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Bis(s) 3 - Bis(s) zum Abendrot

Bis(s) 3 - Bis(s) zum Abendrot

Titel: Bis(s) 3 - Bis(s) zum Abendrot Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephenie Meyer
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»Aber ich werde nie jemand anderen sehen, Bella. Ich sehe nur dich. Selbst wenn ich die Augen schließe und versuche etwas anderes zu sehen. Frag Quil oder Embry. Es macht sie alle verrückt.«
    Ich starrte zu Boden, auf die Steine.
    Jetzt waren wir stehen geblieben. Es gab nur das Geräusch der Wellen, die gegen das Ufer schlugen. Ihr Tosen war so laut, dass der Regen nicht mehr zu hören war.
    »Vielleicht ist es besser, wenn ich jetzt fahre«, flüsterte ich.
    »Nein!«, rief er. Mit dieser Reaktion hatte er nicht gerechnet.
    Ich schaute ihn an, er sah ängstlich aus.
    »Du hast doch den ganzen Tag Zeit, oder? Der Blutsauger ist doch noch nicht zu Hause.«
    Ich starrte ihn wütend an.
    »Das sollte keine Beleidigung sein«, sagte er schnell.
    »Ja, ich hab den ganzen Tag Zeit. Aber, Jake …«
    Er hob die Hände. »Entschuldige. Ich hör schon auf. Jetzt bin ich einfach nur noch Jacob.«
    Ich seufzte. »Aber wenn du so denkst …«
    »Mach dir um mich keine Sorgen«, sagte er und lächelte breit, zu breit. »Ich weiß schon, was ich tue. Sag’s mir einfach, wenn ich dich nerve.«
    »Ich weiß nicht …«
    »Komm schon, Bella. Los, wir gehen zurück und holen die Motorräder. So eine Maschine muss regelmäßig gefahren werden, damit sie gut läuft.«
    »Ich glaube nicht, dass ich das darf.«
    »Wer soll denn was dagegen haben? Charlie oder der Blut… – oder er ?«
    »Beide.«
    Jacob grinste mein Grinsen, und jetzt war er auf einmal der Jacob, den ich am meisten vermisste, sonnig und warm.
    Ich konnte nicht anders, als zurückzugrinsen.
    Der Regen ließ nach, es nieselte nur noch.
    »Ich sag’s auch keinem weiter«, versprach er.
    »Außer all deinen Freunden.«
    Er schüttelte ernst den Kopf und hob die rechte Hand. »Ich schwöre, dass ich nicht daran denken werde.«
    Ich lachte. »Falls ich mich verletze, bin ich gestolpert.«
    »Genau.«
    Wir fuhren mit den Motorrädern auf den Straßen außerhalb von La Push, bis sie vom Regen zu matschig waren und Jacob sagte, wenn er nicht bald etwas zu essen bekäme, würde er umfallen. Als wir ins Haus kamen, begrüßte Billy mich, als wäre es das Normalste von der Welt, dass ich gekommen war, um den Tag mit Jacob zu verbringen. Nachdem Jacob uns Sandwiches gemacht hatte und wir mit dem Essen fertig waren, gingen wir in die Werkstatt, und ich half ihm, die Motorräder zu putzen. Ich war seit Monaten nicht mehr hier gewesen – seit Edwards Rückkehr –, doch es schien keine besondere Bedeutung zu haben. Es war ein ganz gewöhnlicher Nachmittag in der Werkstatt.
    »Wie schön«, sagte ich, als er die warmen Colas aus der Papiertüte holte. »Das hab ich vermisst.«
    Er lächelte und schaute zu den zusammengeschraubten Wellblechwänden. »Ja, das kann ich gut verstehen. Die ganze Pracht des Tadsch Mahal, ohne die Kosten und Mühen einer Indienreise.«
    »Auf das kleine Tadsch Mahal von Washington«, sagte ich und hob die Coladose.
    Er stieß mit mir an.
    »Weißt du noch, der letzte Valentinstag? Ich glaube, das war das letzte Mal, dass du hier warst – das letzte Mal, als alles noch … normal war, meine ich.«
    Ich lachte. »Klar weiß ich das noch. Da hab ich lebenslange Knechtschaft gegen eine Schachtel Zuckerherzen getauscht. So was vergisst man nicht so leicht.«
    Er stimmte in mein Lachen ein. »Das ist wahr. Hmmm, Knechtschaft. Da muss ich mir mal was Gutes einfallen lassen.« Er seufzte. »Es kommt mir vor, als wäre es Jahre her. Eine andere Ära. Eine glücklichere.«
    Da konnte ich ihm nicht zustimmen. Ich erlebte jetzt meine glückliche Ära. Doch es überraschte mich, wie viel ich aus jener Zeit vermisste, die für mich so düster gewesen war. Ich starrte hinaus in den Wald. Der Regen war jetzt wieder stärker geworden, aber in der kleinen Werkstatt neben Jacob war es warm. Er war wie ein Ofen.
    Er strich mir über die Hand. »Es hat sich wirklich viel verändert.«
    »Ja«, sagte ich, und dann klopfte ich mit der Hand an das Hinterrad meines Motorrades. »Charlie hat mich ja gerade wieder ziemlich gern. Ich hoffe, Billy erzählt ihm nicht, was wir heute gemacht haben …« Ich biss mir auf die Lippe.
    »Bestimmt nicht. Er regt sich nicht so schnell auf wie Charlie. Ach, übrigens hab ich mich ja nie offiziell für die blöde Aktion mit dem Motorrad entschuldigt. Tut mir leid, dass ich dich bei Charlie verpfiffen hab. Ich wünschte, ich könnt’s rückgängig machen.«
    »Ich auch.« Ich funkelte ihn an.
    »Es tut mir echt wahnsinnig

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