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Bis(s) 3 - Bis(s) zum Abendrot

Bis(s) 3 - Bis(s) zum Abendrot

Titel: Bis(s) 3 - Bis(s) zum Abendrot Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephenie Meyer
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leid.«
    Er sah mich hoffnungsvoll an, seine nassen schwarzen Haare standen in alle Himmelsrichtungen ab.
    »Na gut. Ich verzeihe dir!«
    »Danke, Bella!«
    Wir grinsten uns einen Moment an, dann verfinsterte sich seine Miene.
    »An dem Tag, als ich das Motorrad zu Charlie gebracht hab … da wollte ich dich eigentlich was fragen«, sagte er langsam. »Und gleichzeitig … wollte ich es nicht.«
    Ich blieb ganz still sitzen. Das machte ich immer, wenn ich nervös war – eine Angewohnheit, die ich von Edward übernommen hatte.
    »Warst du da nur so stur, weil du sauer auf mich warst, oder hast du das ernst gemeint?«, flüsterte er.
    »Was denn?«, flüsterte ich, obwohl ich zu wissen glaubte, wovon er sprach.
    Er sah mich finster an. »Du weißt schon. Als du gesagt hast, dass es mich nichts angeht … wenn – wenn er dich beißt.« Er zuckte zusammen.
    »Jake …« Ich hatte so einen Kloß im Hals, dass ich nicht sprechen konnte.
    Er schloss die Augen und atmete tief durch. »War das dein Ernst?«
    Er zitterte ganz leicht und hielt die Augen geschlossen.
    »Ja«, flüsterte ich.
    Jacob holte Luft, lange und tief. »Wahrscheinlich hab ich das die ganze Zeit gewusst.«
    Ich starrte ihn an und wartete darauf, dass er die Augen öffnete.
    »Weißt du, was das bedeutet?«, fragte er plötzlich. »Das ist dir doch klar, oder? Was passiert, wenn sie den Vertrag brechen?«
    »Wir gehen vorher weg«, sagte ich leise.
    Jetzt riss er die Augen auf, Zorn und Schmerz im Blick. »Der Vertrag hat keine geographische Grenze, Bella. Unsere Urgroßväter waren nur einverstanden, den Frieden zu wahren, weil die Cullens geschworen haben, dass sie anders sind, dass sie keine Menschen gefährden. Sie haben versprochen, nie mehr irgendjemanden zu töten oder zu verwandeln. Wenn sie ihr Wort brechen, ist der Vertrag nichtig und sie sind nicht anders als alle anderen Vampire. Wenn es so ist und wir sie dann finden …«
    »Aber Jake, hast du den Vertrag nicht schon gebrochen?«, fragte ich, bereit, mich an jeden Strohhalm zu klammern. »War es euch nicht verboten, anderen von den Vampiren zu erzählen? Und du hast mir davon erzählt. Ist der Vertrag dann überhaupt noch gültig?«
    Daran wurde Jacob nicht gern erinnert, sein Blick wurde feindselig. »Ja, ich habe den Vertrag gebrochen – lange bevor ich irgendwas davon geglaubt habe. Und ich bin mir sicher, dass sie darüber Bescheid wissen.« Er starrte wütend auf meine Stirn und mied meinen beschämten Blick. »Aber das gibt ihnen noch lange keinen Freibrief. Ein Fehler kann nicht mit einem anderen vergolten werden. Wenn ihnen nicht passt, was ich getan habe, bleibt ihnen nur eine Wahl. Dieselbe Wahl, die wir haben, wenn sie den Vertrag brechen: Angriff. Krieg.«
    So, wie er es sagte, klang es unausweichlich. Ich schauderte.
    »Jake, so muss es doch nicht kommen.«
    Er knirschte mit den Zähnen. »So ist es aber.«
    Das Schweigen nach seinen Worten dröhnte mir in den Ohren.
    »Wirst du mir nie verzeihen, Jacob?«, flüsterte ich. Kaum hatte ich die Worte ausgesprochen, bereute ich sie schon. Ich wollte seine Antwort nicht hören.
    »Du wirst nicht mehr Bella sein«, sagte er. »Meine Freundin gibt es dann nicht mehr. Da wird niemand sein, dem ich verzeihen könnte.«
    »Das klingt nach einem Nein«, flüsterte ich.
    Endlos lange schauten wir uns an.
    »Ist das jetzt der Abschied, Jake?«
    Er blinzelte schnell, die Überraschung vertrieb den Zorn aus seinem Blick. »Warum denn? Wir haben doch noch ein paar Jahre. Können wir nicht Freunde sein, bis es so weit ist?«
    »Jahre? Nein, Jake, nicht Jahre.« Ich schüttelte den Kopf und lachte trocken. » Wochen kommt der Sache wohl näher.«
    Auf seine Reaktion war ich nicht gefasst.
    Blitzschnell sprang er auf die Füße und es gab einen lauten Knall. Die Coladose in seiner Hand war geplatzt, die Cola spritzte überallhin und machte mich nass.
    »Jake!«, beschwerte ich mich, verstummte jedoch, als ich sah, dass er am ganzen Körper vor Wut zitterte. Zornbebend starrte er mich an, ein Knurren erhob sich in seiner Brust.
    Starr vor Schreck stand ich da, ich wusste nicht mehr, wie man sich bewegt.
    Das Beben wurde schneller, bis es so aussah, als ob er vibrierte. Sein Körper begann zu verschwimmen …
    Da biss Jacob die Zähne zusammen, das Knurren verstummte. Angestrengt kniff er die Augen zu; das Beben wurde schwächer, bis nur noch seine Hände zitterten.
    »Wochen«, sagte er tonlos.
    Ich konnte nichts sagen, ich war immer

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