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Bismarck 04

Bismarck 04

Titel: Bismarck 04 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karl Bleibtreu
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abgesessenen Schützen der 3. Kav. Brig. und später der 5. drangen vor, 12 Gesch. der 11. bayr. Artillerie fanden über verschneite eisstarrende Schluchten den Weg, gedeckt von 8. K. Brig. Doch schon griffen zehn rumänische Regimenter Kneußls vereinzelte Kolonnen an, deren Vorkommen brauender Nebel und heftiger Regen beeinträchtigten. Am 28. waren die Bayern geschlagen, am 29. füllten die Vorhut der 7. K. D. und ein Württemb. Geb. Rgt. kaum eine gerissene Lücke, am 30. machte das Gelände den Rückzug besonders bei der Reiterei unheilvoll, Ausgleiten und Stürzen von Pferden und Wagen führte zum Verlieren vieler demontierter Geschütze. Indessen hielten die Bayern noch den größten Teil der 24  km langen Paßstraße, hinter ihnen legten Armierungsbataillone neue Wege und Brücken an für die per Auto anlangenden deutschen Verstärkungen. Nördlich Bumbuesti drohten mehrere Grenzforts herüber, doch mit 30 d. Batl., 48 Schwadr. war Kühne stark genug, nachdem er Lagerplätze und Blockhütten mit Telefondrähten und Signalposten eingerichtet und seine Artillerie durch die langen Felswege an Abgründen vorbei hinüberschaffte. Auf Kneußls Bayern, die übrigens wenig litten und deren Niederlage daher übertrieben wird, darf kein Schatten fallen und der wackere 9. ungarische L. St. blieb ungebrochen, hielt auf der Westflanke einen heftigen Anprall nieder. Das verfrühte Unternehmen maß der Überraschung, da der Feind bei solchem Wetter sich keines Anfalls versah, zu viel Wert bei. Derlei genügt für den Anfang, doch nicht zur Durchführung mit unzureichenden Kräften. Doch Kühne ließ sich wirklich recht viel Zeit und das Glück forderte Ludendorff heraus, sich auch ohne gute Chancen zu behelfen, denn das arge Wetter legte einem zeitigen Weststoß zu große Hindernisse in den Weg. Doch wie es im Krieg und im Leben zu geschehen pflegt, hat jedes Ding zwei Seiten. Der lange Widerstand der Rumänen so weit vorn wurde ihnen später nachteilig, indem er das Herankommen der Donauarmee in ihrem Rücken zeitlich ermöglichte. Doch das gute Bahnnetz erlaubte eiliges Herumwerfen von Massen, jede Landesverteidigung hat heute den Vorsprung vor einer bald auf Fußmarsch angewiesenen Invasion. Dieser Vorteil steigert sich, wenn man Bahntransport auf innerer Linie besorgt. Das zeigte sich schon in der Marneschlacht und mehrfach in Polen! So ungünstig das strategische Bild für Rumänien Ende November erscheint, wenn man Aufstellungen auf der Karte mißt, so mußte jeder deutsche Erfolg in Frage gestellt werden, wenn die Teile nicht richtig ineinandergriffen.
    2. Pommersche Grenadiere und Württemberger Gebirgsjäger drangen am ersten durch, Oberst Plantiers Batterien durchschossen die Panzerkuppeln der Forts, 109. D. Oettinger stand siegreich auf den Höhen von Lazoresci, am Südende des Passes lauerten 4. Ul., 4. Radfahrbatl. aufs Freigeben der Südstraße, um gegen die Talbahn anzureiten. Doch mancher Bojarensohn besiegelte drüben die Fahnentreue geradeso brav wie der Bayernprinz, die altrömisch lateinische Blutmischung mit hochgepeitschtem Rassenstolz schien doch kein leerer Wahn, auch hier durften Schmettows Geschwader sich nicht einbilden, sie könnten sich lustig vorwärts in die Ebene stürzen. Hätten die Serben, von denen die Entente Wunderdinge erzählte, sich bei Kragujevac so fest gehalten, so hätten sie Köweß' Austritt aus dem Bergland um viele Tage verzögert wie hier. Standhalten war nötig zur Deckung der mittleren Kampfzone des Alutatales, da Schmettow zum Gilortfluß hinstrebte, der senkrecht von Norden nach Süden die Westzone davon trennt. Die westlich der Gilortufer die Schienen aufreißenden 4. Ul. kamen in schlechte Lage, 7. Ul. in wenig bessere südwestlich von Targi Jiu, wo der Feind eine äußerst starke Stellung spannte quer zwischen Gilort und dem wilden Jiu, der nach Nordost umbiegt und nach Südwest abströmt. Nachdem die Schwaben ruhmwürdig wie immer als Vorhut eroberte Punkte festhielten (übrigens mit winzigem Verlust) und 144. k. k. Brig. Berger als östlicher Flankenschutz sich in schwerem Fechten dem Gilort nahte, gewann Kühne vollen Aufmarschraum, entwickelte die Bayern südöstlich Targi, Oettinger rechts daneben. 6. Kav. Div. ward losgelöst und zur 3. herangezogen, was der Feind wegen andauerndem Wirbeln von Schneeflocken nicht merkte. Dies Gestöber, am 17. zu Hagelschlag verdichtet, ließ zuvor im aufgeweichten Waldgebirge den Vormarsch stocken,

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