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Bis(s) 3 - Bis(s) zum Abendrot

Bis(s) 3 - Bis(s) zum Abendrot

Titel: Bis(s) 3 - Bis(s) zum Abendrot Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephenie Meyer
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wissen.«
    Bei dieser Bemerkung machten die Wölfe grimmige Gesichter.
    »Nein!«, stöhnte ich.
    »Das wird merkwürdig«, sagte Jasper nachdenklich. »So eine Zusammenarbeit habe ich nie in Betracht gezogen. Das ist bestimmt das erste Mal.«
    »Zweifellos«, sagte Jacob. Er hatte es jetzt eilig. »Wir müssen zurück zu Sam. Um wie viel Uhr?«
    »Wie lange seid ihr auf?«
    Alle drei verdrehten die Augen. »Um wie viel Uhr?«, wiederholte Jacob.
    »Um drei?«
    »Wo?«
    »Etwa fünfzehn Kilometer nördlich der Hoh Forest Ranger Station. Wenn ihr von Westen kommt, könnt ihr unserem Geruch folgen.«
    »Wir werden da sein.« Sie wandten sich zum Gehen.
    »Warte mal, Jake!«, rief ich ihm nach. »Bitte! Tu’s nicht!«
    Er blieb kurz stehen, drehte sich um und grinste mich an, während Quil und Embry ungeduldig zur Haustür gingen. »Sei nicht albern, Bella. Du machst mir ein viel besseres Geschenk, als ich dir gemacht hab.«
    »Nein!«, rief ich wieder. Mein Schrei ging im Klang einer elektrischen Gitarre unter.
    Er gab keine Antwort, er beeilte sich, seine Gefährten einzuholen, die schon vorausgegangen waren. Hilflos sah ich zu, wie Jacob verschwand.

E inweisung in den Kampf
    »Das war bestimmt die längste Party in der Geschichte der Menschheit«, beschwerte ich mich auf dem Heimweg.
    Edward widersprach nicht. »Jetzt ist sie ja vorbei«, sagte er und strich mir beruhigend über den Arm.
    Ich war die Einzige, die beruhigt werden musste. Edward war jetzt guter Dinge – alle Cullens waren guter Dinge.
    Alle hatten mir gut zugeredet; Alice hatte mir den Kopf getätschelt, als ich gegangen war, und dann hatte sie Jasper bedeutungsvoll angesehen, bis er mich mit einem tiefen Frieden erfüllt hatte; Esme küsste mich auf die Stirn und versprach mir, es würde schon alles gut werden; Emmett lachte ausgelassen und fragte, wieso ich die Einzige sein sollte, die mit Werwölfen kämpfen durfte … Die Spannung war von ihnen abgefallen, und nach den bangen letzten Wochen waren sie jetzt fast euphorisch. Statt Zweifel herrschte Zuversicht. Die Party war in richtig feierlicher Stimmung ausgeklungen.
    Nur für mich nicht.
    Schlimm genug – entsetzlich –, dass die Cullens für mich kämpfen wollten. Dass ich das zulassen musste, war mir schon zu viel. Fast unerträglich.
    Und jetzt auch noch Jacob. Er und seine törichten, übereifrigen Brüder – die meisten von ihnen jünger als ich. Sie waren nur übergroße, allzu starke Kinder, und sie freuten sich auf den Kampf wie auf ein Picknick am Strand. Ich ertrug es nicht, dass auch sie sich in Gefahr begaben. Meine Nerven lagen blank. Ich wusste nicht, wie lange ich noch den Drang unterdrücken konnte loszuschreien.
    Jetzt flüsterte ich, um meine Stimme zu beherrschen. »Du nimmst mich heute Nacht mit.«
    »Bella, du bist erschöpft.«
    »Glaubst du etwa, ich könnte schlafen?«
    Er runzelte die Stirn. »Es ist ein Experiment. Ich bin mir nicht sicher, ob die Zusammenarbeit gelingen wird. Da möchte ich dich nicht mittendrin haben.«
    Umso mehr wollte ich mitkommen. »Wenn du mich nicht mitnimmst, frage ich Jacob.«
    Er kniff die Augen zusammen. Das war ein Schlag unter die Gürtellinie, und ich wusste es. Doch ich wollte auf keinen Fall zu Hause bleiben.
    Er gab keine Antwort, wir waren jetzt vor Charlies Haus angekommen. Das Verandalicht brannte.
    »Bis gleich in meinem Zimmer«, sagte ich leise.
    Auf Zehenspitzen schlich ich hinein. Charlie schlief im Wohnzimmer, er ragte über das kleine Sofa hinaus und schnarchte so laut, dass nicht einmal eine Kettensäge ihn geweckt hätte.
    Ich rüttelte ihn fest an der Schulter.
    »Dad! Charlie!«
    Er knurrte mit geschlossenen Augen vor sich hin.
    »Ich bin wieder da – wenn du weiter so schläfst, kriegst du Rückenschmerzen. Los, geh mal ins Bett.«
    Ich musste ihn noch ein paar Mal rütteln, und er machte die Augen nur halb auf, aber ich schaffte es, ihn vom Sofa zu bekommen. Ich half ihm nach oben in sein Zimmer. In voller Montur warf er sich auf die Bettdecke und schnarchte sofort weiter.
    Der würde mich so bald nicht vermissen.
    Edward wartete in meinem Zimmer, während ich mir das Gesicht wusch und Jeans und eine Flanellbluse anzog. Unglücklich sah er mir vom Schaukelstuhl aus zu, als ich die neuen Klamotten, die Alice mir geschenkt hatte, in den Schrank hängte.
    »Komm«, sagte ich, nahm seine Hand und zog ihn aufs Bett.
    Dann schmiegte ich mich an seine Brust. Vielleicht hatte er Recht und ich war tatsächlich müde

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