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Bis(s) 3 - Bis(s) zum Abendrot

Bis(s) 3 - Bis(s) zum Abendrot

Titel: Bis(s) 3 - Bis(s) zum Abendrot Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephenie Meyer
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ihre Stimme wieder kalt. »Stimmt diese Geschichte? Wart ihr zwanzig?«
    Das Mädchen lag keuchend da, das Gesicht in die Erde gepresst. Sie sprach schnell. »Neunzehn oder zwanzig, vielleicht auch mehr, ich weiß es nicht!« Sie krümmte sich, voller Angst, dass ihre ungenaue Antwort eine weitere Attacke zur Folge haben könnte. »Sara und eine, deren Namen ich nicht kenne, haben unterwegs miteinander gekämpft …«
    »Und diese Victoria – hat sie dich erschaffen?«
    »Ich weiß es nicht«, sagte sie und zuckte wieder zusammen. »Riley hat ihren Namen nie erwähnt. Ich konnte in der Nacht damals nichts sehen … es war so dunkel und es hat wehgetan …« Bree schauderte. »Wir sollten nicht an sie denken können. Er sagte, unsere Gedanken seien nicht sicher …«
    Jane schaute kurz zu Edward, dann wieder zu dem Mädchen.
    Victoria hatte alles sehr gut geplant. Wäre sie Edward nicht gefolgt, hätten wir niemals Gewissheit gehabt, dass sie in die Sache verwickelt war.
    »Erzähl mir von Riley«, sagte Jane. »Weshalb hat er euch hierhergeführt?«
    »Riley hat gesagt, wir sollten die merkwürdigen Wesen mit den gelben Augen töten«, erzählte Bree freimütig. »Er sagte, es wär ein Kinderspiel. Er sagte, die Stadt gehöre ihnen und sie würden uns angreifen. Er sagte, wenn sie erst beseitigt wären, würde alles Blut uns gehören. Er gab uns ihren Geruch.« Bree zeigte mit einem Finger auf mich. »Er sagte, an ihr könnten wir erkennen, dass wir den richtigen Zirkel erwischt hätten, weil sie bei ihnen sein würde. Er sagte, wer sie als Erstes fände, könnte sie haben.«
    Ich hörte, wie Edward neben mir die Zähne zusammenbiss.
    »Riley scheint die Schwierigkeiten nicht ganz richtig eingeschätzt zu haben«, stellte Jane fest.
    Bree nickte, sie wirkte erleichtert, dass das Gespräch jetzt ohne Schmerzen verlief. Sie setzte sich vorsichtig auf. »Ich weiß nicht, was passiert ist. Wir haben uns geteilt, aber die anderen sind überhaupt nicht wiederaufgetaucht. Und Riley hat uns auch im Stich gelassen, er ist uns nicht zu Hilfe gekommen, wie er versprochen hatte. Und dann gab es ein großes Durcheinander und alle wurden zerstückelt.« Sie schauderte wieder. »Ich hatte Angst. Ich wollte weglaufen. Der da« – sie schaute zu Carlisle – »sagte, sie würden mir nichts tun, wenn ich mich ergebe.«
    »Tja, es stand ihm aber nicht zu, dir das anzubieten, mein Fräulein«, sagte Jane in merkwürdig sanftem Ton. »Wer gegen die Regeln verstößt, hat die Folgen zu tragen.«
    Bree starrte sie an, ohne zu begreifen.
    Jane schaute zu Carlisle. »Bist du sicher, dass ihr sie alle erwischt habt? Was ist mit der anderen Hälfte?«
    Carlisles Gesicht war vollkommen ausdruckslos, als er nickte. »Auch wir haben uns aufgeteilt.«
    Jane lächelte ein wenig. »Ich muss zugeben, ich bin beeindruckt.« Die großen Schatten hinter ihr murmelten zustimmend. »Ich habe es noch nie erlebt, dass ein Zirkel einen solchen Angriff unversehrt überstanden hat. Könnt ihr euch denken, was dahintersteckte? Es erscheint mir sehr übertrieben, wenn man bedenkt, wie ihr hier lebt. Und warum kam dem Mädchen eine solche Bedeutung zu?« Einen kurzen Moment lang sah sie mich unwillig an.
    Ich zitterte.
    »Victoria hatte eine Rechnung mit Bella zu begleichen«, sagte Edward gleichmütig.
    Jane lachte – ein goldenes Lachen, wie das eines fröhlichen Kindes. »Sie scheint merkwürdig starke Reaktionen bei unseresgleichen auszulösen«, bemerkte sie und lächelte mich an, ein glückstrahlendes Gesicht.
    Edward erstarrte. Als ich ihn ansah, merkte ich gerade noch, wie er den Blick von mir abwandte und wieder zu Jane schaute.
    »Würdest du das bitte lassen?«, sagte er gepresst.
    Jane lachte leichthin. »Nur ein kleiner Test. Es ist offenbar nichts passiert.«
    Ich schauderte und war heilfroh, dass diese kleine Eigentümlichkeit von mir, die mich schon bei unserer letzten Begegnung vor Jane beschützt hatte, immer noch wirkte. Edward legte den Arm fester um mich.
    »Nun denn, es sieht so aus, als wäre hier für uns nicht mehr viel zu tun. Eigenartig«, sagte Jane, jetzt wieder in teilnahmslosem Ton. »Wir sind es nicht gewohnt, überflüssig zu sein. Zu schade, dass wir den Kampf verpasst haben. Es war bestimmt ein unterhaltsames Schauspiel.«
    »Ja«, antwortete Edward schnell in scharfem Ton. »Und ihr wart so nah dran. Schade, dass ihr nicht eine halbe Stunde eher gekommen seid. Vielleicht hättet ihr eure Aufgabe dann erfüllen

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