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Bis(s) 3 - Bis(s) zum Abendrot

Bis(s) 3 - Bis(s) zum Abendrot

Titel: Bis(s) 3 - Bis(s) zum Abendrot Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephenie Meyer
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zu erklären. Aber ich wollte trotzdem darüber reden. Ich hatte gar nicht gewusst, dass ich mich so danach sehnte, mit einem Menschen darüber zu sprechen. »Edward meint, Jacob hätte … einen schlechten Einfluss auf mich, das ist es wohl. Dass er … irgendwie gefährlich ist. Du weißt ja, die Sache mit dem Hausarrest … Aber trotzdem ist das alles lächerlich.«
    Es überraschte mich, dass Angela den Kopf schüttelte.
    »Was ist?«, fragte ich.
    »Bella, ich hab gesehen, wie Jacob Black dich anschaut. Ich wette, dass das eigentliche Problem Eifersucht ist.«
    »So ist es aber nicht mit Jacob.«
    »Für dich vielleicht. Aber für Jacob …«
    Ich runzelte die Stirn. »Jacob weiß über meine Gefühle Bescheid. Ich hab ihm alles erzählt.«
    »Aber Edward ist auch nur ein Mensch, Bella. Er reagiert genauso wie jeder andere Junge.«
    Ich verzog das Gesicht. Dazu fiel mir nichts ein.
    Sie tätschelte mir die Hand. »Er wird schon drüber wegkommen.«
    »Hoffentlich. Jake hat gerade eine ziemliche Krise. Er braucht mich.«
    »Jacob und du, ihr habt ein ziemlich enges Verhältnis, oder?«
    »Er gehört praktisch zur Familie«, sagte ich.
    »Und Edward kann ihn nicht leiden … das stelle ich mir schwierig vor. Ich weiß nicht, wie Ben sich in so einer Situation verhalten würde«, sagte sie nachdenklich.
    Ich lächelte ein wenig. »Wahrscheinlich wie jeder andere Junge.«
    Sie grinste. »Wahrscheinlich.«
    Dann wechselte sie das Thema. Angela bohrte niemals, und sie schien zu spüren, dass ich nicht mehr sagen wollte – oder konnte.
    »Gestern hab ich erfahren, in welchem Wohnheim ich untergebracht bin. Natürlich ist es das, welches am allerweitesten vom Campus entfernt ist.«
    »Weiß Ben schon, wo er wohnt?«
    »In dem Wohnheim, das am nächsten am Campus liegt. Er ist echt ein Glückspilz. Und du? Weißt du schon, wohin du gehst?«
    Ich starrte auf meinen Briefumschlag und versuchte mich auf mein Gekrakel zu konzentrieren. Bei der Vorstellung, dass Angela und Ben in ein paar Monaten an der Universität in Seattle studieren würden, wurde mir ganz mulmig. Ob es dort dann nicht mehr gefährlich war? Ob der wilde Jungvampir bis dahin woanders hingezogen war? Gab es dann eine andere Stadt, über die solche Horrorschlagzeilen verbreitet wurden?
    Und war ich dann an den neuen Schlagzeilen schuld?
    Ich versuchte diese Gedanken abzuschütteln und antwortete mit leichter Verzögerung: »Wahrscheinlich nach Alaska. An die Uni in Juneau.«
    Ich hörte, wie überrascht sie war, als sie sagte: »Nach Alaska? Aha. Echt? Ist ja … super. Ich hätte nur gedacht, du würdest irgendwo hingehen, wo es … wärmer ist.«
    Ich lachte ein bisschen, ich starrte immer noch auf den Briefumschlag. »Ja, seit ich in Forks wohne, sehe ich vieles anders.«
    »Und Edward?«
    Obwohl sich bei seinem Namen mein Magen zusammenzog, schaute ich auf und grinste sie an. »Edward findet Alaska auch nicht zu kalt.«
    Sie grinste zurück. »Klar.« Und dann seufzte sie. »Das ist so weit weg. Da wirst du nicht oft nach Hause kommen können. Du wirst mir fehlen. Mailst du mir?«
    Eine leise Traurigkeit überkam mich; vielleicht war es ein Fehler, die Freundschaft mit Angela zu vertiefen. Aber wäre es nicht noch trauriger, wenn ich mir diese letzte Chance entgehen ließe? Ich schüttelte die trübsinnigen Gedanken ab.
    »Wenn ich nach dieser Aktion hier jemals wieder tippen kann.« Ich nickte zu dem Stapel Briefumschläge, die ich schon beschriftet hatte.
    Wir lachten, und dann plauderten wir über Studienfächer und Seminare, während wir die restlichen Umschläge fertig machten.
    Ich durfte einfach nicht darüber nachdenken. Außerdem hatte ich heute dringendere Sorgen. Ich half Angela noch, die Briefmarken aufzukleben. Ich hatte Angst, nach Hause zu fahren.
    »Wie geht’s deiner Hand?«, fragte sie.
    Ich bewegte die Finger. »Ich glaube, eines Tages werde ich sie wieder benutzen können.«
    Unten schlug die Haustür zu, und wir schauten beide auf.
    »Ang?«, rief Ben.
    Ich versuchte zu lächeln, aber meine Lippen bebten. »Ich glaub, das ist jetzt mein Stichwort.«
    »Du kannst gern noch bleiben. Obwohl er mir jetzt wahrscheinlich den Film erzählen wird – in allen Einzelheiten.«
    »Charlie fragt sich bestimmt auch schon, wo ich bleibe.«
    »Danke, dass du mir geholfen hast.«
    »Hat doch Spaß gemacht. So was sollten wir öfter machen, nur wir Mädels.«
    »Auf jeden Fall.«
    Jetzt klopfte es leise an der Tür.
    »Komm rein, Ben«,

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