Bismarck 04
verschleierte aber jetzt günstig die Bewegungen. In diesem Unwetter trabte Mutius' Reiterei hinter der Front herum und fiel dem Feind in den Rücken, der die Schwesterdiv. ihrer Waffe an wild dahinbrausendem Bergwasser scharf beschoß. Die vereinten Geschwader verfolgten in Richtung Dragasani, Knobelsdorffs Ostpreußen unter starkem Verlust von 146. und Oettingers Westpr. nebst 26. Thür. R. standen schon in gleicher Luftlinie wie Barbatesti am Gilort, an welchem Bahnpunkt dauernd Abladungen der 3. rum. A. aus Südosten stattfanden, die sich dort durch endlich anlangende Russen ersetzen ließ. Mackensen befand sich zwar endlich wieder in Bewegung, mittlerweile zog aber Falkenhayn die ganze rumänische Streitmacht (400 000 bei Kriegsbeginn) auf sich ab. Was von hartem Kampf Kneußls am Gilort berichtet wird, stimmt wohl kaum laut V. L. Auf rumänischer Seite war aber die Schlacht bei Targi so blutig, daß vom 15. Rgt. nur 80 Überlebende sich ergeben, alles übrige tot und verw., mehr kann man doch nicht verlangen. Wir lassen den Rumänen alle Ehre, daß sie todesmutig ihr Vaterland verteidigten. Nur 3600 Gef., 2 Gesch. bezeugten den Sieg Knobelsdorffs, der Schmettows 2. Kürassiere nach Craiowa südwestlich folgten. Erst später verengte sich Kühnes weite Spreizung, je näher man den Feind zusammenpreßte, der in neuen Verteidigungsabschnitt mit steilen Uferfelsen und hochgeschwollener Alutaflut eilte.
Mittlerweile hatte das Alpenk. fast nichts als Erfolge, wobei besonders 5. Jägerrgt. herangetragene Angriffe zum Siegessturm fortriß, doch neben deutscher um so preiswerterer Überlegenheit die rumänische Zähigkeit schätzen lernte, es schmolz auf ein Drittel! Jetzt waren vielleicht 140 rum. Batl. zwischen Pibesci und Slatina versammelt, doch schrecklich zusammengeschmolzen, bei Krafft verstärkte 73. öster., 126. sächs., bei Kühne 115. d. D., so daß jetzt 96 verbündete Batl. längs der Aluta vorrückten. Den Ernst der Lage offenbarte auch das Schicksal einer bis Orsova vorgeprellten Seitendiv., denn während die gemischte Brig. Szibo sie vorn fesselte, marschierte ihr Batl. Picht I/148. in den Rücken, bulgarischer L. St. aus Süden verhinderte Durchschlagen längs der Donau, ihre steigende Bedrängnis endete am 6. Dez. mit Kapitulation. Bis 27. Nov. verlor Statilescus Linke 20 000 Gef., was sich bei steter Einpressung nicht vermeiden ließ, und wich nordöstlich, die Straße nach Bukarest lag offen. Um diese Zeit drückte Morgen auf Campolung, Staabs bewegte sich südlich des Predealpasses, Averescu zog ab, um nicht abgeschnitten zu werden, legte sich südwestlich Bukarest vor, dessen baldiger Fall allgemeine Bestürzung in Ententekreisen erregte.
XXX. Schlacht am Argesch. Abschluß des
Ostkrieges.
Gleichwohl hatten Kühnes Umgehungen viel zu spät Erfolg, überall fand er verschanzten Feind an Neben- und Zwischenflüßchen. Als er 24. abends die Wasserader des Hauptstromes bei Slatina erreichte, flog vor seinen Augen die Bahn- und Chausseebrücke krachend in die Luft. Der Alt ist hier 100 m breit, alle Schnelligkeit Schmettows mit 2. Radfahrbrig. blieb verlorene Liebesmüh. Von 12.–14. stand zwar im Zentrum Kraffts Leibrgt. groß da, doch kam nicht wesentlich vorwärts, am äußersten linken Flügel rang 12. b. D. schwer im Gebirge, unser Vorgehen stockte. Busses Österreicher empfing bei Dragasani an ungewöhnlich langer halbzerstörter Brücke ein Kugelschauer, noch am 26. überschüttete reichliche Eisensaat schwerer Artillerie vom überhöhenden Jenseits Ostpreußen und Pommern. Erst als die südwärts abgedrehten Hauptteile Kühnes in die Flanke drückten und Krafft mit 216. D. einen weiten Sprung vorwärts bis Curtea machte, war die Möglichkeit vorbei, hier eine Schranke vor Bukarest aufzurichten. Für Averescu manövrierte zwar der General Winter mit arger Kälte, die Paßverteidiger suchten sich aber selbst durch völlig nutzlose Anstürme zu erwärmen, denn was der Deutsche hat, das hat er. Übrigens stieß jetzt auch die 24. öster. D. zu Staabs, so daß jetzt im ganzen inkl. Oitozgruppe 78 öster. Batl. gegen Rumänien kämpften neben 150 deutschen. Siebenbürgens Befreiung und Rumäniens Eroberung kommen ausschließlich auf deutsches Konto, die wenigen Österreicher hatten durchweg deutsche Führer, wie auch am Oitoz der bewährte Gerock den Befehl übernahm. In 1400 m Höhe an der Felskuppe Popa hatte 8. b. R. D. beschwerliches Gefecht, braves Verhalten
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