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Bis(s) 3 - Bis(s) zum Abendrot

Bis(s) 3 - Bis(s) zum Abendrot

Titel: Bis(s) 3 - Bis(s) zum Abendrot Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephenie Meyer
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können.«
    Jane erwiderte Edwards Blick, ohne mit der Wimper zu zucken. »Ja. Zu dumm, wie es manchmal läuft, nicht wahr?«
    Edward nickte einmal, er schien seinen Verdacht bestätigt zu sehen.
    Tödlich gelangweilt schaute Jane jetzt wieder zu dem Vampirmädchen Bree. »Felix?«, rief sie gedehnt.
    »Warte«, fuhr Edward dazwischen.
    Jane hob eine Augenbraue, aber Edward starrte Carlisle an und sagte drängend: »Wir könnten der Kleinen die Regeln erklären. Sie scheint nicht abgeneigt zu lernen. Sie wusste nicht, was sie tat.«
    »Natürlich«, sagte Carlisle. »Wir wären selbstverständlich bereit, die Verantwortung für Bree zu übernehmen.«
    Jane sah gleichzeitig fassungslos und belustigt aus.
    »Bei uns gibt es keine Ausnahmen«, sagte sie. »Und niemand bekommt eine zweite Chance. Das würde unserem Ruf schaden. Was mich daran erinnert …« Plötzlich war ihr Blick wieder auf mich gerichtet, und Grübchen traten in ihr engelhaftes Gesicht. »Es wird Caius sehr interessieren, dass du immer noch ein Mensch bist, Bella. Vielleicht schaut er einmal vorbei.«
    »Der Termin steht«, sagte Alice. Es war das erste Mal, dass sie etwas sagte. »Vielleicht schauen wir in ein paar Monaten mal bei euch vorbei.«
    Janes Lächeln verschwand. Gleichgültig zuckte sie die Schultern, ohne Alice eines Blickes zu würdigen. Sie wandte sich zu Carlisle. »Es war schön, dich kennenzulernen, Carlisle – ich dachte, Aro übertreibe. Na dann, bis zum nächsten Mal …«
    Carlisle nickte, er sah sehr bekümmert aus.
    »Erledige du das, Felix«, sagte Jane gelangweilt. Sie machte eine Kopfbewegung zu Bree. »Ich möchte jetzt nach Hause.«
    »Sieh nicht hin«, flüsterte Edward mir ins Ohr.
    Nur zu gern befolgte ich seinen Rat. Ich hatte für heute mehr als genug gesehen – mehr als genug für ein ganzes Leben. Ich kniff die Augen zu und verbarg das Gesicht an Edwards Brust.
    Aber hören konnte ich noch.
    Ich hörte ein tiefes Grollen und dann ein hohes Jammern, das mir grauenhaft bekannt vorkam. Das Jammern verstummte bald, und dann war nur noch ekelhaftes Krachen und Knacken zu hören.
    Edward rieb fürsorglich meine Schultern.
    »Kommt«, sagte Jane, und ich sah gerade noch die Rücken der hohen grauen Gestalten, die auf den sich ringelnden Rauch zugingen. Es roch wieder stark nach Weihrauch – ein weiteres Mal.
    Die grauen Umhänge verschwanden im dichten Nebel.

V erzicht
    Zahllose Cremes und Wässerchen standen auf der Ablage in Alice’ Bad, die den Menschen angeblich verschönern sollten. Da in diesem Haus alle sowohl vollkommen als auch vollkommen undurchlässig waren, konnte ich nur annehmen, dass sie das Zeug für mich gekauft hatte. Benommen las ich die Etiketten und fand es eine ungeheuerliche Verschwendung.
    Ich achtete darauf, auf keinen Fall in den hohen Spiegel zu schauen.
    Mit gleichmäßigen Bewegungen kämmte Alice mir die Haare.
    »Das reicht, Alice«, sagte ich tonlos. »Ich möchte zurück nach La Push.«
    Wie viele Stunden hatte ich darauf gewartet, dass Charlie endlich Billys Haus verließ, damit ich zu Jacob konnte? Jede Minute, in der ich keine Gewissheit hatte, ob er noch atmete oder nicht, war mir vorgekommen wie zehn Leben. Und als ich dann endlich zu ihm durfte, um mit eigenen Augen zu sehen, dass er lebte, war die Zeit viel zu schnell vergangen. Es kam mir so vor, als hätte ich kaum Luft geholt, da rief Alice schon Edward an und bestand darauf, dass ich dieses alberne Übernachtungstheater weiterspielte. Ich fand das so unwichtig …
    »Jacob ist immer noch ohne Bewusstsein«, sagte Alice. »Carlisle oder Edward melden sich, sobald er aufwacht. Außerdem musst du jetzt zu Charlie. Er war bei Billy und hat gesehen, dass Carlisle und Edward zurück sind, also wird er garantiert misstrauisch, wenn du so spät nach Hause kommst.«
    Ich konnte meine Geschichte schon auswendig. »Das ist mir egal. Ich will da sein, wenn Jacob aufwacht.«
    »Du musst jetzt an Charlie denken. Du hattest einen langen Tag – entschuldige, ich weiß, dass das gar kein Ausdruck ist –, aber das heißt nicht, dass du dich vor deinen Pflichten drücken kannst.« Sie sprach ernst, fast tadelnd. »Jetzt ist es wichtiger denn je, dass Charlie keinen Verdacht schöpft. Spiel erst deine Rolle, Bella, dann kannst du machen, was du willst. Wer zu den Cullens gehört, trägt eine große Verantwortung.«
    Sie hatte natürlich Recht. Und ohne dieses Argument – das schwerer wog als all meine Ängste, mein Leid und meine

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