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Bis(s) 3 - Bis(s) zum Abendrot

Bis(s) 3 - Bis(s) zum Abendrot

Titel: Bis(s) 3 - Bis(s) zum Abendrot Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephenie Meyer
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bei dem idiotischen Versuch …«
    Er schnitt mir das Wort ab. »Sieh es doch mal so – ich hoffe einfach, dass ich mal einen Vampir zu fassen kriege, den ich töten darf, okay?«
    Ich gab keine Antwort. Da schaute er mich an, um zu sehen, wie ich reagierte.
    »War nur ein Scherz, Bella.«
    Ich starrte zum Fernseher.
    »Und, hast du nächste Woche irgendwas Besonderes vor? Es ist immerhin dein Abschluss. Wow. Nicht schlecht.« Seine Stimme wurde ausdruckslos, und als er jetzt die Augen schloss, sah er regelrecht verhärmt aus – diesmal nicht vor Erschöpfung, sondern vor Abscheu. Mir wurde klar, dass der Abschluss für ihn immer noch eine schreckliche Bedeutung hatte – er wusste nicht, dass ich mein Vorhaben aufgeschoben hatte.
    »Nichts Besonderes «, sagte ich vorsichtig und hoffte, dass er den beruhigenden Unterton hören würde, ohne dass ich groß etwas erklären musste. Ich wollte jetzt nicht darüber sprechen. Erstens war er nicht in der Verfassung für schwierige Gespräche. Zweitens wusste ich, dass er meine Zweifel überinterpretieren würde. »Na ja, ich muss zu einer Abschlussparty. Zu meiner eigenen.« Ich stöhnte genervt. »Alice liebt Partys, und sie hat für den Abend die halbe Stadt zu sich nach Hause eingeladen. Es wird bestimmt grauenhaft.«
    Während ich sprach, öffnete er die Augen und lächelte erleichtert. Jetzt sah er schon etwas besser aus. »Ich hab keine Einladung gekriegt. Ich bin tief gekränkt«, sagte er scherzhaft.
    »Betrachte dich als eingeladen. Es soll ja meine Party sein, also kann ich einladen, wen ich will.«
    »Danke vielmals«, sagte er sarkastisch, und die Augen fielen ihm wieder zu.
    »Es wär so schön, wenn du kommen könntest«, sagte ich ohne Hoffnung. »Dann wäre es viel lustiger. Für mich jedenfalls.«
    »Klar«, murmelte er. »Das wäre sehr … vernünftig …« Er verstummte.
    Ein paar Sekunden später schnarchte er.
    Armer Jacob. Ich betrachtete sein träumendes Gesicht, und was ich sah, gefiel mir. Im Schlaf verschwand jede Spur von Bitterkeit – er war wieder der Junge, der mein bester Freund gewesen war, bevor der ganze Werwolf-Quatsch dazwischenkam. Jetzt sah er viel jünger aus als sonst. Er sah wieder aus wie mein Jacob.
    Ich kuschelte mich ins Sofa und hoffte, dass er ein wenig Schlaf nachholen konnte. Ich zappte durch die Kanäle, aber es gab nichts Interessantes. Bei einer Kochsendung blieb ich hängen, und während ich zuschaute, dachte ich, dass ich mich für Charlies Essen nie so ins Zeug legte. Jacobs Schnarchen wurde lauter. Im Gegenzug stellte ich den Fernseher auch lauter.
    Ich war merkwürdig entspannt und wurde selbst fast schläfrig. In diesem Haus fühlte ich mich sicherer als bei uns, wahrscheinlich weil hier noch nie jemand nach mir gesucht hatte. Ich rollte mich auf dem Sofa zusammen und überlegte, ob ich auch ein Nickerchen halten sollte. Vielleicht hätte ich das sogar getan, wenn Jacob nicht so wahnsinnig laut geschnarcht hätte. Anstatt zu schlafen, hing ich meinen Gedanken nach.
    Die Klausuren lagen hinter mir, und die meisten waren ein Kinderspiel gewesen. Auch die einzige schwierige Klausur, die in Mathe, war geschafft, ob ich sie nun bestanden hatte oder nicht. Die Highschool war für mich vorbei. Und ich wusste nicht so recht, wie ich das finden sollte. Ich konnte es nicht losgelöst von der Tatsache sehen, dass auch mein Leben als Mensch bald vorbei sein sollte.
    Ich fragte mich, wie lange Edward diese Ausrede Nicht aus Angst wohl noch benutzen wollte. Irgendwann musste ich ein Machtwort sprechen.
    Pragmatisch betrachtet, konnte ich besser Carlisle bitten, mich zu verwandeln, sobald ich meinen Abschluss in der Tasche hatte. Forks war jetzt fast so etwas wie ein Kriegsgebiet. Nein, Forks war Kriegsgebiet. Und außerdem hätte ich dann eine geniale Ausrede, um nicht auf der Party erscheinen zu müssen. Ich lächelte in mich hinein. Einen alberneren Grund für eine Verwandlung konnte es kaum geben. Albern … und doch so reizvoll.
    Aber Edward hatte Recht – ich war noch nicht bereit.
    Und ich wollte auch gar nicht pragmatisch sein. Ich wollte, dass Edward es machte und kein anderer. Das war ein vollkommen irrationaler Wunsch. Spätestens zwei Sekunden nach dem Biss, wenn das Gift durch meine Adern strömte, würde es mir garantiert völlig egal sein, wer mich da gebissen hatte. Es dürfte also eigentlich keine Rolle spielen.
    Es war schwer zu erklären, weshalb es doch wichtig war. Es hatte etwas damit zu tun,

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