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Bis(s) 3 - Bis(s) zum Abendrot

Bis(s) 3 - Bis(s) zum Abendrot

Titel: Bis(s) 3 - Bis(s) zum Abendrot Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephenie Meyer
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zusammen.
    Mein Vater rang mit sich, ehe er antwortete. »Ja«, sagte er, aber es klang nicht sehr überzeugend. »Ich hätte etwas dagegen.«
    »Jetzt lügst du, Dad.«
    »Bella …«
    »Ich fliege doch nicht nach Las Vegas, um als Showgirl anzufangen. Ich will Mom besuchen«, sagte ich. »Sie kann genauso gut auf mich aufpassen wie du.«
    Er warf mir einen vernichtenden Blick zu.
    »Willst du das etwa bezweifeln?«
    Charlie zuckte vor der Drohung, die in meiner Frage lag, zurück.
    »Du kannst froh sein, wenn ich ihr das nicht erzähle«, sagte ich.
    »Das lässt du schön bleiben«, sagte er. »Die Sache gefällt mir überhaupt nicht, Bella.«
    »Du hast überhaupt keinen Grund, so an die Decke zu gehen.«
    Er verdrehte die Augen, aber ich wusste, dass der Sturm vorüber war.
    Ich zog den Stöpsel aus dem Spülbecken. »Ich hab die Hausaufgaben fertig, ich hab dir was zu essen gekocht, ich hab Geschirr gespült und ich hab keinen Hausarrest. Ich gehe aus. Spätestens um halb elf bin ich wieder da.«
    »Wo willst du hin?« Sein Gesicht, das jetzt fast normal aussah, wurde schon wieder rot.
    »Weiß ich noch nicht«, sagte ich. »Ich bleibe in einem Umkreis von fünfzehn Kilometern, okay?«
    Er grummelte etwas, das sich nicht direkt nach Zustimmung anhörte, und verließ die Küche. Typisch: Kaum hatte ich den Kampf gewonnen, meldete sich mein schlechtes Gewissen.
    »Wir gehen aus?«, fragte Edward. Er sprach leise, aber er klang begeistert.
    Ich drehte mich um und sah ihn zornig an. »Ja. Ich glaube, ich muss ein Wörtchen allein mit dir reden.«
    Er sah nicht so ängstlich aus, wie er meiner Meinung nach hätte aussehen sollen.
    Ich wartete noch, bis wir in seinem Wagen waren.
    »Was sollte das?«, fragte ich.
    »Ich weiß, dass du deine Mutter gern sehen möchtest. Du hast im Schlaf von ihr geredet. Es hat sich angehört, als ob du dir Sorgen machst.«
    »Ja?«
    Er nickte. »Aber du warst zu feige, um es mit Charlie auszufechten. Deshalb habe ich mich für dich eingesetzt.«
    »Für mich eingesetzt? Du hast mich den Haien zum Fraß vorgeworfen!«
    »Ich glaube nicht, dass du in Gefahr warst.«
    »Ich hatte dir doch gesagt, dass ich keinen Streit mit Charlie will.«
    »Niemand hat verlangt, dass du dich mit ihm streitest.«
    Ich schaute ihn finster an. »Wenn er so einen Kommandoton anschlägt, bin ich machtlos – dann gehen meine Teenagerinstinkte mit mir durch.«
    Er lachte leise. »Tja, das ist nicht mein Problem.«
    Ich schaute ihn nachdenklich an. Er schien es nicht zu bemerken. Gelassen schaute er durch die Windschutzscheibe. Irgendetwas stimmte nicht, ich kam nur nicht darauf, was es war. Aber vielleicht hatte ich einfach nur eine allzu lebhafte Phantasie.
    »Hat dieser plötzliche Drang, nach Florida zu fliegen, irgendwas mit der Party bei Billy zu tun?«
    Sein Kiefer wurde hart. »Ganz und gar nicht. Es spielt keine Rolle, ob du hier bist oder am anderen Ende des Landes, du würdest sowieso nicht hingehen.«
    Es war genauso wie vorhin mit Charlie – schon wieder wurde ich behandelt wie ein ungezogenes Kind. Ich biss die Zähne zusammen, um nicht loszubrüllen. Ich wollte nicht auch noch mit Edward streiten.
    Edward seufzte, dann sprach er wieder mit seiner warmen Samtstimme. »Was möchtest du heute Abend unternehmen?«, fragte er.
    »Können wir zu dir fahren? Ich hab Esme schon so lange nicht mehr gesehen.«
    Er lächelte. »Sie wird sich freuen. Vor allem, wenn sie hört, was wir am Wochenende vorhaben.«
    Ich stöhnte ergeben.
    Wir blieben nicht lange, wie ich es Charlie versprochen hatte. Es überraschte mich nicht, dass die Lichter noch an waren, als wir vor dem Haus hielten – ich hatte gewusst, dass Charlie auf mich warten würde, um mich noch ein bisschen anzubrüllen.
    »Komm lieber nicht mit rein«, sagte ich. »Das würde es nur noch schlimmer machen.«
    »Er ist ziemlich ruhig«, sagte Edward. Als ich ihn anschaute, fragte ich mich, ob ich irgendeinen Witz verpasst hatte. Um seine Mundwinkel zuckte es, als müsse er ein Lächeln unterdrücken.
    »Bis später«, murmelte ich bedrückt.
    Er lachte und gab mir einen Kuss aufs Haar. »Sobald Charlie schnarcht, komme ich wieder.«
    Als ich ins Haus trat, dröhnte mir der Fernseher entgegen. Einen kurzen Moment erwog ich, mich an Charlie vorbeizuschleichen.
    »Könntest du mal bitte kommen, Bella«, rief Charlie, und damit schied diese Möglichkeit aus.
    Ich schlurfte die fünf Schritte ins Wohnzimmer.
    »Was ist, Dad?«
    »Hattest du einen

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