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Bis(s) 3 - Bis(s) zum Abendrot

Bis(s) 3 - Bis(s) zum Abendrot

Titel: Bis(s) 3 - Bis(s) zum Abendrot Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephenie Meyer
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du noch, als du letztes Jahr versucht hast Victoria aufzuspüren?«
    »Ja.« Er zog die Stirn in Falten. »Ich war nicht sehr erfolgreich.«
    »Alice sagte, du warst in Texas. Bist du ihr dorthin gefolgt?«
    Er zog die Augenbrauen zusammen. »Ja. Hmmm …«
    »Siehst du – dort könnte sie auf die Idee gekommen sein. Aber sie weiß nicht, was sie tut, deshalb sind die Neugeborenen außer Rand und Band.«
    Er schüttelte den Kopf. »Aber nur Aro weiß genau über Alice’ Visionen Bescheid.«
    »Aro weiß bestimmt am besten Bescheid, aber wissen Tanya und Irina und eure übrigen Freunde in Denali nicht genug? Laurent hat so lange bei ihnen gelebt. Und wenn er mit Victoria so eng befreundet war, dass er ihr einen Gefallen tun wollte, warum sollte er ihr dann nicht auch alles anvertrauen, was er wusste?«
    Edward runzelte die Stirn. »Das in deinem Zimmer war aber nicht Victoria.«
    »Kann sie nicht neue Freunde gewonnen haben? Überleg doch mal, Edward. Wenn Victoria die Sache in Seattle angezettelt hat, dann hat sie viele neue Freunde gewonnen. Sie hat sie selbst erschaffen.«
    Eine Weile sah er sehr konzentriert aus.
    »Hmm«, sagte er schließlich. »Es ist eine Möglichkeit. Zwar halte ich die Volturi noch immer für wahrscheinlicher … Aber deine Theorie … die hat etwas. Victorias Persönlichkeit. Das würde genau passen. Von Anfang an hatte sie einen bemerkenswerten Selbsterhaltungsinstinkt – vielleicht ist das eine ihrer besonderen Gaben. So oder so könnten wir ihr, wenn sie diese Taktik anwendet, nicht viel anhaben. Sie könnte sich schön im Hintergrund halten und die Neugeborenen ihr Unwesen treiben lassen. Und die Volturi könnten ihr vielleicht auch nichts anhaben. Möglicherweise rechnet sie damit, dass wir am Ende gewinnen, wenn auch nicht ohne größere Verluste. Aber von ihrer kleinen Armee bliebe niemand übrig, der gegen sie aussagen könnte. Ich glaube sogar«, fuhr er nach kurzem Nachdenken fort, »dass sie die Überlebenden, sollte es welche geben, selbst umbringen würde … Hmm. Aber wenn deine Theorie stimmt, dann müsste sie zumindest einen etwas reiferen Freund haben. Derjenige, der deinen Vater am Leben ließ, das war auf keinen Fall ein Neugeborener …«
    Er dachte lange darüber nach, dann lächelte er mich plötzlich an. »Es ist sehr gut möglich. Aber wie dem auch sei, solange wir nicht genau Bescheid wissen, müssen wir mit allem rechnen. Du bist heute sehr scharfsichtig«, sagte er dann. »Ich bin beeindruckt.«
    Ich seufzte. »Vielleicht ist das nur eine Reaktion auf diesen Ort. Hier habe ich das Gefühl, als wäre sie in der Nähe … als könnte sie mich jetzt sehen.«
    Ich sah, wie seine Kiefermuskeln sich anspannten. »Sie wird dir nichts tun, Bella.«
    Trotzdem ließ er den Blick sehr genau über die dunklen Bäume schweifen. Während er die Schatten absuchte, nahm sein Gesicht einen eigenartigen Ausdruck an. Er bleckte die Zähne und in seine Augen trat ein seltsames Leuchten – eine wilde, grimmige Hoffnung.
    »Und doch, was gäbe ich darum, sie in der Nähe zu wissen«, murmelte er. »Victoria und all die anderen, die je daran gedacht haben, dir etwas anzutun. Wenn ich die Gelegenheit hätte, dem Treiben diesmal eigenhändig ein Ende zu setzen.«
    Ich schauderte vor der grausamen Sehnsucht in seiner Stimme und verschränkte meine Finger noch fester mit seinen – wie gern wäre ich stark genug, unsere Hände für immer miteinander zu verbinden.
    Jetzt waren wir fast bei seiner Familie angekommen, und plötzlich fiel mir auf, dass Alice nicht so optimistisch aussah wie die anderen. Sie stand ein wenig abseits, sah Jasper zu, wie er die Arme streckte, als wollte er sich aufwärmen, und zog einen Schmollmund.
    »Was hat sie denn?«, flüsterte ich.
    Edward lachte leise, er war jetzt wieder ganz der Alte. »Die Werwölfe sind unterwegs, deshalb kann sie jetzt nicht sehen, was geschehen wird. Es ist unangenehm für sie, blind zu sein.«
    Obwohl Alice am weitesten von uns entfernt war, hörte sie seine leise Stimme. Sie blickte auf und streckte ihm die Zunge heraus. Wieder lachte er.
    »Hi, Edward«, sagte Emmett. »Hi, Bella. Lässt er dich auch mal trainieren?«
    Edward stöhnte. »Ich bitte dich, Emmett, bring sie nicht auf solche Gedanken.«
    »Wann werden unsere Gäste eintreffen?«, fragte Carlisle und sah Edward an.
    Edward konzentrierte sich einen Moment, dann seufzte er. »In anderthalb Minuten. Aber ich werde dolmetschen müssen. Sie vertrauen uns nicht

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