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Bis(s) 3 - Bis(s) zum Abendrot

Bis(s) 3 - Bis(s) zum Abendrot

Titel: Bis(s) 3 - Bis(s) zum Abendrot Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephenie Meyer
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schlechte Alternative wäre.
    »Kann ich wenigstens noch mal nach Hause und meine Sachen holen?«
    Sie grinste. »Schon erledigt.«
    »Darf ich dein Telefon benutzen?«
    »Charlie weiß, wo du bist.«
    »Ich wollte nicht Charlie anrufen.« Ich runzelte die Stirn. »Du müsstest doch wissen, dass ich eine Verabredung absagen muss.«
    »Ach so.« Sie überlegte. »Ich weiß nicht recht.«
    »Alice!«, jammerte ich. »Komm schon!«
    »Also gut«, sagte sie und huschte aus dem Zimmer. Eine halbe Sekunde später kam sie mit dem Mobiltelefon in der Hand zurück. »Er hat es jedenfalls nicht ausdrücklich verboten«, murmelte sie, als sie es mir überreichte.
    Ich wählte Jacobs Nummer und hoffte, dass er nicht gerade mit seinen Freunden unterwegs war. Ich hatte Glück – er ging selbst ans Telefon.
    »Hallo?«
    »Hallo, Jake, ich bin’s.« Alice sah mich einen Augenblick ausdruckslos an, dann drehte sie sich um und setzte sich zwischen Rosalie und Esme aufs Sofa.
    »Hi, Bella«, sagte Jacob. Er klang plötzlich misstrauisch. »Was gibt’s?«
    »Nichts Gutes. Ich kann Samstag doch nicht kommen.«
    Er schwieg einen Moment. »Dämlicher Blutsauger«, sagte er dann leise. »Ich dachte, er wär weg. Darfst du nicht einmal leben, wenn er weg ist? Oder sperrt er dich in einen Sarg?«
    Ich lachte.
    »Das ist überhaupt nicht witzig.«
    »Ich lache nur, weil du so nah dran bist«, sagte ich. »Aber Samstag ist er wieder zurück, also wäre es sowieso nicht gegangen.«
    »Dann frisst er in Forks?«, fragte Jacob schneidend.
    »Nein.« Ich ließ mich nicht provozieren. Schließlich war ich fast so wütend wie er. »Er ist einfach früher losgefahren.«
    »Ach so. Na, dann komm doch jetzt vorbei«, sagte er, auf einmal ganz begeistert. »Ist ja noch nicht so spät. Oder ich komme zu euch.«
    »Das wär schön. Aber ich bin nicht zu Hause«, sagte ich verdrossen. »Ich werde sozusagen gefangen gehalten.«
    Als er den Sinn meiner Worte erfasste, wurde er still, dann knurrte er. »Wir kommen und holen dich«, sagte er entschieden. Automatisch verfiel er in den Plural.
    Es lief mir kalt über den Rücken, aber ich antwortete in neckendem Ton. »Sehr verlockend. Ich werde hier ganz schön gefoltert – Alice hat mir die Zehennägel lackiert.«
    »Ich meine es ernst.«
    »Lieber nicht. Sie wollen mich nur beschützen.«
    Er knurrte wieder.
    »Ich weiß, dass es lächerlich ist, aber sie haben das Herz auf dem richtigen Fleck.«
    »Das Herz!«, rief er höhnisch.
    »Tut mir leid wegen Samstag«, sagte ich. »Ich muss jetzt ins Bett« – aufs Sofa, verbesserte ich mich in Gedanken –, »aber ich ruf dich bald wieder an.«
    »Bist du dir sicher, dass sie das erlauben?«, fragte er in ätzendem Ton.
    »Nicht ganz.« Ich seufzte. »Gute Nacht, Jake.«
    »Bis dann.«
    Plötzlich war Alice neben mir und streckte die Hand nach dem Telefon aus, aber ich wählte schon wieder.
    »Ich glaube nicht, dass er sein Telefon dabeihat«, sagte sie, als sie die Nummer sah.
    »Ich spreche ihm auf die Mailbox.«
    Es klingelte viermal, dann kam ein Piepton. Keine Ansage.
    »Du hast ein großes Problem«, sagte ich und betonte jedes einzelne Wort. »Ein riesiges Problem. Wütende Grizzlybären sind nichts gegen das, was dich zu Hause erwartet.«
    Ich klappte das Telefon zu und legte es Alice in die ausgestreckte Hand. »Das war’s.«
    Sie grinste. »Ist ganz lustig, dich als Geisel zu haben.«
    »Ich geh jetzt schlafen«, verkündete ich und ging zur Treppe. Alice folgte mir auf dem Fuß.
    »Alice«, sagte ich seufzend. »Ich hau schon nicht ab. Wenn ich das vorhätte, wüsstest du es, und wenn ich es versuchen würde, würdest du mich wieder einfangen.«
    »Ich möchte dir nur zeigen, wo du alles findest«, sagte sie unschuldig.
    Edwards Zimmer lag ganz am Ende des Flurs im zweiten Stock, nicht zu verfehlen, selbst wenn ich das riesige Haus nicht so gut gekannt hätte. Doch als ich das Licht einschaltete, stutzte ich. Hatte ich mich in der Tür geirrt?
    Alice kicherte.
    Es war dasselbe Zimmer, merkte ich jetzt, aber es war umgeräumt worden. Das Sofa war an die nördliche Wand gerückt worden, und die Stereoanlage stand vor dem riesigen CD -Regal, damit das gigantische Bett hineinpasste, das jetzt den größten Teil des Raums einnahm.
    Die südliche Wand war aus Glas, und darin spiegelte sich das Bett, was es doppelt so schlimm machte.
    Alles war aufeinander abgestimmt. Die Bettdecke war mattgolden, eine Nuance heller als die Wände. Das Bettgestell

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