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Bismarck 04

Bismarck 04

Titel: Bismarck 04 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karl Bleibtreu
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Hindenburg verfügte, daß Hälfte 3. R., 10. L. W. D. zur äußersten Rechten verpflanzt werden sollten, ein zeitraubendes Manöver. Sie sollten der bereits südwärts vorausgegangenen 5. Brig., 11. L. W. D. folgen, um Eingriffe in Litzmanns Umgehungsbewegung aus Lomscha und Ossovicz entgegenzutreten. So mußten hier sogar 5 Brig. (bei Eichhorn nur 3) verausgabt werden als Außenring, während für Innenring im Südwest nur 4 Inf., 3 Kav. Brig. übrig blieben. Schon zuvor marschierte 80. R. D. um 79. herum und befreite sie bei Rajbrot, bedrohte die Njemen-Seitenhut im Rücken und warf sie mit starker Einbuße über den Fluß. Ohne den Njemen weiter zu beachten, wandte sich jetzt Litzmann Augustowo zu, es war aber eine starke Belastungsprobe für ihn und 31. D., im Süden allein abzuriegeln, falls die große feindliche Masse aus den Wäldern heraus auf sie losstürzte. Im Norden schnitt wieder 10. L. W. D. am besten ab, sie überfiel am 17. früh die Kasernen von Augustowo (5000 Gef., 12 Gesch.). Der Feind floh hier fassungslos zwischen Seen und Bachläufen südöstlich, während er nach Westen sich gegen halbe 3. R. D., 1. L. W. D., in starken Schanzen hielt, 6  km von Augustowo.
    Unter Preisgabe zahlreicher Gefangener wich der verzweifelte Feind, der zuerst nach Nordosten durchbrechen wollte, wo er den kürzeren Weg zum Njemen hatte, vor Marrwitz und Lauenstein nach Süden aus, traf aber dort einen neuen Gegner: 42. D. stürzte sich bei Sarskilas in die östliche Waldung, 65. Brig. bis 5  km nordöstlich Augustowo. Den Abzug großer Massen auf der Grodnochaussee wahrnehmend, warf sie sich kurz entschlossen ihnen in den Weg. I/17. als linke Flankendeckung, mit Todestreue die Fahne unter einen Leichenhaufen begrabend, wurde angeblich aufgerieben. (Diese Episode erzählt die G. St. Schr., sie ist aber nur möglich, wenn wir die Märzlisten zu Rate ziehen und auch dann scheint hier große Übertreibung obzuwalten). Die Russen überfielen bei Sarskilas den Verbandplatz und nahmen mit gewohntem Bruch des Völkerrechtes das Sanitätspersonal samt den Verwundeten gefangen, die sich nebst Bedeckungskomp. 27. P. heldenmütig wehrten. Sie stießen demnach 59. Brig. aus dem Wege, denn man mußte sie um jeden Preis nordöstlich abdrücken, um den letzten einzigen Ausschlupf nach Südost zu behalten. Jetzt erschien aber 78. R. D. im Rücken bei Tobolowo, 76. R. D. kam aus Nordwest, nach wildem Ringen wich der Feind am 17. nachts von Makarze, nur wenige Geschütze ausliefernd und nur 800 Gef., denn er schlug sich todesverachtend unter schwersten Verlusten. Jetzt bestand auch 31. D. schon starkem Anprall von Massen, die nach Grodno wollten. Indem sie den Feind abschlug, stand sie selbst nur 20  km vom Njemen im Bereich der Kanonen von Kowno–Grodno. Sie war in Gewaltmarsch unter Benutzung beigebrachten Fuhrwerkes vom brennenden Sopokinie, wo russische Reiterei ihre verfahrene Artillerie im Stich ließ, am lang hingestreckten Südrand des Urwaldes, 42. D. bald am Ostrand. In ihm trat unbeschreibliches Chaos ein, da A. Below aus West-Südost, Eichhorn aus Nordost eindrangen und Granaten aus jeder Himmelsgegend einschlugen. Das einstige im Garenneholz bei Sedan war nichts dagegen. Um sich zu retten, bildeten sich im Südwestteil der Wälder dichte Sturmscharen, die auf jeden anderen Durchbruch verzichteten, weil sie die Schwäche der allein in Süden sparenden 31. D. nicht überschauten. Sie drängten über Bochatry zur Straße Lyck–Grodno, wo sie jetzt Litzmann allein auffangen mußte. Erreichung dieses Rettungswegs war für beide Parteien das Hauptgebot der Stunde, Vernichtung oder vollkommener Sieg standen auf dem Spiele. Siewers eilte schon früh zum Njemen zurück, nicht um sich in Sicherheit zu bringen, wie man ihm vorwarf, sondern um die Lage besser zu überschauen. Er tat daran ganz recht und darf man ihm nur die Verspätung des Rückzugs verübeln. Doch ein bisher »siegreiches« Heer kommt es schwer an, ohne äußerste Nötigung alle seine eroberten Stellungen aufzugeben. Es ließ jetzt erneut Entsatzkolonnen des 2., 15. K. aus Grodno und Olita ab, eine große aus Lomscha von der Bobr-Armee wollte bei Kolo Litzmann in den Rücken fallen. Sie kam aber nicht nahe heran, von der neugebildeten Seitenhut aus dem Weg gewiesen, hauptsächlich von 9. I., 34. R. Die Saarbrücker befanden sich dagegen in ungemütlicher Verfassung, vollauf beschäftigt, die aus Westen hervorquellenden Massen

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