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Bis(s) 3 - Bis(s) zum Abendrot

Bis(s) 3 - Bis(s) zum Abendrot

Titel: Bis(s) 3 - Bis(s) zum Abendrot Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephenie Meyer
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gehen, mich in aller Öffentlichkeit zurückzuhalten?
    »Mir ist plötzlich total schlecht geworden und ich musste nach Hause, okay?«, sagte ich zu Mike. Ich merkte, wie aufgeregt ich klang.
    »Gut«, murmelte er.
    Ich gab ihm einen flüchtigen Kuss auf die Wange. »Danke, Mike. Dafür hast du was bei mir gut!«, rief ich und sauste davon.
    Grinsend ließ Jacob den Motor aufheulen. Ich sprang hinter ihn auf den Sitz und schlang die Arme um seinen Oberkörper.
    Ich sah, wie Alice versteinert in der Cafeteria saß, sie fletschte die Zähne und ihre Augen sprühten Funken.
    Ich warf ihr einen flehenden Blick zu.
    Dann rasten wir so schnell über den Asphalt, dass mein Magen irgendwo hinter mir zurückblieb.
    »Halt dich fest!«, rief Jacob.
    Ich verbarg das Gesicht an seinem Rücken, als er über die Landstraße bretterte. Ich wusste, dass er langsamer fahren würde, sobald wir die Grenze der Quileute erreicht hätten. Bis dahin musste ich durchhalten. Ich betete inständig, dass Alice uns nicht hinterherkam und dass Charlie uns nicht zufällig sah …
    Als wir auf der sicheren Seite waren, merkte ich es sofort. Jacob fuhr langsamer, er richtete sich auf und lachte brüllend. Ich schlug die Augen auf.
    »Geschafft!«, rief er. »Nicht schlecht, der Gefängnisausbruch, was?«
    »Gute Idee, Jake.«
    »Mir fiel wieder ein, was du gesagt hattest – dass die Schwarzhaarige nicht sehen kann, was ich plane. Ich bin froh, dass du nicht darauf gekommen bist – dann hätte sie dich nicht in die Schule gelassen.«
    »Deshalb hab ich auch nicht drüber nachgedacht.«
    Er lachte triumphierend. »Wozu hast du heute Lust?«
    »Zu allem!« Ich lachte auch. Es war ein herrliches Gefühl, frei zu sein.

W orte im Zorn
    Schließlich landeten wir wieder am Strand, wo wir ziellos umherwanderten. Jacob war immer noch ganz begeistert darüber, wie er meine Flucht organisiert hatte.
    »Glaubst du, sie suchen nach dir?«, fragte er. Es klang hoffnungsvoll.
    »Nein«, sagte ich überzeugt. »Aber sie werden heute Abend stocksauer auf mich sein.«
    Er hob einen Stein auf und warf ihn in die Wellen. »Dann bleib doch einfach hier«, schlug er wieder vor.
    »Charlie wäre begeistert«, sagte ich sarkastisch.
    »Ich wette, er hätte nichts dagegen.«
    Ich gab keine Antwort. Wahrscheinlich hatte Jacob Recht, und ich knirschte mit den Zähnen. Es war einfach unge recht, dass Charlie meine Quileute-Freunde so unverhohlen bevorzugte. Ich fragte mich, ob das auch so wäre, wenn er wüsste, dass es eine Wahl zwischen Vampiren und Werwölfen war.
    »Und, gibt’s einen neuen Skandal im Rudel?«, fragte ich leichthin.
    Jacob blieb stehen und sah mich erschrocken an.
    »Was ist? Das war nur ein Scherz.«
    »Ach so.« Er wandte den Blick ab.
    Ich wartete darauf, dass er weiterging, aber er schien in Gedanken versunken.
    »Gibt es wirklich einen Skandal?«, fragte ich.
    Jacob lachte leise. »Ich hatte fast vergessen, wie das ist, wenn nicht jeder immer alles von mir weiß. Einen stillen, geheimen Winkel in meinem Kopf zu haben.«
    Ein paar Minuten gingen wir schweigend über den Steinstrand.
    »Also, was gibt’s?«, fragte ich schließlich. »Was wissen alle, die in deinen Kopf gucken können?«
    Er zögerte, als wüsste er nicht recht, wie viel er mir erzählen sollte. Dann seufzte er und sagte: »Quil ist geprägt worden. Jetzt sind es schon drei. Wir anderen machen uns allmählich Sorgen. Vielleicht ist es doch verbreiteter, als die Legenden sagen …« Er runzelte die Stirn, dann wandte er sich zu mir. Wortlos schaute er mir in die Augen, die Brauen konzentriert zusammengezogen.
    »Was guckst du so?«, fragte ich. Ich fühlte mich befangen.
    Er seufzte. »Nur so.«
    Jetzt lief er weiter. Wie selbstverständlich nahm er meine Hand. Schweigend gingen wir über die Steine.
    Ich dachte, dass wir bestimmt wie ein Pärchen aussahen, und überlegte, ob ich mich wehren sollte. Aber so war es immer mit Jacob gewesen – es gab keinen Grund, sich plötzlich darüber aufzuregen.
    »Warum ist es so ein Skandal, dass Quil geprägt wurde?«, fragte ich, als er nicht weitersprach. »Weil er der Jüngste ist?«
    »Damit hat das nichts zu tun.«
    »Was ist es dann?«
    »Es ist wieder so eine Legende. Wann hören wir endlich mal auf, uns darüber zu wundern, dass sie alle wahr sind?«, sagte er zu sich selbst.
    »Erzählst du es mir jetzt? Oder soll ich raten?«
    »Das errätst du nie. Weißt du, Quil hängt ja erst seit kurzem wieder so viel mit uns rum. Also war

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