Bismarck 04
der Linken Belows (26., 119. und dorthin verschobene 5. b. R. D.) bei Hebuterne unter »schweren Regengüssen« hatte nur betrübende Folgen. Zu spät erkannte Ludendorff, daß er Below mit einer falschen unlöslichen Aufgabe betraute. 25 km von Cambrai her zu gewinnen, war kein wesentlicher Erfolg.
Die Rechte der 2. A lag im Kampf um die Ancre, 54. R., 3. Mar. D. am Westufer erfolglos, die am Aveluygwald ablösende 27. D. erhob sich neben schles. 227. R. zum Anlauf bei Martinsart und trat später mit Ehren vom Schauplatz ab, doch konnte nur den Brückenkopf behaupten. Nichterfolg nördlich Albert, bei 183. D. südlich desgleichen, sprach sich darin aus, daß frühere Trophäen (120. allein 156 Gesch., 50 M. G.) sich nicht wiederholten, doch blieb der Verlust auffallend gering (bei 120. nur 7, 143) 1., 13., 25., 199. D., 50. R. D. nahten sich Amiens. Auf Marrwitz' linkem Flügel (Gruppe Hofacker) brachte 2. b. D. (12., 15., 20.) frischen Zufluß, doch alles kam nur darauf an, daß des Kronprinzen Einsicht Ludendorffs verfehlte Anlage günstig änderte. Während Hutiers Rechte (Lüttwitz, Öttinger) nördlich Pierrepont vordrang, hielt die Mitte (Webern, Winkler) einen harten Stoß bei Lassigny auf; am 30. entlasteten hier 5. G., 7. R. D. die bedrängten Münchner, abends warf ein Gegenstoß die Thüringer von den Plessishöhen und Lassigny zurück, doch gelang es 103. Div. das Loch zu stopfen unter Beihilfe der bisher abgeleiteten 3. b. D., deren 17. sich nach Lassigny hineinwarf. Foch brach hier jeden Angriff ab und beschränkte sich auf lebhafte Kanonade. Weiter westlich erwehrte sich unser »7. K.« sechs fr. D., die am 30. nichts ausrichteten unter schwersten Verlusten bei stark auflebendem Geschützfeuer. Nachdem am 28. die Schlacht zum Stehen kam, dämmerte ein blutiger Karfreitag herauf. Die Menschheit selbst war hier der Gekreuzigte und Parzivals Karfreitagszauber sucht umsonst den heiligen Gral.
Auf Hutiers linkem Flügel (Conta) ging der Stoß glatt durch, auch »Gruppe D.« (G. Komm. 4. R. K.) nahm bald genug Noyon mit viel Proviant und Material, dagegen noch nicht den Renaudberg, obwohl später 105. D., 259. Art. und nochmals 223. D., 280. Art. ablösten. Daß die Franzosen diesen Posten im Oisetal hielten, fügte sich ungünstig für Weitertragen des Angriffs über Compiegne. Anfangs hatte General v. Conta von Ervillers her schon am 24. Chauny mit 33., 231. D. erreicht, den Feind vom Mont Simon und einem Sperrfort vertrieben. Die westlichere »Gruppe Gneisenau« 84., 204., 11. D. bearbeitete mit Blau- und Grünkreuzmunition die Feindesstellung südwestlich Noyon, doch deren Brisanzgranaten trafen oft mörderisch die deutschen Reihen, nur mit größter Anstrengung erreichten Schlesier und 120. R. Ribecourt. Die mittlere Angriffsgruppe 1. b., 37., 36., 34. D. wurde hier von detachierter württembergischer 49. Art. begleitet. Sowohl 36. als 7. R. D. litten bedeutend, die am 8. April abgelösten Münchner verloren 110, 3300. Da sie nur 26 Gesch., 2000 Gef. erbeuteten, scheint die allgemeine Trophäenziffer 1300 Gesch., 90 000 Gef., woran Hutier weitaus den Löwenanteil trug, hochgemessen; indessen machten seine preußischen D. viel größere Beute (besonders die Magdeburger, deren 66. R. allein sich 50 Gesch. holte). Jedenfalls weiß man aus Wright, daß die Briten ungemein viel Tote und Verwundete verloren, schon am Crozatkanal lagen ihre Leichen dicht herum, die Kanoniere in den Schanzen (Gough befahl ihnen, sich töten zu lassen) verließen ihre Geschütze unter unerträglichem Granatenhagel. Hier wurden 14., 18. engl. D. völlig aufgerieben, auch die aus der Champagne hergeholte 163. fr., nur Australier leisteten fruchtlosen Widerstand, sonst befanden sich alle englischen Massen auf der Flucht. Immer mehr Truppen mußte Foch auch nach Amiens ableiten und so die übrige Front entblößen. Rechnete Ludendorff darauf, um die eigene Kraft für Schlag an anderer Stelle aufzusparen? Der Feind zitterte nur für Amiens und sogar für Paris. Sogar die Luftherrschaft fiel uns zu, im Oisetal sammelten sich gegen feindliche Bombengeschwader stattliche deutsche Kampfgeschwader, darunter neue Riesenfahrzeuge, deren Surren und Brummen wie von einer Hummelherde jede Nacht am Himmel ertönte und deren unheilbringende Fahrt sich bis nach Paris wagte.
So stand es im April recht günstig auf der Südfront, doch nach so langer Offensive verschnaufte man defensiv, nachdem
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