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Bis(s) 1 - Bis(s) zum Morgengrauen

Bis(s) 1 - Bis(s) zum Morgengrauen

Titel: Bis(s) 1 - Bis(s) zum Morgengrauen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephenie Meyer
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das ihres ist, warum fährt sie dann immer mit dir?«
    »Wie gesagt, es ist protzig. Wir versuchen zumindest, nicht aufzufallen.«
    »Ohne Erfolg.« Lachend und kopfschüttelnd stieg ich aus. Dank seiner irrsinnigen Fahrweise waren wir mittlerweile alles andere als spät dran – ich hatte jede Menge Zeit bis zur ersten Stunde. »Wenn es so auffällig ist, warum ist Rosalie dann heute mit dem Cabrio gekommen?«
    »Hast du noch nicht gemerkt, dass ich im Moment sämtliche Regeln breche?« Er wartete vor dem Volvo auf mich und blieb dicht an meiner Seite, als wir das Schulgelände betraten. Doch ein kleiner Abstand blieb. Ich sehnte mich danach, ihn zu berühren, doch ich hatte Angst, er würde das nicht wollen.
    »Wenn ihr so unbehelligt wie möglich bleiben wollt, warum habt ihr dann überhaupt solche Autos?«, fragte ich verwundert.
    »Genusssucht«, gestand er mit einem verschmitzten Lächeln. »Wir fahren alle gerne schnell.«
    »Warum wundert mich das nicht?«, murmelte ich vor mich hin.
    Unter dem Dachvorsprung der Cafeteria wartete Jessica und hielt meine Jacke im Arm, die Gute. Ihr fielen fast die Augen raus, als sie uns sah.
    »Hallo, Jessica«, sagte ich, als wir nur noch ein paar Schritte entfernt waren. »Danke, dass du dran gedacht hast.« Ohne ein Wort reichte sie mir die Jacke.
    »Guten Morgen, Jessica«, sagte Edward höflich. Er konnte ja eigentlich nichts dafür, dass seine Stimme so unwiderstehlich klang. Oder dass sein Blick seine Wirkung niemals verfehlte.
    »Äh … hi.« Sie richtete ihre weit aufgerissenen Augen auf mich und versuchte ihre wirren Gedanken zu sortieren. »Wir sehen uns dann in Mathe, nehm ich an.« Sie schaute mir bedeutungsvoll in die Augen, und ich unterdrückte ein Seufzen – was, um Gottes willen, sollte ich ihr erzählen?
    »Ja, genau, bis dann.«
    Sie ging fort, nicht ohne sich noch zweimal verstohlen nach uns umzuschauen.
    »Was willst du ihr erzählen?«, fragte Edward leise.
    »Hey, ich dachte, du kannst meine Gedanken nicht lesen!«, zischte ich.
    »Kann ich auch nicht«, sagte er verwundert. Dann begriff er, und ein Leuchten trat in seine Augen. »Aber dafür ihre – sie kann’s kaum erwarten, dich nachher mit ihren Fragen zu bombardieren.«
    Mit einem Stöhnen zog ich seine Jacke aus, reichte sie ihm und schlüpfte in meine eigene. Er legte sich seine über den Arm.
    »Also – was willst du ihr sagen?«
    »Wie wär’s mit ein wenig Hilfe?«, fragte ich. »Was will sie denn wissen?«
    Er schüttelte den Kopf und grinste spitzbübisch. »Das wäre nicht fair.«
    »Ich sag dir, was nicht fair ist: dass du etwas weißt, was du mir nicht verrätst.«
    Während wir liefen, dachte er darüber nach. Wir blieben vor Haus drei stehen.
    »Sie will wissen, ob wir insgeheim zusammen sind. Und sie will wissen, was du für mich empfindest«, sagte er schließlich.
    »Oje. Was soll ich bloß sagen?« Ich versuchte meinem Gesicht einen unschuldigen Ausdruck zu verleihen. Andere Schüler liefen an uns vorbei; wahrscheinlich zogen wir ihre Blicke auf uns, aber ich nahm sie kaum wahr.
    »Hmmm.« Er hielt inne, nahm eine Strähne, die aus dem Haarknoten in meinem Nacken entwischt war, zwischen seine Finger und wickelte sie wieder auf. Mein Herz überschlug sich. »Vielleicht könntest du das Erste bejahen … das heißt, wenn du nichts dagegen hast – es ist die einfachste Erklärung.«
    »Ich hab nichts dagegen«, sagte ich mit schwacher Stimme.
    »Und was die andere Frage angeht … da bin ich auch schon gespannt, was du sagst.« Sein Mund zog sich an einer Seite zu meinem allerliebsten schiefen Lächeln hoch. Und als ich wieder Luft bekam, war es zu spät, um etwas zu erwidern. Er drehte sich um und ging.
    »Bis zum Mittagessen«, rief er mir im Weggehen zu. Drei Schüler, die gerade reingehen wollten, blieben stehen und schauten mich verwundert an.
    Mit rotem Kopf und Wut im Bauch hastete ich ins Klassenzimmer. So ein hinterhältiger …! Jetzt wusste ich noch weniger, was ich Jessica sagen sollte. Ich ging zu meinem Platz und knallte meine Tasche auf den Tisch.
    »Morgen, Bella«, sagte Mike neben mir. Ich schaute hinüber und sah, dass er seltsam mutlos, fast schon resigniert dreinblickte. »Wie war’s in Port Angeles?«
    »Oh, es war …« Wie sollte man das auf ehrliche Weise zusammenfassen? »Super«, vollendete ich den Satz nicht gerade überzeugend. »Jessica hat ein echt süßes Kleid bekommen.«
    »Hat sie irgendwas über Montagabend gesagt?«, fragte er, und ein

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