Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Bis(s) 2 - Bis(s) zur Mittagsstunde

Bis(s) 2 - Bis(s) zur Mittagsstunde

Titel: Bis(s) 2 - Bis(s) zur Mittagsstunde Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephenie Meyer
Vom Netzwerk:
passiert.«
    »Bella, du hast dich am Papier geschnitten – darauf steht wohl kaum die Todesstrafe.«
    »Trotzdem ist es meine Schuld.«
    Jetzt gab es kein Halten mehr.
    »Deine Schuld? Wenn du dich bei Mike Newton zu Hause geschnitten hättest, mit Jessica und Angela und deinen anderen normalen Freunden zusammen, was hätte da schlimmstenfalls passieren können? Vielleicht hätten sie kein Pflaster gefunden? Wenn du einen Stapel Glasteller umgeworfen hättest, ohne dass dich jemand hineingestoßen hätte, was hätte da passieren können? Dass du auf der Fahrt zur Notaufnahme die Autositze mit Blut befleckt hättest? Mike Newton hätte deine Hand halten können, während du genäht wurdest – ohne die ganze Zeit gegen den Drang ankämpfen zu müssen, dich umzubringen. Versuch nicht, irgendetwas davon auf deine Kappe zu nehmen, Bella – das würde meinen Ekel vor mir selbst nur noch verstärken.«
    »Wie zum Teufel kommst du jetzt auf Mike Newton?«, fragte ich.
    »Weil es für dich tausendmal gesünder wäre, mit Mike Newton zusammen zu sein als mit mir«, grollte er.
    »Ich würde lieber sterben, als mit Mike Newton zusammen zu sein«, sagte ich. »Lieber sterben, als mit irgendwem anders zusammen zu sein als mit dir.«
    »Jetzt werd bitte nicht melodramatisch.«
    »Dann sag du nicht so abwegige Sachen.«
    Er antwortete nicht. Mit finsterer Miene starrte er durch die Windschutzscheibe.
    Ich überlegte verzweifelt, wie ich den Abend noch retten könnte. Als wir vor meinem Haus hielten, war mir immer noch nichts eingefallen.
    Er schaltete den Motor aus, doch seine Hände hielten noch immer das Lenkrad umklammert.
    »Bleibst du heute Nacht?«, fragte ich.
    »Es ist besser, wenn ich nach Hause fahre.«
    Auf keinen Fall wollte ich, dass er sich mit Gewissensbissen quälte.
    »Zu meinem Geburtstag«, drängte ich.
    »Du musst dich schon entscheiden – entweder willst du, dass die Leute deinen Geburtstag ignorieren, oder nicht. Es geht nur eins von beidem.« Seine Stimme war hart, aber nicht mehr so unerbittlich wie vorhin. Ich seufzte leise vor Erleichterung.
    »Na gut. Ich habe mich entschieden. Ich will nicht, dass du meinen Geburtstag ignorierst. Bis gleich, oben bei mir.«
    Ich sprang aus dem Wagen und wollte dann meine Päckchen herausholen. Er runzelte die Stirn.
    »Du musst die nicht mitnehmen.«
    »Will ich aber«, sagte ich automatisch und fragte mich, ob er mich jetzt provozieren wollte.
    »Nein, willst du nicht. Carlisle und Esme haben Geld für dich ausgegeben.«
    »Ich werd’s überleben.« Ungeschickt klemmte ich die Päckchen unter den gesunden Arm und schlug die Beifahrertür zu. In weniger als einer Sekunde war Edward aus dem Transporter gestiegen und an meiner Seite.
    »Dann lass mich sie wenigstens für dich tragen«, sagte er und nahm sie mir ab. »Ich warte in deinem Zimmer auf dich.«
    Ich lächelte. »Danke.«
    »Herzlichen Glückwunsch.« Er seufzte und beugte sich herab, um meine Lippen mit seinen zu berühren.
    Ich stellte mich auf die Zehenspitzen und wollte den Kuss ausdehnen, doch er befreite sich. Er lächelte das schiefe Lächeln, das ich so liebte, und verschwand in die Dunkelheit.
    Das Spiel lief immer noch; kaum war ich durch die Haustür, hörte ich auch schon den Kommentator über die Menge hinwegquasseln.
    »Bella?«, rief Charlie.
    »Hallo, Dad«, sagte ich, als ich um die Ecke bog. Ich hielt den Arm eng an die Seite gepresst. Der leichte Druck erzeugte einen brennenden Schmerz, und ich zog die Nase kraus. Offenbar ließ die Wirkung des Schmerzmittels nach.
    »Wie war’s?« Charlie lag ausgestreckt auf dem Sofa, die nackten Füße auf die Lehne gestützt. Seine wenigen braunen Locken waren auf einer Seite platt gelegen.
    »Alice hat sich selbst übertroffen. Blumen, Torte, Kerzen, Geschenke – das volle Programm.«
    »Was hast du gekriegt?«
    »Eine Stereoanlage für meinen Transporter.« Und noch diverse Unbekannte.
    »Wow.«
    »Das kannst du wohl sagen«, sagte ich. »Ich geh schlafen.«
    »Bis morgen.«
    Ich winkte. »Ja, bis morgen.«
    »Was hast du da am Arm?«
    Ich wurde rot und fluchte innerlich. »Ich bin gestolpert. Ist nicht weiter schlimm.«
    »Bella«, sagte er seufzend und schüttelte den Kopf.
    »Gute Nacht, Dad.«
    Schnell lief ich die Treppe hoch ins Bad, wo ich für solche Nächte meinen Schlafanzug aufbewahrte. Ich hatte ihn mir an Stelle der löchrigen Sweatshirts gekauft, in denen ich sonst immer schlief. Ich schlüpfte in die Baumwollhose und das dazu

Weitere Kostenlose Bücher