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Bis(s) 3 - Bis(s) zum Abendrot

Bis(s) 3 - Bis(s) zum Abendrot

Titel: Bis(s) 3 - Bis(s) zum Abendrot Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephenie Meyer
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netten Abend?«, fragte er. Er wirkte befangen. Ich suchte nach einem doppelten Boden in seinen Worten, ehe ich antwortete.
    »Ja«, sagte ich zögernd.
    »Was habt ihr gemacht?«
    Ich zuckte die Schultern. »Wir waren mit Alice und Jasper zusammen. Edward hat Alice beim Schach geschlagen und dann hab ich gegen Jasper gespielt. Er hat mich fertiggemacht.«
    Ich lächelte. Ich hatte selten so etwas Witziges gesehen wie Edward und Alice beim Schachspiel. Sie saßen fast reglos da und starrten auf das Schachbrett, während Alice die Züge voraussah, die er machen wollte, und er die Züge, die sie machen wollte, in ihren Gedanken las. Den größten Teil der Partie spielten sie im Kopf – sie hatten jeder zwei Bauern bewegt, als Alice plötzlich ihren König umstieß und sich geschlagen gab. Das Ganze dauerte höchstens drei Minuten.
    Charlie schaltete den Ton aus – sehr ungewöhnlich.
    »Da ist etwas, über das ich mit dir reden muss«, sagte er. Er schien sich gar nicht wohl in seiner Haut zu fühlen.
    Ich setzte mich und wartete. Er schaute mich kurz an, dann starrte er zu Boden. Er sagte nichts mehr.
    »Was ist, Dad?«
    Er seufzte. »Ich kann so was nicht besonders gut. Ich weiß nicht, wo ich anfangen soll …«
    Ich wartete wieder.
    »Also gut, Bella. Folgendes.« Er erhob sich vom Sofa und ging im Zimmer auf und ab, wobei er die ganze Zeit auf seine Füße schaute. »Das mit dir und Edward scheint ziemlich ernst zu sein, und du musst ein bisschen aufpassen. Ich weiß, dass du erwachsen bist, aber du bist immer noch jung, und da gibt es vieles, was du wissen musst, wenn du … nun ja, wenn du körperlich …«
    »O nein, bitte nicht!«, rief ich und sprang auf. »Bitte sag jetzt nicht, dass du mich aufklären willst.«
    Er schaute zu Boden. »Ich bin dein Vater. Ich bin für dich verantwortlich. Für mich ist es genauso peinlich wie für dich.«
    »Das kann gar nicht sein. Außerdem ist Mom dir zehn Jahre zuvorgekommen. Du bist aus dem Schneider.«
    »Vor zehn Jahren hattest du aber noch keinen Freund«, murmelte er widerstrebend. Ich merkte ihm an, dass er gegen den Wunsch ankämpfte, das Thema fallenzulassen. Wir standen uns gegenüber und schauten zu Boden.
    »Ich glaube, das Prinzip ist immer noch das Gleiche«, sagte ich leise, und bestimmt war ich genauso rot wie er. Das war schlimmer als die Hölle, und noch schlimmer war es zu wissen, dass Edward es schon vorausgesehen hatte. Jetzt war mir klar, weshalb er sich vorhin im Auto so amüsiert hatte.
    »Sag mir einfach, dass ihr beiden euch verantwortungsvoll benehmt«, bat Charlie. Er sah so aus, als hoffte er auf ein Loch im Boden, in dem er verschwinden könnte.
    »Mach dir keine Sorgen, Dad, so ist es nicht.«
    »Denk nicht, dass ich dir nicht vertraue, Bella, aber ich weiß, dass du mir nichts davon erzählen willst, und du weißt auch, dass ich das gar nicht wissen will. Aber ich werde versuchen, aufgeschlossen zu sein. Ich weiß, dass sich die Zeiten geändert haben.«
    Ich lachte verkrampft. »Die Zeiten vielleicht schon, aber Edward ist ziemlich altmodisch. Du brauchst dir gar keine Sorgen zu machen.«
    Charlie seufzte. »Ja, das ist er wohl«, murmelte er.
    »Himmel!«, stöhnte ich. »Mir wär es lieber, wenn du mich nicht zwingen würdest, es so deutlich zu sagen, Dad. Wirklich. Aber … ich bin … Jungfrau, und ich habe nicht vor, daran so bald etwas zu ändern.«
    Wir wanden uns beide, aber dann entspannte sich Charlies Miene. Offenbar glaubte er mir.
    »Kann ich jetzt schlafen gehen? Bitte .«
    »Einen Moment noch«, sagte er.
    »Och, bitte, Dad? Ich flehe dich an.«
    »Der peinliche Teil ist überstanden, versprochen«, sagte er.
    Ich schaute ihn kurz an und stellte erleichtert fest, dass er wieder entspannt aussah, seine Gesichtsfarbe war jetzt normal. Er ließ sich aufs Sofa sinken und seufzte, froh darüber, dass er die Aufklärungsstunde hinter sich hatte.
    »Was gibt es noch?«
    »Ich wollte nur wissen, wie es in Sachen Ausgewogenheit vorangeht.«
    »Ach so. Ganz gut, glaub ich. Ich hab mich heute mit Angela verabredet. Ich will ihr mit ihren Karten zur Abschlussfeier helfen. Nur sie und ich.«
    »Schön. Und was ist mit Jake?«
    Ich seufzte. »Da bin ich noch nicht weitergekommen, Dad.«
    »Dann versuch es, Bella. Dir wird schon etwas einfallen. Du bist doch ein vernünftiges Mädchen.«
    Ach, so war das also. Wenn ich das mit Jacob nicht hinkriegte, war ich demnach nicht vernünftig? Das war gemein.
    »Na klar«, sagte ich. Über

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