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Bis(s) 3 - Bis(s) zum Abendrot

Bis(s) 3 - Bis(s) zum Abendrot

Titel: Bis(s) 3 - Bis(s) zum Abendrot Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephenie Meyer
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nicht, dass du eine Wahl hast.«
    »Ich will aber keine Wahl haben«, sagte ich und versuchte vergeblich mich zu befreien. »Und die Schläge meines Herzens sind gezählt. Die Zeit ist fast abgelaufen.«
    Seine Augen wurden schmal. »Umso mehr Grund zu kämpfen – härter zu kämpfen, jetzt, solange es noch geht«, flüsterte er.
    Er hielt mein Kinn immer noch fest – so fest, dass es wehtat – und plötzlich sah ich die Entschlossenheit in seinem Blick.
    »N…«, wollte ich protestieren, aber zu spät.
    Er presste die Lippen auf meine und erstickte meinen Protest. Er küsste mich wild und wütend und hielt mich dabei fest im Nacken, so dass ich keine Chance hatte zu entkommen. Ich drückte mit aller Kraft gegen seine Brust, aber das schien er gar nicht zu merken. Trotz der Wut war sein Mund weich, und seine Lippen verschmolzen auf warme, unbekannte Weise mit meinen.
    Ich versuchte sein Gesicht wegzuschieben, aber wieder vergeblich. Diesmal schien er es immerhin zu merken, aber das stachelte ihn nur noch mehr an. Gewaltsam öffnete er meine Lippen, und ich spürte seinen heißen Atem in meinem Mund.
    Instinktiv ließ ich die Arme sinken und machte mich ganz steif. Ich öffnete die Augen und wehrte mich nicht mehr, spürte nichts … wartete nur darauf, dass er aufhörte.
    Das funktionierte. Seine Wut schien zu verpuffen und er löste sich von mir, um mich anzusehen. Dann legte er die Lippen wieder sanft auf meine, einmal, zweimal … dreimal. Ich stellte mir vor, ich wäre eine Statue, und wartete, bis er endlich von mir abließ.
    »Bist du jetzt fertig?«, fragte ich tonlos.
    »Ja«, seufzte er. Ein Lächeln breitete sich auf seinem Gesicht aus, er schloss die Augen.
    Ich riss den Arm nach hinten und ließ ihn vorschnellen. Mit aller Kraft schlug ich ihm mit der Faust auf den Mund.
    Es gab ein krachendes Geräusch.
    »Au! Au!«, schrie ich und hüpfte verzweifelt auf und ab, die Hand an die Brust gepresst. Sie war gebrochen, das spürte ich.
    Jacob starrte mich erschrocken an. »Alles okay?«
    »Nein, verdammt! Du hast mir die Hand gebrochen! «
    »Bella, du hast dir die Hand gebrochen. Jetzt hör auf hier rumzuhüpfen und lass mich mal gucken.«
    »Fass mich nicht an! Ich will sofort nach Hause!«
    »Ich hole den Wagen«, sagte er ruhig. Er rieb sich noch nicht mal das Kinn, wie die Helden im Film das immer machten. Ich Schwächling.
    »Nein, danke«, zischte ich. »Ich laufe lieber.« Ich wandte mich zur Straße. Bis zur Grenze waren es nur ein paar Kilometer. Sobald ich nicht mehr in Jacobs Nähe war, würde Alice mich sehen. Und dann würde sie jemanden losschicken, der mich abholte.
    »Komm schon, ich fahre dich«, sagte Jacob. Und er besaß doch tatsächlich die Dreistigkeit, mir den Arm um die Taille zu legen.
    Ich riss mich los.
    »Na gut!«, brüllte ich. »Dann fahr mich eben! Ich bin gespannt, was Edward mit dir macht! Ich hoffe, er bricht dir den Hals, du aufdringlicher, abscheulicher, dämlicher HUND !«
    Jacob verdrehte die Augen. Er begleitete mich zur Beifahrertür und half mir beim Einsteigen. Als er sich ans Steuer setzte, pfiff er.
    »Hab ich dir überhaupt nicht wehgetan?«, fragte ich, wütend und verärgert.
    »Machst du Witze? Wenn du nicht so geschrien hättest, hätte ich wahrscheinlich gar nicht kapiert, dass du versucht hast mich zu schlagen. Ich bin zwar nicht aus Stein, aber so weich bin ich nun auch nicht.«
    »Jacob Black, ich hasse dich.«
    »Das ist gut. Hass ist ein leidenschaftliches Gefühl.«
    »Leidenschaft kannst du haben«, sagte ich leise. »Mord, das ultimative Verbrechen aus Leidenschaft.«
    »Na, komm schon«, sagte er fröhlich – er sah aus, als würde er gleich wieder anfangen zu pfeifen. »Das war doch bestimmt besser, als einen Stein zu küssen.«
    »Nicht halb so gut«, sagte ich hartherzig.
    Er verzog den Mund. »Das sagst du jetzt nur so.«
    »Tu ich nicht.«
    Das schien ihm einen kleinen Dämpfer zu versetzen, aber gleich danach hellte sich seine Miene wieder auf. »Du bist einfach nur sauer. Ich hab ja keine Erfahrung in diesen Dingen, aber ich fand es ziemlich unglaublich.«
    »Bah«, machte ich.
    »Heute Nacht wirst du an mich denken. Wenn er glaubt, du schläfst, wirst du die Alternativen abwägen.«
    »Wenn ich heute Nacht an dich denke, dann höchstens, weil ich einen Albtraum habe.«
    Er verlangsamte das Tempo und starrte mich mit seinen dunklen Augen ernst an. »Denk einfach darüber nach, wie es sein könnte, Bella«, sagte er leise drängend.

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