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Bis(s) 1 - Bis(s) zum Morgengrauen

Bis(s) 1 - Bis(s) zum Morgengrauen

Titel: Bis(s) 1 - Bis(s) zum Morgengrauen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephenie Meyer
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dass mir schwindlig wurde.
    »Deine Haare sehen aus wie ein Heuhaufen … aber mir gefällt’s.« Seine muntere Stimme kam vom Schaukelstuhl in der Ecke.
    »Edward! Du bist noch da!«, jubelte ich, eilte durch das Zimmer und warf mich, ohne nachzudenken, auf seinen Schoß. Dann schlossen meine Gedanken zu mir auf, und ich erstarrte, erschrocken über den unkontrollierten Ausbruch meiner Leidenschaft. Voller Sorge, eine Grenze überschritten zu haben, blickte ich zu ihm auf.
    Doch er lachte.
    »Was hast du denn gedacht?«, antwortete er, etwas perplex, aber offenbar erfreut über meine Begeisterung. Seine Hände strichen über meinen Rücken.
    Vorsichtig legte ich meinen Kopf an seine Schulter und atmete den Geruch seiner Haut ein.
    »Ich war mir sicher, ich hätte alles nur geträumt.«
    »Das ist nicht gerade originell«, spottete er.
    »O Gott, Charlie!« Kopflos sprang ich auf und lief zur Tür.
    »Er ist vor einer Stunde gefahren. Nachdem er deine Batteriekabel wieder angeschlossen hat, sollte ich hinzufügen. Ich muss zugeben, ich war ein wenig enttäuscht. Sollte das etwa schon ausreichen, um dich davon abzuhalten, Reißaus zu nehmen?«
    Unschlüssig verharrte ich in der Mitte des Zimmers – ich wollte am liebsten wieder zu ihm gehen, fürchtete aber, nach der Nacht keinen allzu frischen Atem zu haben.
    »Normalerweise bist du morgens nicht so verwirrt«, merkte er an und breitete seine Arme aus. Eine unwiderstehliche Einladung. Fast unwiderstehlich.
    »Ich muss noch mal kurz für Menschen«, sagte ich.
    »Ich warte.«
    Dann stürmte ich ins Bad. Meine Gefühle waren mir fremd, und das Gesicht im Spiegel erkannte ich auch kaum wieder – die Augen strahlten zu sehr, und die Wangen waren mit roten, hektischen Flecken übersät. Ich putzte mir die Zähne und kämpfte mit dem strubbeligen Chaos meiner Haare. Abschließend spritzte ich mir kaltes Wasser ins Gesicht und versuchte normal zu atmen, allerdings ohne Erfolg. Ich rannte fast zurück in mein Zimmer.
    Es kam mir vor wie ein Wunder, dass er dort saß und noch immer seine Arme ausgebreitet hatte, um mich zu empfangen. Mein Herz machte wilde Sprünge.
    »Da bist du ja wieder«, sagte er leise zur Begrüßung und schloss mich in seine Arme.
    Stumm wiegte er mich eine Weile; dann sah ich, dass er etwas anderes anhatte als am Tag zuvor und dass seine Haare gekämmt waren.
    »Du warst weg?«, fragte ich vorwurfsvoll und strich über den Kragen seines frischen Hemdes.
    »Ich hätte unmöglich in denselben Sachen gehen können, in denen ich gekommen war – was sollen denn die Nachbarn denken?«
    Ich zog eine Schnute.
    »Du hast tief und fest geschlafen; ich hab nichts verpasst.« Dann blitzte etwas in seinen Augen auf. »Dein Monolog war schon vorbei.«
    Ich stöhnte. »Und – was hast du diesmal gehört?«
    Sein Blick wurde zärtlich. »Du hast gesagt, du liebst mich.«
    »Das wusstest du doch schon«, sagte ich und senkte den Kopf.
    »Trotzdem – es war schön, es zu hören.«
    Ich verbarg mein Gesicht an seiner Schulter.
    »Ich liebe dich«, flüsterte ich.
    »Du bist mein Leben«, antwortete er schlicht.
    Es gab nichts weiter zu sagen in diesem Moment. Er schaukelte uns sanft vor und zurück, während es im Zimmer langsam heller wurde.
    »Zeit fürs Frühstück«, sagte er schließlich – wohl um mir zu beweisen, dass er keines meiner menschlichen Bedürfnisse vergaß.
    Ich griff mir mit beiden Händen an die Kehle und starrte ihn mit angstvoll geweiteten Augen an. Er sah ziemlich erschrocken aus.
    »Kleiner Scherz«, kicherte ich. »Von wegen, ich kann nicht schauspielern.«
    Ungehalten runzelte er die Stirn. »Das war nicht witzig.«
    »Es war sehr witzig, und das weißt du auch.« Was mich nicht davon abhielt, ihm prüfend in seine goldenen Augen zu sehen und mich zu vergewissern, dass er es mir nicht übelnahm.
    »Okay, ich präzisiere: Frühstück für Menschen.«
    »Ach so.«
    Sanft, aber zugleich so schnell, dass mir der Atem stockte, warf er mich über seine steinharte Schulter und trug mich mühelos runter in die Küche. Ich protestierte zwar, doch er beachtete es nicht und setzte mich auf einen Stuhl.
    Die Küche war hell und heiter, trotz der Wolken – genau wie meine Stimmung.
    »Was gibt’s denn zu essen?«, fragte ich gutgelaunt.
    Das machte ihn kurz sprachlos.
    »Äh, weiß nicht genau. Was hättest du denn gern?«
    Grinsend sprang ich auf.
    »Lass mal, ich kann ganz gut für mich sorgen. Pass auf: Jetzt jage ich.«
    Während ich

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