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Bis(s) 3 - Bis(s) zum Abendrot

Bis(s) 3 - Bis(s) zum Abendrot

Titel: Bis(s) 3 - Bis(s) zum Abendrot Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephenie Meyer
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waren gebläht, die Zähne gefletscht.
    »Edward?«, sagte ich erschrocken, als ich ihn so sah. »Was ist …«
    Er legte mir einen Finger auf die Lippen. »Zwei Sekunden«, flüsterte er. »Beweg dich nicht.«
    Ich stand wie erstarrt an der Tür und er … verschwand. Es ging so schnell, dass Charlie ihn bestimmt nicht gesehen hatte.
    Ich hätte nicht mal bis zwei zählen können, da war er schon zurück. Er legte mir einen Arm um die Taille und zog mich in die Küche. Schnell schaute er sich im Zimmer um und hielt mich fest, als wollte er mich vor etwas beschützen. Ich warf einen Blick zu Charlie hinüber, aber der ignorierte uns geflissentlich.
    »Es war jemand hier«, flüsterte Edward mir ins Ohr, nachdem er mich in den hinteren Teil der Küche gezogen hatte. Seine Stimme war gepresst, über dem Rumpeln der Waschmaschine konnte ich ihn kaum verstehen.
    »Ich schwöre dir, dass kein Werwolf …«, setzte ich an.
    »Keiner von ihnen«, sagte er schnell und schüttelte den Kopf. »Einer von uns.«
    So, wie er es sagte, war es eindeutig, dass er niemanden aus seiner Familie meinte.
    Ich spürte, wie mir das Blut aus dem Gesicht wich.
    »Victoria?«, stieß ich hervor.
    »Es ist kein Geruch, den ich kenne.«
    »Einer von den Volturi«, vermutete ich.
    »Wahrscheinlich.«
    »Wann?«
    »Genau deshalb glaube ich, dass sie es waren – es ist noch nicht lange her, heute früh, als Charlie schlief. Und wer es auch war, er hat ihn nicht angerührt, also hatte sein Besuch einen anderen Zweck.«
    »Er hat mich gesucht.«
    Edward gab keine Antwort. Sein Körper war starr wie eine Statue.
    »Was gibt’s denn hier zu flüstern?«, fragte Charlie misstrauisch. Er kam mit einer leeren Popcornschale in die Küche.
    Mir wurde übel. Während Charlie schlief, war ein Vampir im Haus gewesen und hatte nach mir gesucht. Panik ergriff mich, schnürte mir die Kehle zu. Statt einer Antwort starrte ich Charlie nur entsetzt an.
    Sein Gesichtsausdruck veränderte sich. Plötzlich grinste er. »Wenn ihr euch streitet … lasst euch von mir nicht stören.«
    Immer noch grinsend stellte er die Schale in die Spüle und verzog sich.
    »Komm, wir gehen«, flüsterte Edward.
    »Aber was ist mit Charlie?« Die Angst drückte mir auf die Brust, ich konnte kaum atmen.
    Er zögerte kurz, dann hatte er das Telefon in der Hand.
    »Emmett«, sagte er leise. Dann sprach er so schnell, dass ich nichts verstehen konnte. Das Gespräch dauerte keine halbe Minute. Danach zog er mich zur Tür.
    »Emmett und Jasper sind unterwegs«, flüsterte er, als er mein Widerstreben spürte. »Sie durchkämmen den Wald. Charlie kann nichts passieren.«
    Da ließ ich mich mitziehen; vor lauter Angst konnte ich nicht klar denken. Charlie erwiderte meinen unsicheren Blick mit einem selbstzufriedenen Grinsen, aber dann sah er plötzlich verwirrt aus. Ehe er etwas sagen konnte, hatte Edward mich schon hinausgezerrt.
    »Wohin fahren wir?« Obwohl wir schon im Auto saßen, flüsterte ich.
    »Wir müssen mit Alice reden«, sagte er. Er sprach jetzt in normaler Lautstärke, aber seine Stimme war tonlos.
    »Meinst du, sie könnte was gesehen haben?«
    Er starrte mit zusammengekniffenen Augen auf die Straße. »Vielleicht.«
    Sie warteten schon auf uns, Edwards Anruf hatte sie alarmiert. Es war, als käme man in ein Museum; alle waren reglos wie Statuen.
    »Was ist passiert?«, wollte Edward wissen, kaum dass wir im Haus waren. Ich war erschrocken, als ich sah, dass er Alice wütend anstarrte, die Hände zu Fäusten geballt.
    Alice stand mit fest verschränkten Armen da. Sie bewegte nur die Lippen. »Ich habe keine Ahnung. Ich habe nichts gesehen.«
    »Wie ist das möglich?«, zischte er.
    »Edward«, sagte ich mit leisem Tadel. Es gefiel mir nicht, dass er so mit Alice redete.
    Carlisle sagte beschwichtigend: »Es ist keine exakte Wissenschaft, Edward.«
    »Alice, er war in ihrem Zimmer. Er hätte noch da sein und auf sie warten können.«
    »Das hätte ich gesehen.«
    Edward hob aufgebracht die Hände. »Wirklich? Bist du dir da sicher?«
    Mit kalter Stimme antwortete Alice: »Du lässt mich die Entscheidungen der Volturi überwachen, Victorias Rückkehr, jeden von Bellas Schritten. Soll ich auf noch mehr achten? Soll ich nur Charlie beobachten oder auch Bellas Zimmer, das Haus, die ganze Straße? Edward, wenn ich mich auf zu viele Dinge gleichzeitig konzentriere, wird mir früher oder später etwas entgehen.«
    »Das ist doch offenbar schon passiert«, sagte Edward

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