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Bis(s) 3 - Bis(s) zum Abendrot

Bis(s) 3 - Bis(s) zum Abendrot

Titel: Bis(s) 3 - Bis(s) zum Abendrot Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephenie Meyer
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noch wie erstarrt.
    Er schlug die Augen auf. Jetzt lag mehr als nur Zorn in seinem Blick.
    »Er will dich in wenigen Wochen in einen dreckigen Blutsauger verwandeln!«, zischte er.
    Ich war zu perplex, um beleidigt zu sein, und nickte stumm.
    Sein Gesicht unter der rotbraunen Haut wurde grün.
    »Natürlich, Jake«, flüsterte ich nach langem Schweigen. »Er ist siebzehn, Jacob. Und ich komme der Neunzehn mit jedem Tag näher. Außerdem, warum noch warten? Ich will nur ihn. Was bleibt mir anderes übrig?«
    Das war als rhetorische Frage gemeint.
    Seine Worte kamen wie Peitschenhiebe. »Alles. Alles andere. Es wäre besser, du wärst tot. Das wäre mir lieber.«
    Ich wich zurück, als hätte er mich geschlagen. Seine Worte schmerzten mehr als ein Schlag.
    Und als der Schmerz mich durchzuckte, verlor auch ich die Beherrschung.
    »Vielleicht hast du ja Glück«, sagte ich hart und sprang auf. »Vielleicht rase ich auf dem Rückweg in einen Laster.«
    Ich schnappte mein Motorrad und schob es in den Regen. Jacob rührte sich nicht, als ich an ihm vorbeiging. Sobald ich auf dem kleinen, matschigen Weg war, stieg ich auf und ließ den Motor mit einem Kickstart an. Das Hinterrad spritzte den Matsch in Richtung Werkstatt, und ich hoffte, dass Jacob etwas abbekam.
    Auf der Fahrt über die glitschige Landstraße zum Haus der Cullens wurde ich klatschnass. Es fühlte sich an, als würde der Wind den Regen auf meiner Haut gefrieren. Schon auf halber Strecke klapperten meine Zähne.
    Motorräder waren einfach nichts für Washington. Ich beschloss, das blöde Ding bei der erstbesten Gelegenheit zu verscherbeln.
    Ich schob das Motorrad in die riesige Garage der Cullens. Es überraschte mich nicht, dass Alice dort auf mich wartete. Lässig saß sie auf der Kühlerhaube ihres Porsche und strich über den glänzenden gelben Lack.
    »Ich hatte noch gar keine Gelegenheit, damit zu fahren.« Sie seufzte.
    »Tut mir leid«, stieß ich zwischen klappernden Zähnen hervor.
    »Du siehst aus, als könntest du eine heiße Dusche brauchen«, sagte sie und sprang leichtfüßig von dem Wagen.
    »O ja.«
    Sie verzog den Mund und betrachtete mich eingehend. »Möchtest du darüber reden?«
    »Nein.«
    Sie nickte, doch die Neugier stand ihr ins Gesicht geschrieben.
    »Hast du Lust, heute Abend nach Olympia zu fahren?«
    »Eigentlich nicht. Kann ich nicht nach Hause?«
    Sie schnitt eine Grimasse.
    »Kein Problem, Alice«, sagte ich. »Wenn es für dich einfacher ist, bleibe ich.«
    »Danke«, sagte sie seufzend.
    An diesem Abend ging ich früh schlafen und rollte mich auf Edwards Sofa zusammen.
    Als ich wach wurde, war es noch dunkel. Ich fühlte mich wie gerädert, aber ich wusste, dass es noch nicht Morgen war. Die Augen fielen mir wieder zu, ich reckte mich und drehte mich auf die andere Seite. Es dauerte einen Moment, bis ich merkte, dass ich bei dieser Bewegung eigentlich hätte runterfallen müssen. Und dass es viel zu bequem war.
    Ich drehte mich wieder um und versuchte etwas zu erkennen. Es war dunkler als letzte Nacht – kein Mondstrahl drang durch die dichte Wolkendecke.
    »Entschuldige«, murmelte er so leise, dass seine Stimme eins war mit der Dunkelheit. »Ich wollte dich nicht wecken.«
    Ich machte mich steif und wartete auf den Wutausbruch – auf seinen und meinen –, doch in dem dunklen Zimmer blieb es ruhig. Der süße Duft unseres Wiedersehens lag in der Luft, ein anderer Duft als der seines Atems; wenn wir getrennt waren, hinterließ die Leere einen bitteren Nachgeschmack, den ich erst bemerkte, wenn er wieder verschwunden war.
    Es gab keine Spannungen zwischen uns. Die Stille war friedlich – nicht wie die Ruhe vor dem Sturm, sondern wie eine klare Nacht, an die nicht einmal der Traum eines Sturms rührt.
    Und es war mir egal, dass ich eigentlich wütend auf ihn hätte sein müssen. Ich wollte auf überhaupt niemanden wütend sein. Ich fand seine Hände in der Dunkelheit und rückte näher an ihn heran. Er umarmte mich und zog mich an seine Brust. Meine Lippen fuhren suchend an seinem Hals entlang zum Kinn, bis ich endlich seine Lippen fand. Edward küsste mich sanft, dann lachte er leise.
    »Ich hatte mich auf einen Zornausbruch gefasst gemacht, der selbst einen Grizzlybären in die Flucht schlagen würde, und dann empfängst du mich so? Ich sollte dich öfter wütend machen.«
    »Lass mir ein bisschen Zeit, um mich aufzuregen«, sagte ich neckend und küsste ihn wieder.
    »Ich warte, solange du willst«, flüsterte er an

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