Bismarck 04
gehörig heruntergebracht.
Im Licht größerer gleichzeitiger Begebnisse behandelte bisherige Darstellung den Nordkampf stiefmütterlich, als ob der neue Befehlshaber der 8. A., der ausgezeichnete Below, ohne ernste Verstrickung seine Verteidigung hingefristet hätte. Doch noch bis Monatsende behielt der Feind Wucht genug, um die von Truppen verwaiste Linie (1., 25. R. K. weg) allmählich bis Angerburg zurückzubiegen, doch hielt die Hauptstellung Pabrodken–Darkehmen sich unversehrt. Inzwischen machte die 1. russ. A. sich wieder gen Soldau auf, Zastrow wich am 4. bei Muschaken–Rypin. Sobald er sich aber nicht mehr vereinsamt fühlte, da unsere 9. A. sich an der Weichsel zeigte und den Feind zum Stillstand und Zurückgehen über Bialla brachte, ging Zastrow sogar zum Angriff auf die russische Linke bei Lipno über. Man erfährt aus den V. L., daß später einige Aktive herversetzt zum Wachtposten zwischen Prasnyecz und Soldau, was unbedingt nötig zur Deckung der rechten Flanke Mackensens.
Immer wieder stößt der Betrachter auf rastlose Anstrengung der Russen. Der Druck auf die eigentliche Nordfront ließ allmählich nach, um so kräftiger setzte er an der Südostgrenze von Lyck abwärts ein. Die Phase von Mitte November bis Mitte Dezember gehört hier einheitlich zusammen. Erst am 30. machte die 10. A. sich wieder gemeinsam auf, um bei Darkehmen durchzubrechen, doch die deutsche Front erwies sich unangreifbar. Wiederholte Einbruchsversuche von Reitermassen bei Pillkallen bis 20. Dezember; Erfolg Null. Feierlich stellte man als Trophäe einen Scheinwerfer zur Schau! Sturmlauf an den Weihnachtstagen auf Lötzen mißglückte. Der russische Generalstab schrieb alles den Wassergräben und Drahtnetzen östlich Angerburg zu. Im Januar verbot das Wetter alle größeren Bewegungen, nur bei Gumbinnen beunruhigte man die deutschen Lager. Hier stand 1. Rgt., am 7. Nov. bei Göritten, dann Tollmingkehnen, 43. bei Kiauten, beide Regimenter stießen im Dezember zur 9. A. Schon weiter südöstlich 33. bei Schönwiese. Zusammen 535, sonst ruhte das Korps aus. Vom Res. K. sind nur 4., 61. R. zu vermerken, die anfangs wieder bei Bakolarzewo und Stallupönen fochten, 1. R. A. Wirballen, 21. L. W. bei Schirwindt, bis sie zurückgingen (700). Bei Rominten und Pabrodken 76., 31. L. W. und ferner in Gegend Steinort, Gawaiten, Seehöhe, Grünberg, Johannistal 18., 4., 9. L. W., 49. R., L. St. Schlawa und Braunsberg, 1. P., 49. P. K. Magdeburg, 50. P. K. Spandau, 226. R. (wohl nur ein Bataillon) auch 50. R. Art. bei Diuggen, 49. R. Art., zusammen 1700, wobei 175 P., 160 Art.; Merkmale eines Stellungskampfes. 1. R. Hus., 1., 3. R. Ul. (neu) 112. Summa inkl. einiger kleiner Verluste 3250. Also auffälliges Nachlassen des Verlustes. Dagegen bei Soldau-Mlawa und dann bis 8. Dezember bei Scharnen L. W. Bernburg, 2. Jg., L. W. 4. K., 6. L. W., 10. Drag., 1. R. Hus., 3. R. Ul. bei Bialla, 34. R., 2. L. W., zusammen 1220 (72 Kav.). Bei Sierpe 5. Kür., bei Livno-Plozk 5. Sächs. Ers. Rgt., am 6. Dez. bei Prasnycz Ers. Batl. 3., 152. Inf. bei Swiny-Prasnycz, Masch. G. Abt. 11. K., 17. R. F. A. Danzig, zusammen 1200. Total für Below und Zastrow bis Mitte Dezember 5650, ganzer Novemberverlust ungefähr 11 000 (von 13 800). Erst nach genauer Prüfung des Lokalen kennt man sich in den V. L. aus, die den Umständen zwischen Plosk und Mlawa entsprachen. Die Russen hatten hier zuletzt nur noch das über die Wkra geworfene 4. K. nebst Teilen des 8. und »einige Reiterdivisionen«. Sie zogen nicht übermäßig den Kürzeren, vermochten aber die 9. A. jenseits der Weichsel nicht zu beunruhigen.
Wenn wir von hier zum Süden hinüberspringen, so verlor 47. R. D. Besser im Dezember bei Limanova ungefähr 1800 (der von Stegemann angeführte Prozentsatz ist lächerlich), diese Westfalen standen mauerfest und ihnen verdankte man den zweifelhaften Sieg weit mehr als dem Eingreifen von Boroevic bei Neu-Sandec, denn ohne ihr Ausharren hätte er nur ein von den Österreichern geräumtes Schlachtfeld gefunden. Ferner fochten beim Hin- und Herwogen der Kämpfe östlich und südlich Czenstochau Gallwitz 1., 2., 4. G. R., 64. R. (93. jetzt bei 1. R. K.) höchst rühmlich bei Augustynow: 1600 (meist 1. G. R.), Woyrsch 22., 23., 51. L. W. sowie das aus Frankreich zu ihm gesandte 19. R. nebst L. St. Aachen, Koblenz, Münster, berührten bis 3. Dez. das alte Schlachtfeld Tarnowka, 28. P.
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