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Bismarck 04

Bismarck 04

Titel: Bismarck 04 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karl Bleibtreu
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Gesch. verloren. Die Russen behaupteten die bayrische Kav. D. und ein preußisches Gardergt. (5. G.) bei Schaule verjagt zu haben, indessen erging es einer Kaukasischen Schützen- und der 15. r. Kav. D. bei Rossieni noch schlechter. Doch auf solche Nebendinge kam es dort nicht an, sondern auf die strategische Wendung, die weite russische Linie noch mehr nach Norden auseinander zu zerren. Schon damals sann Ludendorff auf Durchbruch nach Wilna, suchte den wahren Erfolg in der Zukunft, bis er reifte. Litzmann trieb die Wirballen zustrebenden Kownokolonnen in die große Waldung westlich der Festung, deren Kanonen den Ostrand deckten. Bei Vorstoß auf Schirwindt mußten sich 3000 abgeschnittene Russen ergeben, bis zum Njemenufer verfolgt. Gallwitz, der von allen Seiten Verstärkungen erhielt, setzte sich vor der Orzyelinie fest; Junigefechte dort und am nördlichen Narew waren blutiger, also heftiger, als man nach magern offiziellen Notizen glauben sollte. Die neuen russischen Rekrutenmassen ließen weniger Gefangene fahren als vormals die Aktiven. Selbst hier bewährt sich nicht ein Übergewicht von Drill über Volksaufgebot. Übrigens reihte man deutscherseits jetzt den aktivierten L. St. als Infanterieregimenter mit fortlaufender Nummer ein.
    Im Juni entwickelte sich der Feldzug in Kurland weiter, wo jetzt Below kommandierte mit einem Teil seiner früheren Armee, die Scholtz schon im Mai übernahm. Belows Kämpfe seit 8. am Windaukanal und östlich wurden jetzt viel blutiger, besonders die Richthofens. Hindenburg war durch viel Kavallerie verstärkt, während diese bei Mackensen sehr fehlte. Sonst aber erhielt nur er Zufluß älterer Kerntruppen, 22. R. K., 22., 56., 107. D., 8. bayr. R. D. Er hatte jetzt 15 Deutsche, 6 öster. D., davon 15 aktive; sehr viel mehr als Hindenburg je auf einen Fleck besaß. Außerdem wurden ihm Böhms 13 D. unterstellt und 5 D. der aufgelösten 1., 3. öster. A. auf den Erzherzog übertragen. Summa inkl. Marrwitz 42 D. Der sogenannte Durchbruch konnte also losgehen, wobei das Beskidenkorps Marrwitz sich rechts anschloß gegen die 20  km lange, mit Drahtverhauen reihenweise durchzogene Stellung Moskiska. Sie trotzte lange genug, obschon Böhm gegen sie tiefe Minen sprengte, während der Angriff am 13., 14. bei Lubaczow–Javorowo guten Verlauf nahm. Allein, gegen den Erzherzog fühlte Iwanow an den Dnjestrsümpfen bei Nizniew einen harten Schlag, obschon er übertrieben schwadronierte, Tiroler 29. Jäger seien »fast ganz niedergesäbelt«. Böhm und Linsingens K. Szurmay befanden sich südöstlich und östlich Lemberg im Vorgehen. Um Linsingen von der durch Bothmer heiß erkämpften Stryj-Linie abzudrängen, warfen sich zwei von Lemberg weggezogene Korps am 8.–11. auf seine Mitte bei Bucacz, bis wohin Bothmer zur Rettung des umfaßten Pflanzer über den Dnjestr vorbrach über Zydaczow, sie widerstand, doch unter bedeutenden Verlusten besonders des Lehrrgts. und der Ostpreußen. Gerock und Hofmanns Madjaren machten den Bedrängten bei Stanislau Luft; Pflanzer und sein Unterführer Cibula übten, aus der Verstrickung befreit von Rohatyn her glückliche Umgehungen bis ans waldige Dnjestrufer. Sein Kampf bei Zalescyki war glücklich, doch was wäre aus ihm geworden ohne Linsingens Aufopferung, der sich in Leschitzkis Rücken warf und so selbst in größte Gefahr geriet! Hell strahlten deutsches Pflichtgefühl; deutsche Treue. Und wie hat Ungarn gedankt!
    Frontalbestürmung der Lemberg-Linien bot meist das gleiche Bild. Schwere Artillerie zerbrach die Stützpunkte des trefflichen Aufbaus (Einrichtung der Wälder mit Astverhauen), erst wackerer Widerstand, dann planlose Flucht Hals über Kopf. Iwanow stand mit der 8. A. östlich, der neugebildeten 3. A. nordöstlich. Gegen den Erzh. 3. Kauk., 23., 29. K., gegen 11. A., 28., 17. K., 2., 5. Kaukas., 12. K., 4. Kav. D., gegen Marrwitz 7., 21., noch andere K. traten gegen Böhm in Tätigkeit. Da man in dieser Kriegsgliederung je 5 D. des 8., 12. K. und 3 des 23. (inkl. 3. G. D., siehe Lodz), begegnet, so betrug die gegen Mackensen fechtende Masse 29 D. Später trat am Nordflügel noch 2. sibirisches K. dazu, außerdem demonstrierten am Tannewsumpf 3 L. St. D. und Reiterei gegen 4 des Erzh. als Seitenhut, der mit öster. 9., 10., 17. K., deutsche 22. D. östlich den San anging. Da die Bayern Kneußls und Steins sowie 107. D. und 88. R. Brig. des 22. R. K. als Reserve ausgeschieden, griff Mackensen nur mit

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