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Bis(s) 3 - Bis(s) zum Abendrot

Bis(s) 3 - Bis(s) zum Abendrot

Titel: Bis(s) 3 - Bis(s) zum Abendrot Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephenie Meyer
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Im Gegenteil.
    Als Edward sich am Abend offiziell verabschiedete, fragte ich mich, wer wohl draußen im Platzregen stand und auf Charlie und mich aufpasste. Es tat mir leid für Alice oder wen immer es gerade traf, aber ein beruhigendes Gefühl war es doch. Ich fand es sogar ziemlich angenehm zu wissen, dass ich nicht allein war. Und Edward war in Rekordgeschwindigkeit zurück.
    Wieder sang er mich in den Schlaf, und sogar im Schlaf spürte ich seine Nähe. So plagten mich in dieser Nacht keine Albträume.
    Am nächsten Morgen fuhr Charlie, noch ehe ich aufgestanden war, mit Hilfssheriff Mark zum Fischen. Ich beschloss, Charlies Abwesenheit zum Verzeihen zu nutzen.
    »Ich werde Jacob jetzt erlösen«, warnte ich Edward nach dem Frühstück.
    »Ich wusste, dass du ihm vergeben würdest«, sagte er mit ungezwungenem Lächeln. »Langes Grollen gehört nicht zu deinen zahlreichen Stärken.«
    Ich verdrehte die Augen, doch insgeheim freute ich mich. Ich hatte den Eindruck, dass Edward seine extreme Abneigung gegen die Werwölfe überwunden hatte.
    Erst als ich gewählt hatte, schaute ich auf die Uhr. Es war noch ein wenig früh für einen Anruf, und ich hatte Sorge, Billy oder Jake zu wecken, aber noch vor dem zweiten Klingeln hob jemand ab, er konnte also nicht allzu weit vom Telefon entfernt gewesen sein.
    »Hallo?«, hörte ich eine matte Stimme sagen.
    »Jacob?«
    »Bella!«, rief er. »Oh, Bella, es tut mir so leid!« Er sprach so schnell, dass er sich verhaspelte. »Ich schwöre dir, es war nicht so gemeint. Das war idiotisch von mir. Ich war so wütend – aber das ist keine Entschuldigung. Es war das Dümmste, was ich je in meinem Leben gesagt hab, und es tut mir leid. Bitte sei nicht mehr sauer, ja? Bitte. Ich biete dir lebenslange Knechtschaft – du brauchst mir nur zu verzeihen.«
    »Ich bin nicht sauer. Ich verzeihe dir.«
    »Danke«, sagte er voller Inbrunst. »Ich fasse es nicht, dass ich mich so bescheuert benommen hab.«
    »Mach dir deswegen keine Gedanken – das bin ich gewohnt.«
    Er lachte erleichtert. »Komm doch vorbei«, bat er. »Ich will es wiedergutmachen.«
    Ich runzelte die Stirn. »Wie denn?«
    »Das kannst du dir aussuchen. Wir könnten von der Klippe springen«, schlug er vor und lachte wieder.
    »Super Idee.«
    »Ich pass auf dich auf«, versprach er. »Egal, was du vorhast.«
    Ich schaute kurz zu Edward. Er sah ganz gelassen aus, aber ich war mir sicher, dass jetzt nicht der richtige Zeitpunkt war.
    »Heute besser nicht.«
    » Er ist nicht gerade begeistert von mir, oder?« Ausnahmsweise klang Jacob einmal eher beschämt als verbittert.
    »Das ist nicht das Problem. Da ist … na ja, wir haben hier ein anderes Problem, das ein bisschen schwerwiegender ist als ein ungehobelter junger Werwolf …« Ich versuchte in scherzhaftem Ton zu reden, aber er ließ sich nicht täuschen.
    »Was ist los?«, fragte er.
    »Hm.« Ich wusste nicht recht, wie viel ich ihm erzählen durfte.
    Edward streckte die Hand nach dem Telefon aus. Ich schaute ihn prüfend an. Äußerlich wirkte er ziemlich ruhig.
    »Bella?«, sagte Jacob.
    Edward seufzte und streckte die Hand noch weiter aus.
    »Hättest du was dagegen, mit Edward zu sprechen?«, fragte ich schüchtern. »Er möchte mit dir reden.«
    Jacob schwieg eine ganze Weile.
    »Okay«, sagte er dann. »Das kann ja interessant werden.«
    Ich reichte Edward das Telefon; ich hoffte, dass er meinen warnenden Blick sah.
    »Hallo, Jacob«, sagte Edward betont höflich.
    Dann hörte ich nichts. Ich biss mir auf die Lippe und versuchte, Jacobs Antwort zu erraten.
    »Es war jemand hier – niemand, dessen Geruch ich kenne«, erklärte Edward. »Ist dein Rudel auf irgendetwas Neues gestoßen?«
    Wieder entstand eine Pause, während Edward nickte, als wäre er nicht überrascht.
    »Das ist der springende Punkt, Jacob. Ich werde Bella nicht aus den Augen lassen, bis ich mich darum gekümmert habe. Das meine ich nicht persönlich …«
    Jacob unterbrach ihn, und ich hörte seine Stimme durch den Hörer. Es klang auf jeden Fall heftiger als zuvor. Vergeblich versuchte ich, etwas zu verstehen.
    »Vielleicht hast du Recht …«, setzte Edward an, aber da redete Jacob schon wieder auf ihn ein. Immerhin schien keiner von beiden wütend zu sein.
    »Das ist ein interessanter Vorschlag. Wir sind sicher bereit, neu zu verhandeln. Wenn Sam sich auch darauf einlässt.«
    Jetzt sprach Jacob ruhiger. Während ich versuchte, Edwards Miene zu deuten, kaute ich auf dem Daumennagel

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