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Bis(s) 3 - Bis(s) zum Abendrot

Bis(s) 3 - Bis(s) zum Abendrot

Titel: Bis(s) 3 - Bis(s) zum Abendrot Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephenie Meyer
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eingeladen. Die Clearwaters und die Uleys kommen vielleicht auch. Eine Art Party zum Entscheidungsspiel.«
    »Hm«, sagte ich geistreich. Was sollte ich auch sonst sagen? Ich wusste, dass Edward mir nie erlauben würde, zu einer Werwolf-Party zu gehen, auch nicht unter elterlicher Aufsicht. Ob er wohl auch ein Problem damit hatte, wenn Charlie nach La Push fuhr? Oder ging er davon aus, dass für ihn keine Gefahr bestand, weil er ja die ganze Zeit mit Billy verbrachte, der kein Werwolf war?
    Ich stand auf und räumte das Geschirr zusammen, ohne Charlie anzusehen. Ich stellte alles in die Spüle und drehte das Wasser an. Edward kam wortlos dazu und nahm sich ein Geschirrtuch.
    Charlie seufzte und gab vorerst auf. Bestimmt würde er später, wenn wir allein waren, auf das Thema zurückkommen. Er hievte sich aus dem Stuhl und machte sich wie jeden Abend auf den Weg zum Fernseher.
    »Charlie«, sagte Edward beiläufig.
    Charlie blieb mitten in der kleinen Küche stehen. »Ja?«
    »Hat Bella dir eigentlich mal erzählt, dass meine Eltern ihr zum Geburtstag Flugtickets geschenkt haben, damit sie Renée besuchen kann?«
    Der Teller, den ich gerade spülte, fiel mir aus der Hand. Er glitt von der Anrichte und fiel laut klirrend zu Boden. Er zerbrach nicht, bespritzte jedoch die Küche und uns drei mit Seifenwasser. Charlie schien es gar nicht zu bemerken.
    »Bella?«, sagte er verdattert.
    Ich wandte den Blick nicht von dem Teller und hob ihn auf. »Ja, stimmt.«
    Charlie schluckte geräuschvoll, dann wandte er sich mit zusammengekniffenen Augen zu Edward. »Nein, das hat sie nie erwähnt.«
    »Hmm«, murmelte Edward.
    »Gibt’s einen bestimmten Grund, weshalb du jetzt davon anfängst?«, fragte Charlie mit harter Stimme.
    Edward zuckte die Achseln. »Sie sind nicht mehr sehr lange gültig. Ich glaube, Esme wäre beleidigt, wenn Bella das Geschenk nicht in Anspruch nähme. Nicht, dass sie etwas sagen würde.«
    Ich starrte Edward fassungslos an.
    Charlie dachte einen Augenblick nach. »Es ist bestimmt eine gute Idee, deine Mom zu besuchen, Bella. Sie würde sich freuen. Es wundert mich allerdings, dass du nichts davon gesagt hast.«
    »Hatte ich irgendwie vergessen.«
    Er runzelte die Stirn. »Du hattest vergessen, dass du Flugtickets geschenkt bekommen hast?«
    »Hmm«, murmelte ich unbestimmt und wandte mich wieder zur Spüle.
    »Aber du hast gesagt, sie sind nicht mehr lange gültig, Edward«, fuhr Charlie fort. »Wie viele Tickets haben deine Eltern Bella denn geschenkt?«
    »Nun, eins für sie … und eins für mich.«
    Der Teller, den ich diesmal fallen ließ, landete in der Spüle, das machte weniger Lärm. Ich hörte, wie mein Vater schnaubte. Vor Ärger schoss mir das Blut ins Gesicht. Warum machte Edward das? Panisch starrte ich auf die Seifenblasen in der Spüle.
    »Das kommt überhaupt nicht in Frage!«, brüllte Charlie. Von einer Sekunde auf die andere war er auf hundertachtzig.
    »Warum nicht?«, fragte Edward ganz unschuldig. »Du hast doch gerade gesagt, es sei eine gute Idee, wenn sie ihre Mutter besucht.«
    Charlie beachtete ihn gar nicht. »Mit dem fliegst du nirgendwohin, Fräulein«, schrie er und zeigte mit dem Finger auf mich.
    Automatisch stieg die Wut in mir hoch, die altbekannte Reaktion auf diesen Ton.
    »Ich bin kein Kind mehr, Dad! Und ich hab auch keinen Hausarrest mehr, hast du das vergessen?«
    »O doch, du hast Hausarrest. Ab sofort.«
    »Warum?!«
    »Weil ich es sage.«
    »Muss ich dich daran erinnern, dass ich volljährig bin, Charlie?«
    »Das ist mein Haus, und hier bestimme ich!«
    Mein Blick wurde eisig. »Wenn du es so haben willst. Soll ich gleich heute Abend ausziehen? Oder hab ich noch ein paar Tage Zeit zu packen?«
    Charlies Gesicht wurde flammend rot. Sofort hatte ich ein schlechtes Gewissen, weil ich diesen Trumpf ausgespielt hatte.
    Ich atmete tief durch und versuchte in vernünftigerem Ton zu sprechen. »Wenn ich einen Fehler gemacht habe, Dad, sitze ich meine Strafe klaglos ab, aber deine Vorurteile werde ich nicht hinnehmen.«
    Er schimpfte weiter leise vor sich hin.
    »Ich weiß, dass du weißt, dass ich das Recht habe, Mom an den Wochenenden zu sehen. Wenn ich mit Alice oder Angela fliegen würde, hättest du dann auch was dagegen? Mal ehrlich.«
    »Das sind Mädchen«, grunzte er.
    »Und wenn ich Jacob mitnehmen würde?«
    Das hatte ich nur gesagt, weil ich wusste, dass mein Vater Jacob mochte, aber ich bereute es sofort – Edward biss hörbar die Zähne

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