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Bis(s) 3 - Bis(s) zum Abendrot

Bis(s) 3 - Bis(s) zum Abendrot

Titel: Bis(s) 3 - Bis(s) zum Abendrot Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephenie Meyer
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genug, um zu schlafen. Ich musste aufpassen, dass er sich nicht ohne mich davonstahl.
    Er wickelte meine Decke um mich und nahm mich fest in den Arm.
    »Hab keine Angst.«
    »Warum sollte ich?«
    »Bella, es wird gutgehen. Das habe ich im Gefühl.«
    Ich biss die Zähne zusammen.
    Er wirkte immer noch erleichtert. Außer mir dachte niemand daran, dass Jacob und seinen Freunden etwas zustoßen könnte. Nicht mal Jacob und seine Freunde selbst. Sie am allerwenigsten.
    Edward merkte, dass ich kurz davor war, zusammenzubrechen. »Hör zu, Bella. Es wird ganz einfach. Die Neugeborenen werden völlig überrumpelt sein. Sie wissen noch nicht mal, dass es Werwölfe gibt – wie du früher. Ich habe schon gesehen, wie sie sich in einer Gruppe verhalten; es ist genauso, wie Jasper es beschrieben hat. Ich bin davon überzeugt, dass die Jagdtechnik der Werwölfe bei den Neugeborenen hervorragend funktionieren wird. Und wenn wir die Gruppe erst einmal zerschlagen haben, werden wir mit ihnen eher zu wenig zu tun haben als zu viel. Dann muss vielleicht mal jemand aussetzen«, scherzte er.
    »Kinderspiel«, murmelte ich tonlos an seiner Brust.
    »Schsch.« Er streichelte mir die Wange. »Du wirst schon sehen. Mach dich jetzt nicht verrückt.«
    Er begann mein Schlaflied zu summen, aber diesmal beruhigte es mich nicht.
    Menschen – eigentlich Vampire und Werwölfe, aber trotzdem –, die ich liebte, sollten verletzt werden. Und das nur meinetwegen. Schon wieder. Warum konnte sich der Fluch, der ja offensichtlich auf mir lag, nicht auf mich beschränken? Am liebsten hätte ich in den Himmel geschrien: Mich willst du doch – hier bin ich! Nimm mich doch einfach!
    Ich überlegte, wie ich das erreichen könnte – dass sich der Fluch nur auf mich beschränkte. Das würde nicht leicht werden. Ich musste warten, den rechten Augenblick abpassen …
    Ich schlief nicht ein. Die Zeit verging erstaunlich schnell, und als Edward uns beide hochzog, war ich immer noch hellwach und angespannt.
    »Willst du wirklich nicht hierbleiben und schlafen?«
    Ich sah ihn wütend an.
    Er seufzte, dann nahm er mich auf den Rücken und sprang mit mir aus dem Fenster.
    Wir rasten durch den schwarzen, stillen Wald, und selbst in seiner Art zu rennen lag ein Jubeln. Es war genauso, wie wenn er nur zum Spaß rannte, nur um den Wind im Haar zu spüren. Unter anderen Umständen hätte es mich glücklich gemacht.
    Als wir auf das große offene Feld kamen, war seine Familie schon da, sie unterhielten sich ganz entspannt. Ab und zu schallte Emmetts dröhnendes Lachen durch die Luft. Edward ließ mich runter, und Hand in Hand gingen wir zu den anderen.
    Der Mond war hinter den Wolken versteckt, und es war so dunkel, dass ich erst nach einer Weile begriff, wo wir waren – auf der Baseball-Lichtung. Genau hier war vor über einem Jahr mein erster ausgelassener Abend mit den Cullens von James und seinem Zirkel unterbrochen worden. Es war ein merkwürdiges Gefühl, wieder hier zu sein – als wäre dieses Treffen erst vollständig, wenn James, Laurent und Victoria dazukämen. Aber James und Laurent würden nie zurückkommen. Dieses Muster würde sich nicht wiederholen. Vielleicht waren alle Muster durchbrochen worden.
    Ja, hier war jemand von seinem üblichen Schema abgewichen. Konnte es sein, dass es die Volturi waren?
    Ich bezweifelte es.
    Victoria war mir immer wie eine Naturgewalt vorgekommen – wie ein Hurrikan, der geradewegs auf die Küste zusteuert, unausweichlich, unerbittlich und doch berechenbar. Vielleicht war es ein Fehler, dass ich sie immer als so unflexibel angesehen hatte. Eine gewisse Anpassungsfähigkeit musste ich ihr schon zugestehen.
    »Weißt du, was ich denke?«, sagte ich zu Edward.
    Er lachte. »Nein.«
    Fast musste ich lächeln.
    »Was denkst du?«
    »Ich glaube, dass das alles miteinander zusammenhängt. Nicht nur die beiden, sondern alle drei.«
    »Jetzt komme ich nicht mehr mit.«
    »Seit du wieder da bist, sind drei schlimme Sachen passiert.« Ich zählte sie an den Fingern ab. »Die Neugeborenen in Seattle. Der Fremde in meinem Zimmer. Und – als Allererstes – Victoria, die mich gesucht hat.«
    Er kniff die Augen zusammen, während er darüber nachdachte. »Wie kommst du darauf?«
    »Weil ich es genauso sehe wie Jasper – die Volturi hängen an ihren Regeln. Außerdem würden sie ihre Sache bestimmt besser machen.« Und wenn sie mich tot sehen wollten, dann wäre ich jetzt schon tot, fügte ich in Gedanken hinzu. »Weißt

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