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Bis(s) 3 - Bis(s) zum Abendrot

Bis(s) 3 - Bis(s) zum Abendrot

Titel: Bis(s) 3 - Bis(s) zum Abendrot Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephenie Meyer
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deshalb konnte ich kaum an seinen Worten zweifeln, als er sagte, es würde ein Kinderspiel werden. Würde er daran nicht glauben, würde er seine Familie bestimmt nicht im Stich lassen. Vielleicht hatte Alice Recht und ich machte mir zu viele Sorgen.
    Wir kamen als Letzte auf der Lichtung an.
    Jasper und Emmett kämpften schon miteinander – so, wie sie lachten, waren es nur Aufwärmübungen. Alice und Rosalie saßen auf dem harten Boden und schauten zu. Esme und Carlisle standen ein paar Meter abseits und redeten, sie hatten die Köpfe zusammengesteckt und die Hände ineinander verschränkt und achteten nicht auf die anderen.
    Diese Nacht war viel heller als die letzte, der Mond schien durch die dünnen Wolken und ich sah sofort die drei Wölfe, die um den Platz herumstanden und den Kampf aus verschiedenen Perspektiven beobachteten.
    Diesmal sah ich Jacob sofort; auch wenn er bei unserem Kommen nicht aufgeschaut hätte, hätte ich ihn erkannt.
    »Wo sind die anderen Wölfe?«, fragte ich Edward.
    »Sie brauchen nicht alle hier zu sein. Einer würde genügen, aber Sam traut uns nicht genug, um nur Jacob zu schicken, obwohl der dazu bereit war. Quil und Embry sind seine … man könnte sie wohl als seine Eskorte bezeichnen.«
    »Jacob vertraut dir.«
    Edward nickte. »Er glaubt uns, dass wir nicht versuchen werden, ihn zu töten. Mehr aber auch nicht.«
    »Machst du heute Nacht mit?«, fragte ich zögernd. Ich wusste, wie schwer es ihm fiel auszusetzen – fast so schwer, wie es mir fallen würde, allein zurückzubleiben. Vielleicht sogar noch schwerer.
    »Wenn es nötig ist, werde ich Jasper helfen. Er möchte Übungen mit verschieden großen Gruppen machen und ihnen beibringen, wie man mit mehreren Angreifern gleichzeitig fertigwird.«
    Er zuckte die Achseln.
    Und da wurde meine Zuversicht schon wieder von Panik erschüttert.
    Sie waren immer noch in der Unterzahl. Und ich machte es noch schlimmer.
    Ich starrte auf den Kampfplatz und versuchte meine Angst zu verbergen.
    Aber für jemanden, der sich etwas vormachen und sich davon überzeugen wollte, dass schon alles gutgehen würde, war das nicht das Richtige. Schon bald zwang ich mich, den Blick von den Cullens zu wenden – ich wollte den spielerischen Kampf nicht sehen, der in wenigen Tagen echt und gefährlich sein würde –, und da fing Jacob meinen Blick auf und lächelte.
    Es war dasselbe Wolfsgrinsen wie in der letzten Nacht, um seine Augen bildeten sich die gleichen Lachfältchen, wie wenn er ein Mensch war.
    Ich konnte mir kaum noch vorstellen, dass ich mich vor gar nicht allzu langer Zeit vor den Werwölfen gefürchtet hatte, dass sie mir Albträume bereitet hatten.
    Ohne zu fragen, wusste ich, wer von den beiden anderen Embry und wer Quil war. Embry war eindeutig der dünnere, graue Wolf mit den dunklen Flecken auf dem Rücken, der geduldig dasaß und wartete, während Quil, der von einem tiefen Schokoladenbraun war, im Gesicht etwas heller, die ganze Zeit zuckte, als würde er für sein Leben gern mitkämpfen. Selbst jetzt waren sie keine Monster. Sie waren Freunde.
    Und sie sahen nicht annähernd so unverwundbar aus wie Emmett und Jasper, die schneller reagierten als eine Kobra, während das Mondlicht auf ihre granitharte Haut fiel. Die Werwölfe schienen gar nicht zu begreifen, in was für eine Gefahr sie sich begaben. Sie hatten immer noch etwas Menschliches, sie konnten bluten und sterben …
    Edwards Zuversicht beruhigte mich immerhin teilweise, denn ich spürte deutlich, dass er nicht ernsthaft besorgt um seine Familie war. Aber würde es ihm etwas ausmachen, wenn den Wölfen etwas zustieß? Und wenn ihm das gleichgültig war, hatte er dann überhaupt Grund zur Sorge? Edwards Zuversicht konnte mich nur im Hinblick auf die Cullens beruhigen.
    Ich versuchte Jacobs Lächeln zu erwidern und den Kloß im Hals hinunterzuschlucken. Offenbar wirkte ich nicht sehr überzeugend.
    Leichtfüßig sprang Jacob auf – seine Beweglichkeit passte so gar nicht zu seinem massigen Körper – und zockelte zu Edward und mir herüber.
    »Hallo, Jacob«, grüßte Edward höflich.
    Jacob beachtete ihn nicht und schaute mich mit seinen dunklen Augen an. Genau wie gestern senkte er den Kopf zu mir und legte ihn schräg. Dann winselte er leise.
    »Mir geht es gut«, antwortete ich, bevor Edward übersetzen konnte. »Ich mach mir nur Sorgen, weißt du.«
    Jacob starrte mich immer noch an.
    »Er möchte wissen, warum«, sagte Edward leise.
    Jacob knurrte – nicht

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