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Bis(s) 3 - Bis(s) zum Abendrot

Bis(s) 3 - Bis(s) zum Abendrot

Titel: Bis(s) 3 - Bis(s) zum Abendrot Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephenie Meyer
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schien dabei leicht zurückzuzucken. Dann machte er bei Jasper weiter.
    Ich ließ den Blick über die wachsamen Wölfe schweifen. Bestimmt könnte ich ein paar der Neuen erkennen. Da war ein hellgrauer Wolf, der viel kleiner war als die anderen; er stellte angewidert die Nackenhaare auf. Dann war da noch einer in der Farbe von Wüstensand, der neben den anderen staksig und ungelenk wirkte. Ein leises Winseln entfuhr ihm, als Sam ihn allein zwischen Carlisle und Jasper zurückließ.
    Mein Blick blieb an dem Wolf hängen, der direkt hinter Sam stand. Sein Fell war rötlich braun, länger als das der anderen und ziemlich struppig. Er war fast so groß wie Sam, der zweitgrößte von allen. Er stand gelassen da; was für die anderen eine Tortur war, schien er nicht so ernst zu nehmen.
    Der riesige rotbraune Wolf schien meinen Blick zu spüren und schaute mich mit vertrauten schwarzen Augen an.
    Ich starrte zurück und versuchte das, was ich bereits wusste, zu erfassen. Ich merkte, wie sich Erstaunen und Faszination in meinem Gesicht spiegelten.
    Der Wolf öffnete das Maul und bleckte die Zähne. Es hätte zum Fürchten aussehen können, wenn nicht seine Zunge seitlich herausgehangen hätte. So sah es eher aus, als ob er grinste.
    Ich kicherte.
    Jacobs Grinsen wurde noch breiter, und ich sah seine scharfen Zähne. Er trat vor und achtete nicht auf die anderen Wölfe, die ihm folgten. Er trottete an Edward und Alice vorbei und blieb einen halben Meter vor mir stehen. Ganz kurz huschte sein Blick zu Edward.
    Edward stand reglos wie eine Statue, er sah mich immer noch prüfend an.
    Jacob kauerte sich auf die Vorderbeine und senkte den Kopf, bis er mit meinem auf gleicher Höhe war. Jetzt sah auch er mich prüfend an.
    »Jacob?«, flüsterte ich.
    Das Grollen tief in seiner Brust klang wie ein Glucksen.
    Ich streckte die Hand aus und berührte mit zitternden Fingern das rotbraune Fell an einer Seite seines Kopfes.
    Er schloss die Augen und legte den großen Kopf in meine Hand. Ein Summen ertönte in seiner Kehle.
    Sein Fell war gleichzeitig weich und rau, und es fühlte sich warm an. Neugierig fuhr ich mit den Fingern hindurch, ertastete es, streichelte seinen Hals dort, wo die Farbe dunkler wurde. Ich hatte nicht gemerkt, wie nah ich ihm gekommen war; ohne Vorwarnung leckte mir der Wolf übers Gesicht, vom Kinn bis zum Haaransatz. »Igitt! Jake, das ist ja eklig!«, rief ich, machte einen Satz zurück und schlug nach ihm, wie ich es auch getan hätte, wenn er ein Mensch wäre. Er wich mir aus, und der kläffende Husten, der aus seinem Maul kam, war offensichtlich ein Lachen.
    Ich wischte mir das Gesicht am Ärmel meiner Bluse ab. Gegen meinen Willen musste ich auch lachen.
    Erst jetzt merkte ich, dass alle uns beobachteten, die Cullens und die Werwölfe – die Cullens mit verdutztem und leicht angewidertem Gesicht. Wie die Wölfe guckten, war schwer zu sagen. Ich fand, dass Sam unglücklich aussah.
    Und dann schaute ich Edward an, er sah nervös und enttäuscht aus. Mir wurde klar, dass er sich eine andere Reaktion erhofft hatte – dass ich zum Beispiel kreischend weglaufen würde.
    Jacob lachte wieder.
    Jetzt zogen sich die anderen Wölfe zurück, ohne den Blick von den Cullens zu lösen. Jacob blieb bei mir und sah ihnen nach. Schon bald verschwanden sie in dem finsteren Wald. Nur zwei verharrten zögernd bei den Bäumen und schauten sich besorgt nach Jacob um.
    Seufzend trat Edward, ohne Jacob zu beachten, an meine andere Seite und nahm meine Hand.
    »Können wir gehen?«, fragte er mich.
    Bevor ich antworten konnte, starrte er über mich hinweg zu Jacob.
    »Ich bin mir noch nicht über alle Einzelheiten im Klaren«, sagte er und beantwortete damit eine Frage in Jacobs Kopf.
    Jacob grummelte mürrisch.
    »Es ist ein wenig komplizierter«, sagte Edward. »Mach dir deswegen keine Gedanken; ich sorge dafür, dass nichts passieren kann.«
    »Worüber redet ihr?«, fragte ich.
    »Nur über Strategiefragen«, sagte Edward.
    Jacob schaute von Edward zu mir und wieder zurück. Dann rannte er plötzlich in Richtung Wald. Als er davonsauste, fiel mir zum ersten Mal das schwarze Stück Stoff an seinem Hinterbein auf.
    »Warte«, rief ich und streckte automatisch eine Hand nach ihm aus. Aber er war im Nu im Wald verschwunden, die anderen beiden Wölfe liefen hinter ihm her.
    »Warum ist er weggelaufen?«, fragte ich gekränkt.
    »Er kommt zurück«, sagte Edward. Er seufzte. »Er möchte lieber für sich selbst sprechen.«
    Ich

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