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Bis(s) 3 - Bis(s) zum Abendrot

Bis(s) 3 - Bis(s) zum Abendrot

Titel: Bis(s) 3 - Bis(s) zum Abendrot Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephenie Meyer
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genug, um in Menschengestalt zu erscheinen.«
    Carlisle nickte. »Es ist schwer für sie. Ich bin dankbar, dass sie überhaupt kommen.«
    Ich starrte Edward mit weit aufgerissenen Augen an. »Sie kommen als Wölfe?«
    Er nickte und beobachtete mich ganz genau. Ich schluckte und dachte an die beiden Male, als ich Jacob in Wolfsgestalt gesehen hatte – einmal auf der Lichtung mit Laurent und einmal auf dem Waldweg, wo Paul wütend auf mich geworden war … beides entsetzliche Erinnerungen.
    Ein merkwürdiges Leuchten trat in Edwards Augen, als wäre ihm gerade etwas in den Sinn gekommen, was gar nicht so unangenehm war. Bevor ich ihn genauer ansehen konnte, wandte er sich schnell ab und schaute wieder zu Carlisle und den anderen.
    »Macht euch auf einiges gefasst – sie haben uns nicht alles gesagt.«
    »Wie meinst du das?«, fragte Alice.
    »Scht«, machte er und starrte an ihr vorbei in die Finsternis.
    Plötzlich öffnete sich der lockere Kreis der Cullens zu einer Linie mit Jasper und Emmett am einen Ende. Daran, wie sich Edward neben mir vorbeugte, merkte ich, dass er gern neben ihnen gestanden hätte. Ich hielt seine Hand noch fester.
    Ich schaute angestrengt in den Wald, ohne etwas zu erkennen.
    »Verdammt«, flüsterte Emmett. »Habt ihr so was schon mal gesehen?«
    Esme und Rosalie sahen sich mit großen Augen an.
    »Was ist?«, flüsterte ich, so leise ich konnte. »Ich sehe nichts.«
    »Das Rudel ist gewachsen«, flüsterte Edward mir ins Ohr.
    Hatte ich ihm noch nicht erzählt, dass Quil dabei war? Ich strengte mich an, die sechs Wölfe in der Dämmerung zu erkennen. Schließlich leuchtete etwas in der Dunkelheit – ihre Augen, höher als erwartet. Ich hatte vergessen, wie riesig die Wölfe waren. Wie Pferde, nur viel massiger durch die Muskeln und das Fell – und mit Zähnen wie Messer, unübersehbar.
    Ich sah nur ihre Augen. Und als ich mich anstrengte, Einzelheiten zu erkennen, sah ich, dass es mehr als sechs Paar Augen waren. Eins, zwei, drei … Schnell zählte ich sie durch. Zweimal.
    Es waren zehn.
    »Faszinierend«, murmelte Edward fast unhörbar.
    Carlisle trat einen Schritt vor, langsam und bedächtig. Er bewegte sich behutsam, um die Wölfe nicht zu erschrecken.
    »Willkommen«, sagte er zu den unsichtbaren Wölfen.
    »Vielen Dank«, sagte Edward in merkwürdig ausdruckslosem Ton, und ich hörte sofort, dass die Worte von Sam kamen. Ich schaute auf das höchste Augenpaar, das ganz in der Mitte der Reihe leuchtete, das war der größte Wolf. Es war unmöglich, die Gestalt des großen schwarzen Wolfs in der Dunkelheit auszumachen.
    Edward sprach wieder in demselben distanzierten Ton, er sprach Sams Worte. »Wir werden zuschauen und zuhören, mehr nicht. Mehr lässt unsere Selbstbeherrschung nicht zu.«
    »Das ist mehr als genug«, sagte Carlisle. »Mein Sohn Jasper« – er zeigte dorthin, wo Jasper kampfbereit stand – »ist auf diesem Gebiet erfahren. Er wird uns lehren, wie sie kämpfen und wie man sie besiegt. Gewiss könnt ihr das auf eure eigenen Jagdtechniken übertragen.«
    »Sind sie anders als ihr?«, fragte Edward für Sam.
    Carlisle nickte. »Sie sind alle noch ganz neu – erst seit wenigen Monaten in dieser Art von Leben. In gewisser Weise sind es Kinder. Sie haben keinerlei Erfahrung und keine Strategie, nur rohe Gewalt. Heute Nacht sind es zwanzig. Zehn für uns, zehn für euch – das dürfte nicht schwierig sein. Vielleicht werden es noch weniger. Die Neuen bekämpfen sich auch gegenseitig.«
    Ein Raunen ging durch die dunkle Reihe der Wölfe, ein leises Grummeln, in dem Begeisterung mitschwang.
    »Wenn nötig, sind wir bereit, mehr als die Hälfte zu übernehmen«, übersetzte Edward, diesmal in nicht ganz so neutralem Ton.
    Carlisle lächelte. »Wir werden sehen, wie es sich entwickelt.«
    »Wisst ihr, wann und wie sie kommen werden?«
    »Sie werden in vier Tagen über die Berge kommen, am späten Vormittag. Wenn sie näher kommen, werden wir ihnen mit Alice’ Hilfe den Weg abschneiden.«
    »Wir danken euch für die Informationen. Wir werden jetzt zuschauen.«
    Ein Augenpaar nach dem anderen senkte sich ein Stück, begleitet von einem Seufzen.
    Zwei Herzschläge lang war es still, dann trat Jasper auf das freie Feld zwischen Vampiren und Wölfen. Ihn konnte ich gut erkennen – seine helle Haut leuchtete in der Dunkelheit wie die Augen der Wölfe. Jasper schaute Edward unschlüssig an, und als Edward nickte, wandte Jasper den Werwölfen den Rücken zu. Man sah

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