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Bismarck 04

Bismarck 04

Titel: Bismarck 04 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karl Bleibtreu
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zur Moldau in den Ostkarpathen blieb, aber bereits die Fühlung sowohl mit der russischen Bukowina- als der 2. Armee verlor.
    Falkenhayns Operation zeigt sich in der Hauptsache als zentraler Durchbruch zwischen der 1. und 2. Armee, die Umfassungen reiften viel später aus und haben zu keiner wirklichen Umzingelung geführt. Ein strategisches Sedan großen Stils ist nur ein Traumbild, dem man nachjagd und das heut in der Zeit der Eisenbahnen und Autos weniger denn je Wirklichkeit hat. Der Feind wird sich vermöge heutiger Verkehrsmittel fast immer auf der innern Linie retten können. Da die Donauarmee auf Dragonesci marschierte, mußten allmählich Kosch, Schmettow, Kühne und von Topolugu her Krafft zusammenschließen. Der feindliche Massenvorstoß schien also, schon ehe er begann, an allen Punkten aufgehalten. Das Alpenkorps erreichte am 30. Davidesti im Argesultal, wo das bayrische Leibregiment mehrere rumänische Truppenkörper zersprengte und 14 Geschütze nahm. Ein anderes bayrisches Regiment warf die 8. rumänische Division am 1. Dezember über Ratesti am Argesul zurück. Man stand hier und bei Manesti schon fast 40  km südöstlich von Campolung, von wo der Feind eilig abzog, von General v. Morgen gegen Targovistea gedrängt. Da allein vier Divisionen Krafft gegenüberstanden, sollte er von Kühne herausgehauen werden, dessen Linke von Salaru (weit südöstlich Pitesci) her unnützerweise diesem Feind in den Rücken ging. Seine Rechte aber warf sich viel zu spät in den Rücken einer ansehnlichen Masse, die aus allen herangezogenen Reserven gegen die Donauarmee geschleudert wurde. Letztere hatte später ihre Linke schon bei Mihalesci am Argesul, und was an der Donau vor ihr gestanden hatte, wurde nach Norden und Osten in das Festungsrayon von Bukarest getrieben. Den deutschen rückten bulgarische und türkische Streitkräfte nach. Erst am 27. abends stieß die deutsche Division nebst deutscher Kavallerie nördlich der Bahn nach Dragonesci am Calnisteaflüßchen auf starken Widerstand. Nach Erstürmung des Dorfes Prunaru, wobei fünf Geschütze erobert, wurde dort die Hauptstraße zur feindlichen Hauptstadt gewonnen. Koschs Reiterei berührte sich bei Plosca schon mit der Kavallerie Schmettow, während sein rechter Flügel einen andern Übergangspunkt gefunden hatte, indem er den Donauhafen und Bahnknotenpunkt Giurgeov von Rustschuck her eroberte, da auch ein Teil des bei Swistow übergesetzten linken Flügels von Westen (Alexandria) her hierher drang, d. h. am jenseitigen Ufer die Stadt in der Flanke packte. So wurde Bukarest immer näher bedroht. Allein, Koschs Linke mußte jetzt einen sehr starken Stoß aushalten. Alles was von der Aluta über den Vede vor Kühne wich (1. Armee) und große Teile der vor Campolung gewichenen und nach Norden zwischen Targovistea und dem Argesul nach Norden frontmachenden 2. Armee (die 4. wich von Sinaia abwärts mit ihrer Linken, während ihre Hauptmacht noch im Nordwesten bei Focsani stand), drängte sich in dem Raum am Argesul zusammen, verstärkt durch viele Reserven aus Bukarest, und ging hauptsächlich östlich Roside Vede und nördlich Alexandria zum Durchbruch vor. Die Kavallerie Schmettow hatte an der Vede hitzige Gefechte, die an die Reiterschlacht von Fere Champenoise 1814 erinnerten. Denn sie trat, allein auf sich gestellt, allen drei Waffengattungen gegenüber. Die rumänische Infanterie und Artillerie wurden von ihr verdrängt, Reiterattaken von abgesessenen Dragonern im Fußgefecht glänzend abgewiesen. Doch die Linke Koschs hatte am 28. bei Prunaru und Balaria auf der Chaussee Alexandria–Bukarest starken Widerstand beseitigen müssen, ehe sie am 29. nordöstlich gegen den Argesul drückte, und Kühne stand noch entfernt an der Bahn nördlich Rosi de Vede mit Front nach Osten. Die entstandene Lücke füllte zwar die Kavallerie beider Armeen mit Front nach Norden, doch der von ihr verfolgte Feind setzte sich unter Zufluß neuer Massen, drückte sie zurück. Der Zwischenraum zwischen Kühne und Kosch erweitert, Koschs Linke in der Flanke bedroht und zugleich von einer nordwestlich Bukarest neuvereinten Armeegruppe seitwärts angegriffen! In Entfernung von 20–25 Kil. von Bukarest begann jetzt eine große Schlacht am Argesul, indem Koschs Linke, zugleich aus Norden, Nordosten und Westen umringt, nach drei Seiten front machte. Es spielte sich ein wahrer Heldenkampf ab, nie haben deutsche Truppen besser gefochten. An dieser nicht von der Stelle weichenden

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