Bismarck 04
russische Grenze streiften. 4., 9., 10. Jäger zu Pferd scharmützelten im Norden nebst 1. R. Drag, bei Goldap (46).
Die 1. D. ging von Stallupönen nicht »nach Gumbinnen«, sondern Mallwischken, weit nördlich davon, zurück, Mackensen nahm am 20. früh Stellung bei Walterkehmen. Prittwitz, Kommandierender 8. A., zog auch 2. D. über die Pissa vor, wo unsere schwache Reiterei der erlesenen Petersburger Garde brav Trotz bot. Die Unbehilflichkeit der Russen, sich relativ wenig von den Zeiten Soltykows unterscheidend, lud freilich zu Angriffsverfahren ein, doch Doppelaufstellung beiderseitig der Pissa kann man gewiß nicht empfehlen. Man ging im altpreußischen Stil, wie einst bei Groß-Jägerndorf, den Barbaren zu Leibe, doch Abzug des 1. K. Francois hätte bedenklich werden können. Er ist daher nicht auf Gumbinnen, sondern exzentrisch auf Insterburg erfolgt, wie die spätere Verladung bei Eylau lehrt. Auch Mackensen ging nicht südlich auf Goldap zurück, sondern teilweise westlich auf die Alle; sein 21. Rgt. stand später am 30. bei Allenburg. Auf der 200 km langen Grenze zwischen Ostsee und Lyck klaffte eine Lücke Tilsit–Angerburg, hier kamen 14 Div. Rennenkampfs herein, die jedoch im Treffen bei Gumbinnen–Lyck wenig erreichten. Francois' wackere Ostpreußen schlugen sich heroisch für ihre Heimat, das 1. K. betrat hier seine lange Ruhmeslaufbahn im Weltkrieg. Wieder zeichnete 2. D. sich besonders aus, 33er voraus, die Russen lieferten 4000 Gefangene, 10 Geschütze aus, 1. D. Conta focht minder glücklich, doch blieb auch hier der Enderfolg gut. 11 Batl. der »Reserve Königsberg« und 2. L. W. Brig. bei Krupischken leisteten wenig auf der Flanke. 1. Grenadiere zeigten sich als eine Nummer Eins, opferten bei Brakupönen 600 auf nur 9 Off., I/III/3. nur 380 auf 11, 4. Rgt. nur 400 auf 15. Die Insterburger Füsiliere, ein 4. Ers. Batl. bei sich, hielten lange Mallwischken und Ederkehmen (8, 450, ihr Oberst fiel), unterstützt von I/III/45. (9, 450), 41. (5, 350). Der Kampf zog sich längs der Bahn Insterburg–Tilsit rechts und links von Mallwischken nordwärts hin, dieser Abschnitt raubte den Russen unzählige Kämpfer. 1., 16. Art. schossen mit furchtbarer Wirkung; erst abends wich man vor wachsender Übermacht. Die Westpreußen brachte Mackensen erst nach 25 km Vormarsch in genügende Stellungen, 35. D. griff verspätet an, erlitt durch die verschanzte 40. r. D. viel Verluste und geriet zuletzt in Panik. Doch befanden sich auch r. 3. K. und 29. D. in Auflösung; 40. D. floh, während im Norden 28. D. allein 7000 verlor, von unserer 2. D. überrannt. Da wir 100 Geschütze mehr als der Feind im Feuer hatten, so trübt nur Mackensens ungeschickte Fechtart die Siegesaussicht, so daß Besorgnis vor der Narewarmee Prittwitz zum Rückzug bestimmte. Inzwischen feuerten 36. Art. Danzig, 72. Stargard (letztere nur mit 2 Batt.) standhaft bei Walterkehmen; schwer und stehend war der Infanteriekampf der 36. D., nur beim 129. vor Sodehnen (auch mit Ers. Batl.), verlor 570, doch der 35. D. 141. gar 8 Hauptleute, 19 Leutnants, 1150. Mackensens übrige Teile, wie 128. bei Grünwaitschen, litten wenig, zum Teil (5., 176.) sehr wenig, die Rechte blieb versagt. Doch opferte die hierher verschlagene 3. Komp. 20. Pioniere allein 4, 60, auch 17. P. 53, 36. Art. 83. Die 1. Kav. D. hieb sich auf der Nordflanke mit der ganzen russischen Reitermasse erfolgreich herum und kehrte, als man für ihren Verbleib fürchtete, mit Trophäen und Gefangenen heim. Besonders 12. Ul., 9. Jg. z. Pf. Als des Zaren Gardedragoner und Leibkosakenbrigade am Bahndamm anritten, fanden sie ein unseliges Ende, zwei junge Großfürsten mit ihnen. Im Platzregen von Granaten bewahrten aber leider die Westpreußen nicht volle Ruhe. Inzwischen wurden nördlich Goldap 1., 36. R. D. schon am 19. angegriffen, III/2. R. bei Tautschillen, 3., 5., 21. R. und beigegebene 54. Pommersche Inf. bei Gaweiten hatten es ziemlich leicht. 1. Fuß, 2. R. Art. entfernten den Feind, 1., 3. R. Drag. (2. verloren 3 Off.). Gardelandwehrschwadron Königsberg (43), Ers. Kav. 2. R. K., als man infolge drohender Umfassung allmählich abzog, hielten noch am 21. Insterburg. Die Russen folgten hier meist dem Beispiel ihres 119. Rgts. zu offener Feldflucht. General Otto Below erwies sich schon beim ersten Auftreten als umsichtig, er behielt 3. R. D. Morgen frisch im Rückhalt als rechte Flankendeckung und schlug besonders
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