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Bis(s) 1 - Bis(s) zum Morgengrauen

Bis(s) 1 - Bis(s) zum Morgengrauen

Titel: Bis(s) 1 - Bis(s) zum Morgengrauen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephenie Meyer
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Leuchten trat in seine Augen. Ich lächelte – ich war froh über den Kurs, den unser Gespräch nahm.
    »Ja, sie fand’s toll«, versicherte ich ihm.
    »Sicher?«, fragte er begierig.
    »Ganz sicher.«
    Dann sorgte Mr Mason für Ruhe und sammelte die Aufsätze ein. Englisch und Politik verstrichen, ohne dass ich viel davon mitbekam – ich war vollauf damit beschäftigt, was ich Jessica sagen sollte und ob Edward mich wirklich, auf dem Umweg über ihre Gedanken, belauschen würde. Wie lästig diese spezielle Begabung von ihm sein konnte – wenn sie einem nicht gerade das Leben rettete!
    Nach der zweiten Stunde hatte sich der Nebel fast verzogen, aber der Tag war immer noch trübe; niedrig und bleiern hingen die Wolken am Himmel. Ich schaute zu ihnen auf und lächelte.
    Edward behielt selbstverständlich Recht – als ich den Matheraum betrat, saß Jessica schon auf ihrem Platz in der letzten Reihe und brannte vor Neugierde. Unwillig ging ich zu ihr und redete mir ein, dass es das Beste war, das Gespräch so schnell wie möglich hinter mich zu bringen.
    »Erzähl mir alles!«, verlangte sie, bevor ich überhaupt saß.
    »Was willst du denn wissen?«, fragte ich ausweichend.
    »Was gestern alles passiert ist.«
    »Er hat mich zum Essen eingeladen und dann nach Hause gefahren.«
    Unwillig schaute sie mich an; die Skepsis stand ihr überdeutlich ins Gesicht geschrieben.
    »Wie bist du denn so schnell nach Hause gekommen?«
    »Er fährt wie ein Irrer. Der blanke Horror.« Das konnte er ruhig hören.
    »War das so was wie ein Rendezvous? Hattest du dich mit ihm dort verabredet?«
    Darauf wäre ich nie gekommen. »Im Gegenteil – ich war vollkommen überrascht, ihn dort zu treffen.«
    Sie schürzte ihre Lippen; die Enttäuschung war ihr deutlich anzumerken, besonders, da ich offensichtlich die Wahrheit sagte.
    »Aber er hat dich heute früh zu Hause abgeholt?«, bohrte sie.
    »Ja – das hat mich genauso überrascht. Ihm ist gestern aufgefallen, dass ich keine Jacke hatte«, fügte ich als Erklärung hinzu.
    »Und, trefft ihr euch wieder?«
    »Na ja, er hat mir angeboten, mich am Samstag nach Seattle zu fahren, weil er der Meinung ist, mein Transporter schafft das nicht – zählt das?«
    »Das zählt.« Sie nickte.
    »In dem Fall – ja.«
    »W-o-w.« Sie zog das Wort zu drei Silben auseinander. »Edward Cullen.«
    »Ich kann’s auch kaum glauben«, sagte ich zustimmend. »Wow« traf die Sache noch nicht mal annähernd.
    »Warte, warte!« Ihre Hände schossen in die Höhe, die Handflächen waren zu mir gedreht – als würde sie gerade ein Auto anhalten. »Hat er dich geküsst?«
    »Nein«, murmelte ich. »So ist es irgendwie nicht.«
    Sie sah enttäuscht aus. Ich bestimmt auch.
    »Meinst du, dass er am Samstag …« Sie zog ihre Augenbrauen hoch.
    »Ich glaub kaum.« Die Unzufriedenheit in meiner Stimme war nur zu deutlich.
    »Worüber habt ihr geredet?« Flüsternd versuchte sie, mehr aus mir herauszubekommen. Die Stunde hatte begonnen, aber Mr Varner schien es nicht weiter zu stören, und wir waren nicht die Einzigen, die noch quatschten.
    »Keine Ahnung, Jess, über alles Mögliche«, flüsterte ich zurück. »Ein bisschen über die Schule.« Ein winziges bisschen. Er hatte sie wohl mal kurz erwähnt.
    »Bella, bitte«, quengelte sie. »Wie wär’s mit ein paar Einzelheiten.«
    »Mmmh … okay, also. Du hättest sehen sollen, wie die Kellnerin mit ihm geflirtet hat – es war nicht mehr zum Aushalten. Aber er hat sie nicht mal beachtet.« Sollte er davon halten, was er wollte.
    »Das ist ein gutes Zeichen«, sagte sie nickend. »War sie hübsch?«
    »Ziemlich – und wahrscheinlich so neunzehn oder zwanzig .«
    »Noch besser. Er muss dich wirklich mögen.«
    »Das Gefühl hab ich auch, aber es ist schwer zu sagen.« Ich seufzte. »Er ist immer so kryptisch«, fügte ich für ihn hinzu.
    »Ich weiß gar nicht, woher du den Mut nimmst, mit ihm allein zu sein«, sagte sie mit tonloser Stimme.
    »Wie meinst du das?« Ich war völlig entgeistert, was sie überhaupt nicht verstehen konnte.
    »Er ist so … einschüchternd. Ich wüsste überhaupt nicht, was ich zu ihm sagen sollte.« Sie verzog das Gesicht; wahrscheinlich musste sie an den Morgen oder an den vorigen Abend denken, als er die Naturgewalt seines Blickes auf sie losgelassen hatte.
    »Ehrlich gesagt, manchmal fehlen mir auch die Worte, wenn ich mit ihm zusammen bin.«
    »Na ja. Dafür ist er wirklich unglaublich süß.« Jessica zuckte mit den

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