Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Bis(s) 2 - Bis(s) zur Mittagsstunde

Bis(s) 2 - Bis(s) zur Mittagsstunde

Titel: Bis(s) 2 - Bis(s) zur Mittagsstunde Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephenie Meyer
Vom Netzwerk:
während er in die Gasse starrte. Die Arme hatte er schützend vor mir ausgebreitet.
    Ich linste unter seinem Arm hindurch und sah zwei dunkle Gestalten aus der Finsternis heraustreten.
    »Ich grüße euch, meine Herren.« Edwards Stimme klang ruhig und freundlich. »Ich glaube nicht, dass ich eure Dienste heute in Anspruch nehmen muss. Doch ich wäre euch sehr verbunden, wenn ihr eurem Meister meinen Dank ausrichten könntet.«
    »Sollen wir diese Unterhaltung nicht an einem geeigneteren Ort fortsetzen?«, flüsterte eine sanfte Stimme drohend.
    »Ich glaube, das wird nicht nötig sein.« Edwards Stimme klang jetzt härter. »Ich kenne eure Anweisungen, Felix. Ich habe gegen keine Regel verstoßen.«
    »Felix wollte dich lediglich auf die Nähe der Sonne aufmerksam machen«, sagte der andere Schatten beschwichtigend. Beide steckten in rauchgrauen Umhängen, die bis zum Boden gingen und sich im Wind bauschten. »Lasst uns ein besseres Versteck suchen.«
    »Ich komme sofort nach«, sagte Edward trocken. »Bella, geh du doch wieder auf die Piazza und schau dir das Fest weiter an!«
    »Nein, bring das Mädchen ruhig mit«, flüsterte der erste Schatten mit anzüglichem Unterton.
    »Das werde ich nicht tun.« Alle Höflichkeit war mit einem Mal verschwunden. Edwards Stimme war kalt und tonlos. Er verlagerte das Gewicht ein winziges bisschen, und ich spürte, dass er sich auf einen Kampf vorbereitete.
    »Nein.« Meine Stimme war nur ein Flüstern.
    »Schscht«, murmelte er, nur zu mir.
    »Felix«, mahnte der zweite, bedächtigere Schatten. »Nicht hier.« Er wandte sich zu Edward: »Aro würde einfach gern noch einmal mit dir plaudern, jetzt, wo du dich entschlossen hast, doch auf unsere Hilfe zu verzichten.«
    »Selbstverständlich«, sagte Edward. »Doch das Mädchen kann gehen.«
    »Ich fürchte, das ist nicht möglich«, sagte der höfliche Schatten bedauernd. »Wir müssen uns an die Regeln halten.«
    »Dann fürchte ich , dass ich Aros Einladung nicht annehmen kann, Demetri.«
    »Ganz wie du wünschst«, schnurrte Felix. Meine Augen gewöhnten sich an die Dunkelheit, und ich sah jetzt, dass Felix sehr groß und breitschultrig war. Seine Statur erinnerte mich an Emmetts.
    »Aro wird enttäuscht sein.« Demetri seufzte.
    »Er wird schon darüber hinwegkommen«, erwiderte Edward.
    Felix und Demetri rückten näher an den Eingang der Gasse und traten etwas weiter auseinander, damit sie sich Edward von zwei Seiten nähern konnten. Sie wollten ihn weiter in die Gasse drängen, um kein Aufsehen zu erregen. Kein Lichtreflex drang an ihre Haut, die Umhänge schützten sie.
    Edward rührte sich nicht von der Stelle. Indem er mich schützte, stürzte er sich ins Verderben.
    Plötzlich schnellte Edwards Kopf herum und er schaute in die Dunkelheit der gewundenen Gasse. Demetri und Felix taten dasselbe – eine Reaktion auf ein Geräusch oder eine Bewegung, die zu fein für meine Sinne war.
    »Wir wollen uns doch benehmen, oder?«, sagte jemand in singendem Tonfall. »Es sind Damen zugegen.«
    Leichtfüßig trat Alice neben Edward, ihre Haltung war lässig. Nichts wies auf eine unterschwellige Spannung hin. Sie sah so klein aus, so zerbrechlich. Ihre zarten Arme schlenkerten herum wie die eines Kindes.
    Und doch strafften Felix und Demetri sich, ihre Umhänge flatterten leicht, als ein Windstoß durch die Gasse fuhr. Felix guckte ärgerlich. Offenbar passte es ihnen nicht, wenn das Kräfteverhältnis ausgeglichen war.
    »Wir sind hier nicht allein«, erinnerte sie die beiden.
    Demetri schaute verstohlen über die Schulter. Ein paar Meter weiter auf der Piazza stand die Familie mit den Mädchen in den roten Kleidern und beobachtete uns. Die Mutter sprach aufgeregt mit ihrem Mann, während sie den Blick auf uns gerichtet hatte. Als Demetri zurückschaute, wandte sie den Blick ab. Der Mann ging ein paar Schritte weiter auf die Piazza und tippte einem der Männer in den roten Jacketts auf die Schulter.
    Demetri schüttelte den Kopf. »Bitte, Edward, wir wollen doch vernünftig sein«, sagte er.
    »O ja«, stimmte Edward zu. »Und jetzt werden wir heimlich, still und leise davongehen.«
    Demetri seufzte frustriert. »Lass uns die Sache zumindest irgendwo besprechen, wo wir ungestört sind.«
    Jetzt gesellten sich sechs Männer in roten Jacketts zu der Familie, die uns besorgt beobachtete. Bestimmt sahen sie, dass Edward mich vor etwas oder jemandem beschützte, und waren deshalb beunruhigt. Ich hätte ihnen am liebsten zugeschrien,

Weitere Kostenlose Bücher