Bismarck 04
Gesch.), waren das Maximum dessen, was man bis November gegen Rußland ausspielen konnte, und man darf nicht vergessen, daß die Russen schon im September allerlei Verstärkungen erhielten. Im August waren anfangs höchstens 160 000 Gewehre versammelt und davon am Entscheidungspunkt keine 140 000. An Artillerie sicher erst 20 Feld- und Fußregimenter nebst 20 L. W. Batterien (794 Gesch.), an Kavallerie 17 Regt. nebst 18 L. W. Schwadronen gegen fast vierfache russische Reiterüberzahl. Das gibt einen Maßstab dafür, was man mit deutschen Truppen wagen darf.
Die poetisch gefärbte Darstellung Stegemanns, als ob die Österreicher (380 Batl., 176 Schw., 1056 Gesch. im Norden, 390 Batl., 208 Schw., 1012 Gesch. nach Osten) gegen ungeheure Übermacht stritten, paßt nur auf die 3. A., im Ganzen war die Übermacht nicht entfernt so erdrückend wie in Ostpreußen. Und es soll hier gleich betont werden, daß 1. A. Dankl sich nur retten konnte, weil das L. W. K. Woyrsch sich opferbereit sofort den Bedrängern entgegenwarf. Es hatte schon 400 km Marsch hinter sich. Schon am 7., 9. August traten 7. 22., 51. L. W. bei Czenstochau und Kalisch den Östreichern zur Seite (Verlust 6 Off., 267). Beim Vorgehen gegen die Weichsel berührten nur 1., 2. L. W. Kav. und Bat. Kosel der 22. L. W. Gleiwitz den Feind (100), erst am 1. Sept. 11. L. W. Oppeln, 23. Kattowitz bei Lipsko, 7. L. W., 17. Ers. Bat. bei Josefo, bis 9. verloren diese Teile nebst 21. Ers. immer nur noch 230. Sobald aber 4. schlesische L. W. D. in Eilmarsch die Tarnawkahügel erreichte und sich an ihrer eisernen Ruhe die Feindeswogen brachen, opferte sich 51. L. W. Öls zur Rettung der österreichischen Waffenbrüder. (Verl. 1870, auch III/11. allein 500). Stegemann spricht von dreitägigem Standhalten der Posener L. W., was doppelt falsch; diese verlor nur 780 bei Rückzugdeckung, die Schlesier wiesen bis 18. dem Verfolger die Tür und verloren 5700! Dabei 1500 von 4 Ers. Batl., deren General fiel. Auf dem Abmarsch über Janow seit 11. verloren die Posener nur 37!. Stegemann sollte sich weniger auf Malerei verlassen, rote Sonnenuntergänge und vibrierende Sommerhitze! Ernste Kriegsforschung ist keine Schlachtdichtung nach bekanntem Vorbild, wir verzichten auf unsere eigene Spezialität, um nur auf strenge Genauigkeit zu sehen.
Der Pogrom echtrussischer Leute gegen die deutsche Kultur häufte zwar einen Berg von Schandtaten, erhöhte damit aber nur die rachedurstige Erbitterung der Vaterlandsverteidiger. Ostpreußischer Landsturm trat den ersten Kosakenhorden entgegen, die als Herolde der Wilna-Armee Rennenkampf die Grenze überschritten. 11 K., 6 Res., 9 Kav. D., 2 Schützenbrigaden warf der Friedenszar auf Ostpreußen, die besten Truppen des Reiches, schon im Frieden auf Kriegsfuß. Das Westpreußische 17. Allensteiner 20. K. vollendeten noch nicht den Aufmarsch. Doch abschnittweise Verteidigung des 1. K. genügte vorerst, nach Norden gedeckt durch das Sumpfgebiet der Masurischen Seen, Teiche, Tümpel, unabsehbares Gewirr von Geländewellen. 44er und 49. L. W. hielten den Feind vor Lyck auf. Littauer Dragoner südwestlich von Johannisburg. Die angedrohte Reiterüberschwemmung verbrandete kläglich, unsere 1. Kav. D. leerte manchen Sattel. Am 17. Gefecht bei Stallupönen–Mehlkehmen, wo die Insterburger 33. Füs., 3. Königsberger Grenadiere, 43. Pillau, 41. Memel, 4. Rastenburg, 1. Art. zusammen 784 verloren, I/III/44. Goldap, I/III/45., III/33. am 14. und seit Beginn der Feindseligkeiten 513. General Francois handelte überkühn mit nur 3 Brigaden so nahe der Grenze gegen 3 russische Divisionen. Am Nordflügel mußte 1. Brig. zurückgehen und 7 Geschütze stehen lassen; am Südflügel zersprengten aber 2., 4. Brig. derart die 27. r. D., daß sie 6600 verlor; 105. Rgt. ganz vernichtet. Gegen die Vorhut der Warschauer Armee brauchten 18. Rgt. Osterode, 59. Soldau des 20. K., 147., am 16. noch bei Bialla, kaum zu decken (136). Gegen Res. A. Grodno, die erst spät anfaßte, deckten 1. R. K. Below, 3. R. D. Morgen bei Goldap, wo schon 1. Fuß Art. Lötzen, 37. Art. Insterburg und L. W. Batterien 1. K. feuerten. Das hinter der Angerapp gesammelte 17. K. Mackensen nahm die langsam weichende 2. D. auf (237, meist 5. Danzig, 175. Graudenz). 10. Dragoner Allenstein, 11. Lyck des 20. K. im Süden hatten diesseits der Seeplatte mit russischer Kavallerie zu tun, nachdem sie am 14. bis Janow über die
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