Bismarck 03
69., 70., 71., 73. D. um je 3000, 74. um 5000, Kavallerie ungerechnet, die auch beträchtlich litt. Das alles ist nicht hoch sondern niedrig. Wir haben uns gleichwohl mit 120 000 begnügt, denen 71 000 deutsche Tote und Verwundete gegenüberstehen. Während bei der 1. und 2. A. nur ein paar Regimentsverluste von 1000 erkennbar, bei 3. A. ein solcher nur bei 100. Grenadieren, bei 4. A. ähnlich für etwa vier Regimenter und für 115. bis 1300, bei 5. A. für 37., 119. und 125. sogar 13-1700, schlug bei 6. und 7. A. das 10. b. jeden Rekord mit 2000. Doch auch sonst verloren 174., 131., 126. J. und 109. R. sowie bayrische 1., 15. und Leibregiment bis zu 1600. Ferner 97. und 137. und bayr. 9. und 19. sowie 7., 14. und 15. R. bis zu 1200, dazu noch mehrere Elsässer Regimenter mit großer Einbuße. Also waren die Kämpfe der 6. A. stellenweise noch blutiger als die der 3. A., bei der 6. A. stritt sich Deimling mit Xylander und den Saarbrückern um den Vorrang im Monatskorpsverlust, nur daß 3800 seiner Einbuße vor 20. entfallen, das 14. R. K. litt gleichfalls bedeutend mehr als 5. und 6. R. K. des Kronprinzen, selbst wenn wir seine stärkere Formierung beachten. Der Ertrag für solche Opfer war erfreulich, dach keineswegs glänzend: Reinfegung des Elsaß, Zuschlagen der Tür zur Rheinebene, Besitz der Vogesenpässe.
Wie man aus diesen unverrückbaren Tatsachen einen französischen Enderfolg ableiten kann, bleibt urfranzösisches Geheimnis. Der Schlag in Lothringen saß doch so in den Knochen, daß die auserwählten Grenzkorps Belfort-Epinal-Toul später kaum mehr gleiches leisteten wie im August. Dagegen fochten die am meisten leidenden Regimenter des deutschen 21. und 15. und 1. b. K. mit ungebrochener Kampflust im September an anderer Stelle. Schon früh schlich die Verleumdung herum, man habe die Bayern stets ins Vordertreffen gestellt, sie hätten daher reichlicher geblutet als andere deutsche Stämme. Das ist durchweg unwahr, sie stritten weder hier noch bei Arras, Ypern, a. d. Somme opfervoller als andere Deutsche. Das Münchener Korps litt sogar später bis zur Sommeschlacht auffallend wenig. Der bayrische Augustverlust verteilte sich auf mindestens 12 Divisionen inkl. L. W. und betrug alles in allem inkl. der außer ihrem Verband fechtenden Metzer Brigade nur über 30 000 inkl. Munitionskolonnen, die ungewöhnlich litten. Die schlesischen 4 Divisionen, dazu Jäger und die schlesischen Bestandteile des Posener Korps, verloren fast 20 000, die Württemberger 10 Linien-, 4 Res.- und 6 L. W. Rgt. vertraten 5 Div. und verloren nahezu 15 000, also prozentual mehr als die Bayern. Und das ging so fort. 126. und 180. Inf. außerhalb des 13. K. litten andauernd ähnlich wie die anderen Regimenter, besonders werden wir dem heldenmütigen 126. noch in später Zeit vornean begegnen und die Opfer der Schwaben in Rußland, standen denen im Westen nicht nach. Badenser und Hessen litten bis zum bitteren Ende hart, doch die Süddeutschen übertrafen keineswegs den Blutzoll der Preußen und Sachsen, vielmehr stehen Preußen und Württemberger im Gesamtverlust prozentual obenan, außer den Schlesiern haben Westfalen, Rheinländer, Thüringer und neben der Garde das Berliner 22. R. K. im Weltkrieg am meisten geblutet. Man hat bayrische Einzelverluste wie die der Ingolstädter verallgemeinert. Ebenso übertrieb man die Bedeutung der Bayernerfolge am 20. und später, bemerkenswert und höchst lobenswert sind nur die Kämpfe des 3. K. im Norden, womit wir natürlich nicht der gleichmäßigen hohen Tapferkeit aller bayrischen Teile zu nahe treten. Wir betonen dies nur deshalb, weil wir nirgends dulden möchten, daß die Fama Personen oder Truppen auf Kosten anderer Verdienste erhöht. Entscheidend und großartig war nur die Haltung des Saarbrücker Korps. –
Indem Hanotaux den angeblichen großen Gegenstoß Castelnaus' um zwei Tage zu früh ansetzt, möchte er den Umfang der Niederlage am 20. beseitigen, doch Ort und Zeit widerlegen ihn. Manchmal ist man geneigt, ihm eine gewisse Offenheit zuzusprechen, doch er zerstört den günstigen Eindruck gleich wieder durch diplomatisches Verhüllen des Tatbestandes, den man doch bei ihm klar genug zwischen den Zeilen liest. Offensive in den Reichslanden kitzelte nur politisch die Eitelkeit, mußte aber ohnehin auf dem Glacis von Metz zum Stehen kommen und bei Mißlingen gefährlichem Rückzug über drei Flußlinien aussetzen. Je weiter man auf Metz losrannte, verbissen in blindwütiges
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