail Festungsartillerie von Epinal an die Front schaffte. Nachdem das 21. K. in die Ebene hinabgeworfen, wurde es weiter übers hintere Vogesenplateau hinabgedrängt, seine am Donon zersprengte 13. D. in die Enge getrieben, während Div. 43. und Korps Allix bei Senoncs-Celles-Raon-Salles von Deimling hart gedrängt wurden. Dessen 99. und 172. hatten sich bei Badenweiler den Badensern angehängt, das übrige Korps folgte links gestaffelt derart, daß seine Rechte die Mitte der Badenser überhöhte. Teile des unvollständig mobilisierten 15. R. K. schlössen sich General Eberhardt an. Auch bei Diedolshausen wich jetzt das 14. K. Lyon. Nach langem schweren Ringen siegten die nacheinander am Col Marie eingesetzten bayrischen Ers. Batl. nebst 4. und 15. b. R., sie entfalteten unbändige bajuvarische Rauflust und trieben zuletzt die 71. D. und die Alpenjägerbataillone bei Fosse-Mandry in die Flucht. Der Württemberger General Knörzer brachte seine jetzt in Brig. München, Zweibrücken und Nürnberg vollzählige Ers. D. nach St. Dié durch neben Würt. R. Brig. Wundt. Dieser Gruppe fügten sich noch 8. rheinische und 14. Meckl. Jg. Deimlings ein, die sich stets getrennt von ihrem Korps im Süden aufhielten. Nun ging alles auf St. Dié los. Noch kurze Zeit und Gewinn dieser Vogesenstadt mußte den Sieg krönen, bis Dubail unter die Kanonen von Epinal wich.
Indessen wurde in den letzten Augusttagen das Ringen vom linken Flügel Rupprechts äußerst blutig. Da General Xylander dort 7 Regimenter hatte (12. detachiert), so setzten ihm die 10 des Limogeskorps, das sich wieder geordnet hatte, nachhaltigen Widerstand entgegen. Besonders 15., 1. und Leibregiment kämpften mit schrecklichem Blutvergießen, das noch den sonstigen Rekordverlust der Stuttgarter Brigade beim Kronprinzen übertraf. Sie verloren im August alle die Hälfte, zusammen 4500. Überall sahen die Franzosen »Tausende deutscher Leichen«, zu ihren eigenen drückten sie die Augen zu. Sie schwärmen von »bemerkenswertem Plan« Castelnaus und Dubails, doch ersterer trug im Norden nichts weniger als Siegespalmen davon, zwischen Luneville und Nancy scheiterten Gegenangriffe blutig, und wenn sich die Hoffnung irrtümlich erwies, ihm Nancy rasch abzuringen, so gestaltete sich bis 1. September die Lage doch so, daß Möglichkeit eines Durchbruches bei Charnes nahelag. Am 26. kam freilich die Schlacht westlich und südlich Luneville zum Stehen, der entscheidende Erfolg des Saarbrücker Korps ließ sich nicht ausbeuten. Die französische Artillerie bekam ausgezeichnete Stellungen von Saffois bis Rozelieures. Auch Gefecht von Pfälzern und Reservetruppen bis nördlich Flainval rückte nicht vor, die Linke dieser Schlachtlinie lag bei Garbeviller in harten Strauß verstrickt, wo sich 74. R. D. den Marseillern zur Deckung vorschob. Da Xylander nicht in stürmischem Tempo vorwärtskam, blieben die Saarbrücker weit voraus isoliert. Gleichwohl sah es auf französischer Seite immer noch übel aus, was Hanotaux natürlich nicht Wort haben will. Die andauernde Flucht der Marseiller, von denen es in folgenden Tagen ganz still wird, schweigt er tot. Solche eines Historikers unwürdige Befangenheit setzt hinter »39. D. weicht schweigend« in Paranthese die kostbare Folgerung: »also in Ordnung«, während seine eigene Schilderung die Unordnung klarlegt. 11. D. ging von Hoeville auf St. Nicolas zurück. Indessen verfügte Castelnau jetzt über sechs Reservedivisionen. Während 64. und 74. südlich das Mortagneufer schirmten, lagerte 69. am M. Couronné, 70. bei Amance, 59. nördlich Nancy, wo 73. Toul am Priesterwald bei Pont à Mousson jetzt St. Geneviève besetzte. 34. und 35. Brig. der 18. D. setzten sich zwischen Ramaonville und Champonoux in Bereitschaft. Der später so welthistorisch gewordene Kommandeur des 20. K., General Foch, ließ die Linie Maixe-Dombasle fahren. So klaffte zum 13. K. eine Lücke, 16. K. verließ Einville, fand sich auf gleicher Luftlinie mit 8. K. zusammen, dessen 15. D. die vorgelagerte Waldung östlich Charmes a. d. Mosel verteidigte. Artillerie auf der 360 m hohen »Signalhöhe« überschüttete die Bayern, als sie den Rhein-Marnekanal überschritten. Xylander ließ 3. Fußart. dagegen auffahren, 1. Pion. schanzten bei Bazien, wo 1. R. D. nicht mehr als geschlossener Körper, sondern nur mit Teilen auftrat. Die französische Reiterei (2., 10. und 6. D.) meldete
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