Bismarck 04
dortige Gruppe, die sich nachher zu 11. A. Gallwitz verdichtete, doch die neue Masurenschlacht warf ihren Schatten hierher und das Finale bildete neue deutsche Besitznahme von Prasnicz. Im Januar bluteten dort 1750, ebensoviel im Norden, vor Warschau (wo jetzt auch 41. Ostpr. bei Bolinow heftig focht), litten diesmal die Westpreußischen 5er ungemein (1400), 49. R. D. 2450, sonst waren die Einzelverluste gering und summierten sich nur deshalb auf 28 100, weil Hindenburgs Masse ununterbrochen anschwoll. Bei Ludwinko reihte sich 25. R. D. mit 168. Hess. I. ein, während 3. Pomm. D. von Humin nach Ostpreußen abmarschierte. Großer Geschützkampf (1. R. Art. 155). Im Februar waren die Flußtäler der Rave und Peliza taktisch verbunden, doch immer nur die Linke machte räumliche Fortschritte.
Indessen hatte Ludendorff, dessen Künstlerblick das ganze Schachbrett übersah, schon andere Eisen im Feuer, sein Auge haftete heimlich auf der r. 10. A. Sie sollte durch eine neue 12. A. Plehwe unterstützt werden, die Nikolai sich als Neujahrsgeschenk anbot. Vorerst konnte aber 1. A. Litwinow (4., 6., 8., 9. K.) nichts gegen die bei Wysogrod und Razionz auf die Wkra vordringenden Truppen von Gallwitz ausrichten, die deutsche Linke war noch erfolgreicher; erst am 27. hatten die 1., 12. A. Prasnicz' Ruinen wieder, das am 24. abends von ostpreußischen R. K. mit blanker Waffe erstürmt war. »Generaladjudant Nikolai«, der sich alle anderen Titulaturen verbat, heckte jetzt wieder einen anderen Plan aus: über Mlawa nach Graudenz die 8. und die neue 10. A. Eichhorn von der Weichselniederung abzudrängen. Strategisch gut gedacht, doch Hindenburg machte einen dicken Strich durch die Rechnung. Daß die Russen angeblich »10 000 Gef.« Gallwitz abnahmen, ist um so spaßiger, als dieser selbst 10 000 Russen in Prasnicz erwischte und dessen Gesamtverlust nur 11 000 betrug. Diesmal standen dort Westpreußen 36. D. Pommern 42., 140. I. Garde R. D., 1. R. K., 4. Jg. Also starke Umgruppierung. 128. (1305), 3., 18., 59., 21. R. (4300, 18. allein 1600), R. Gardeschützenbataillon (670) brachten große Opfer. Daß 3. G. D. dort focht, ist falsch; sie befand sich teils im Abmarsch nach Galizien, teils im Norden. Für die abgekühlte Ermattungsstagnation in Polen, wo die Kriegführung buchstäblich versumpfte, spricht die winzige Einbuße der dort sehr verdünnten Front (5000, 1905 v. 49. R. D.). Im Norden aber spotteten die Deutschen jeder Winterunbill, als sie den Russenwolf auf verschneiten Wegen zu Tode hetzten.
Den Verlust der Winterschlacht in Masurien genau zu bestimmen, über den der deutsche Generalstab bezüglich gleichzeitiger Champagneschlacht eine allgemeine Behauptung zum Besten gab, macht deshalb Schwierigkeiten, weil die sich unmittelbar anschließenden Listen der ersten Märzwoche entweder mit dazu gehören oder aber der H. B. wieder mal die Wahrheit umgeht, daß nämlich die große Siegesschlacht nicht bei Monatsende abgeschlossen, sondern noch eine Woche weiter währte. Denn es steht fest, daß der Russe die mit Beutebergung im Augustowowald Beschäftigten wiederholt zu stören suchte und das planmäßige Ausweichen deutscher Deckungsvorhuten als »Sieg bei Grodno« feierte. Vielleicht sind diese Kämpfe ernster gewesen, als man deutscherseits Wort hat. Tatsächlich bereitete Rußki, jetzt Höchstkommandierender der Nordfront (Nikolais ganzer Zorn entlud sich über Rennenkampf, den er fortjagte) sogleich eine neue Märzoffensive vor, um Erleichterung zu schaffen. Stolz will man den Spanier, doch dieser Becher des unverwüstlichen Großfürsten schäumte wirklich über: war solches angebracht nach einem zweiten größeren Tannenberg? Mit Trauer aber denkt man angesichts solcher Spannkraft an unseren Bülow und Kluck.
Die im Vorjahr vernichteten 2., 3. K. waren ebenso neu errichtet wie später 23., 26. K. und der 10. A. überwiesen worden. 2. K. blieb zu seinem Glück in Grodno und machte von dort Ende Februar Entlastungsstöße. An Vernichtung der 10. A. war aber nichts mehr zu ändern.
Below hatte 20. K. erhalten, das nach Süden gegen Bialla deckte (1700 und 200 L. St.). Mit 5. Pomm. Brig., 2. D. Falk (laut V. L. vorerst nur 44., 45.) und R. K. Litzmann, 3. R. D. (wieder unter Morgen), viel L. W. und L. St. griff er über Lyck an. Auf dem Flügel entfällt nach den Febr. V. L. nur 3000 Verl., aufs Zentrum 5300 (5. L. W. 1000). Im Norden die neue 10. A. Eichhorn (R. K.
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