Bismarck 04
(Bayr. Kr. Ar.) bis zur Telegraphenhöhe nördlich Thelus vorgedrungen, griffen keineswegs nur die Bayern an, deren Linke bei Roclincourt vom Magdeburger K. willkommene Helfer erhielt. Im Zentrum retteten II/7., I/II/10. R. die Lage, obschon 8 Geschütze verloren gingen. Der Durchbruch bei Neuville, wo bayr. 1. R. Jg. und Armins so oft ruhmvoll bewährte Anhaltiner sich großartig schlugen, wird bis ins einzelne geschildert, weil dort der französische Anprall stockte und vor der Höhe Folie ebbte, dagegen viel weniger ausführlich der furchtbare Kampf bei Carency-Ablain-Souchez, weil hier der Feind auch im Juni Schritt für Schritt vorwärts kam.
Seitenschlacht Givenchy-Fromelles und Loos 12 000; 55., 57. Westf. traten in den Vordergrund mit furchtbarem Verlust (3360) und eine vom Kronprinzen gesandte schles. Brig. (2500). Kopfschmerzen macht nur 6. bayr. R. D. Sie soll angeblich sich gegen durchbrechende Engländer gewendet und mit der »heimischen Waffe«, dem Hackmesser, gewaltig herumgefuchtelt haben, bis 1600 oder gar 3600 Briten niedergemetzelt! Sie verlor aber laut Mailisten höchstens 2000 inkl. II/5., II/18. vom Pfälzer K. und Briten pflegen ihr Leben teuer zu verkaufen bei Kampf Mann wider Mann. Im Hauptquartierbericht macht sich so was gut, schmeichelhaft für die Bayern, doch diese hohe Stelle schwindelt uns an, offenbar hat man die meisten Leichen aufs Konto der Westfalen zu setzen. So rückt man erfundene Episoden in bengalische Beleuchtung, unterdrückt und umnebelt Hauptsachen. Von lebendiger Regsamkeit beim Kronprinzen erfährt man nichts, noch weniger von Langles Druck auf die Hessen bei Ville sur Tourbe. Darüber hüpft man weg, erwähnt aber breit ein unbedeutendes Scharmützel bei Berry (nur 101. Sachsen). Wo steht ein Wort davon, daß Maunoury jetzt den Schnittpunkt Roye anschnitt, wo schon im Dezember 18. P. 201 verloren, sonst aber die Infanterie bisher ziemlich Feierabend machte? Im Juni suchte er bei Tout Vent Erfolgmöglichkeit, bereitete dies natürlich im Mai während Entbrennen der Arrasschlacht vor. Dies alles steht klar in den V. L. und nirgends im H. B.
Trotz mürrischem Halbgeständnis nachteiligen Ringens am 5. war Dubail nachher glücklicher als zuvor, die bayrischen Metzer und b. 3. R. Br. verleideten ihm nicht weiteres Ausgreifen, erstere bekundete in erhöhtem Maße ihre Anwesenheit, wurde aber jetzt wirklich, was Dubail ihr im Februar zusprach, nämlich aufgerieben. Im Elsaß gab der Erzchauvin Maudhuy eine Gastrolle mit Auftreten auf neuem Kriegstheater, er gab sich ein Air von veni, vidi, vici und ließ sein Licht leuchten, die übermüdete L. W. stellte es unter den Scheffel, lauer flauer Rückschlag, 19. R. D. in Ablösung der 8. b. bis Juli noch nicht angekommen. Überall wie auch bei Ypern Übereinstimmung der V. L. mit der Wirklichkeit. Deshalb Bestätigung der Maudhuy-Fanfaren über großen deutschen Juniverlust: 6600 inkl. Gebirgskompagnie, 28., 65. und neugebildete 92. L. W., die Hannoveraner kamen hier aus der Champagne vom Regen in die Traufe. Im Fecht- und Krebstal und im ganzen Gebirge waren wir im Nachteil, das Treffen von Metzerool verlief ungünstig. Dagegen blieben die bayerischen Franken bei Ailly Meister, an den Maashöhen wird im Juni Nachlassen bemerkbar, nur 7. Königsgrenadiere hatten es schwer (1350). Sie erstürmten am 26. den Vorsprung von Les Epargues, umsonst opferte sich das franz. 2. K., jeder bisher erzielte Vorteil war dahin. Obschon H. B. diesmal viel über Argonnenkampf auftischt, macht er uns nicht auf 6700 Verl. gefaßt, auch Langle benutzte offenbar Abschub des 8. K. nach Arras zu jähem Vorstoß, hier verheimlicht man etwas. Auch das Treffen der Altonaer bei Tracy verlief ungünstiger, als man uns weismacht, 5. D. mußte von der Aisne her frische Marokkaner-Brigaden binden. Am 17. erlosch dies hitzige Treffen, das sich mit Castelnaus Vorgehen auf Serre verknüpfte. Man schleppte die Schwarzen auf die Schlachtbank, doch den Brandenburgern war nicht wohl dabei. Vier Kompagnien Schleswiger Füsiliere wurden am 6. von vier Batl. vor Noyon überwältigt, zugleich am Mühlenhof Toutvent die Flanke 14. R. K. aufgerissen. Bei Ypern rüttelte French im Juni am Gitter; die Unsern kämpften nicht unerheblich (6000). An der Lys hatten die Leipziger einigen Erfolg, bei Givenchy standen 15., 56. und mit großem Verlust eine schles. Brigade fest, bei Loos 170. (1250) 114.
Bei Arras verlangsamte die Mai-Erschöpfung das
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