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Bismarck 04

Bismarck 04

Titel: Bismarck 04 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karl Bleibtreu
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Haighs Redereien. Immerhin war auch eine Nebenaktion, die erst im August anhob, für uns nicht sonderlich ehrenvoll. Am »Infanteriehügel« im Lensgebiet brachen Kanadier der 1. A. Horne überraschend ins »Niemandsland« ein, einen bisher wegen kreuzweisem Sperrfeuer von beiden Parteien gemiedenen verödeten Geländestreifen. Nur an Schlackenhügeln hielten sich die Unsern, und obschon ihnen Lens blieb nach heftigem Straßengetümmel, konnten »4 d. D.« nicht Wiedernahme von H. 70 erzwingen.
    Die Schlacht im April-Mai war sehr erbittert und hob bei Arras schlecht an. Gleich zu Anfang mußte b. 1. R. D. bei Roclincourt einen übermächtigen Anprall bestehen, sie überstand ihn leidlich, doch mit Verlust von 30 Geschützen, 100 Off., 3000 (I/1. schmolz auf 150 Gewehre). 18. D. schickte ihre 36. Brig. (31., 85.), die benachbarte 79. R. D. nebst 16. b. mußte weichen, Eingreifen von 17., 111. und sogar 4 G. D. half wenig. Bei Monchy wurden 2 engl. Brig. vernichtet, doch 17. R. D., 3. b. D. und zwei andere D. zuletzt geworfen. Am 23. April wiesen allerdings 3. b., 35., 221. D. den Feind ab, 26. D. marschierte auf. Bis Bassée hin erlitt Haigh schwerste Verluste, setzte aber erbost den Andrang fort. 208., 1. G. R. D. mußten am 28. abgelöst werden, hier erfolgte der Einbruch, die ersetzende 5. b. D. hielt aus, soll im Mai noch 400 Gef. gemacht haben. 1. G. R. D. hielt Oppy, 4. Ers. Roueux 50. R. D. Havricour.
    Zweifellos knickte unsere Linie ein, doch man stoppte den Dammbruch und änderte mehrfach die mißliche Lage, obschon Haigh auch mit überraschenden Minenexplosionen arbeitete, die einmal 3 Komp. zerrissen. Unsere Einbuße war nicht unbedeutend, doch läßt sich aus V. L. nachweisen, daß die von den Alliierten aufgeschnittenen Gefangenenziffern jeder Möglichkeit spotten. Eingebaute Positions- und kleine Grabengesch. gingen viel vor Arras verloren, doch schwerlich »200«. Freilich läßt Ludendorff durchblicken, daß er mit den Truppen nicht zufrieden war; auch der Feind, der nördlich der Scarpe kecke Handstreiche versuchte, will gespürt haben, daß er nicht mehr das vollkommene deutsche Soldatenmaterial des Vorjahrs vor sich hatte, nachdem so viele der Besten weggerafft. Siegeskunden aus Osten dämpften nicht den Mißmut über endlose Kriegsverlängerung, der so schwer auf der Heimat lastete. Gerade diese Unlust und Unruhe trieb alldeutsche Schreihälse in den Krieg mit Amerika hinein, getäuscht durch leichtfertiges Gerede von Tirpitz und Capelle. Ihre Propaganda-Agenten, als Unabkömmliche mit reichlichen Geldmitteln versehen, pokulierten in Neutralien und opferten auch der Venus im Namen des deutschen Reichs! Von der Schuld aber sprechen wir sie frei, daß sie durch tolle Forderungen die Entente zum Ausharren veranlaßt hätten, das sind demokratische Selbsttäuschungen. Man muß es dem Herrn, der uns herrlichen Zeiten entgegenführte und dessen persönliches Gebahren uns Zedlitz und Persius so intim nahe brachten, wenigstens lassen, daß er aufrichtiger Angstpazifist war und keine Gelegenheit vorbeiließ ohne wohltuende Friedensangebote. Nein, die Entente, nachdem sie schon unter sich das Fell des Bären teilte, wollte nie von dieser schönen Absicht abstehen und England fechten bis zum letzten Franzosen.
    Indessen endete die Schlacht bei Guemappe wenig günstig für Haigh, der gewaltigen Verlust hatte. 221. D. riegelte dort ab, 208. in der Douai-Ebene bei Gravelle. Die berühmte rhein. 15. R. D. ersetzte verbrauchte Truppenkörper, später auch 6. b. R. D. Das 13. K. verabschiedete sich längst von Wytschaetes epheuumsponnenen Bäumen und besetzte Sailly, von wo es jetzt 15  km über Gouzancourt vorging, um die bei Bullecourt abgekämpften Landsleute der 26. R. D. aufzunehmen.
    Haighs 4. Versuch im Mai, zwischen Loos und Quéant durchzubrechen, zwang 15. R. D. Fresloy zu verlassen, 208. D. behauptete Roueux mit schwerem Verlust, doch vor den Bayern brach der Ansturm nieder unter so grausen Opfern, daß 1000 tote Engländer allein vor III/20. R. lagen. Vom 8.–10. eroberte General Endres mit 5. b. D. Fresloy zurück (Verl. nur 36, 1500). 20. R., 4. Ers. D. lösten 1. G. D. bei Oppy ab, 208. D. bei Roueux. 13. K. bei Bullecourt machte die erste Bekanntschaft mit Tanks, dem Maidenspeech ihrer raupenartigen Maschinen. Man hielt sich, wobei 120. Ulm 720 verlor, war aber herzlich froh, als Gardefüsiliere und dann ganze 3. G. D. ablösten. Später

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