Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Bis(s) 3 - Bis(s) zum Abendrot

Bis(s) 3 - Bis(s) zum Abendrot

Titel: Bis(s) 3 - Bis(s) zum Abendrot Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephenie Meyer
Vom Netzwerk:
seiner »Wanderung« zurückkehrte. Dieses ganze Theater ging mir auf die Nerven. Das würde ich ganz bestimmt nicht vermissen, wenn ich kein Mensch mehr war.
    Als Charlie hörte, wie ich die Beifahrertür zuschlug, spähte er zum Fenster hinaus. Er winkte Alice zu, dann machte er die Haustür auf.
    »War’s schön?«, fragte er.
    »Ja, super. Ein richtiges Mädchenwochenende.«
    Ich trug meine Sachen rein, stellte alles an der Treppe ab und ging in die Küche, um mir etwas zu essen zu suchen.
    »Da ist eine Nachricht für dich«, rief Charlie mir nach.
    Auf der Anrichte lehnte der Notizblock auffällig an einem Kochtopf.
    Jacob hat angerufen , hatte Charlie geschrieben.
    Er sagt, er hat es nicht so gemeint und es tut ihm leid. Du sollst ihn anrufen. Sei nett und gib ihm eine Chance. Er klang mitgenommen.
    Ich verzog das Gesicht. So ein persönlicher Kommentar war ganz untypisch für Charlie.
    Von mir aus konnte Jacob ruhig weiter mitgenommen sein. Ich wollte nicht mit ihm reden. Nach allem, was ich gehört hatte, waren Anrufe aus dem Jenseits nicht erlaubt. Wenn Jacob mir den Tod wünschte, konnte er sich an die Funkstille besser gleich gewöhnen.
    Mir war der Appetit vergangen. Ich wandte mich ab und machte mich daran, meine Sachen nach oben zu bringen.
    »Willst du Jacob nicht anrufen?«, fragte Charlie. Er lehnte an der Wohnzimmerwand und sah mir zu, wie ich alles aufhob.
    »Nein.«
    Ich ging die Treppe hoch.
    »Das ist aber nicht sehr nett, Bella«, sagte er. »Man muss auch verzeihen können.«
    »Kümmer dich um deinen eigenen Kram«, murmelte ich so leise, dass er es nicht hören konnte.
    Ich wusste, dass sich Wäsche angesammelt hatte, und nachdem ich die Zahnpasta weggeräumt und meine schmutzigen Kleider in den Wäschekorb geworfen hatte, zog ich Charlies Bett ab. Ich legte das Bettzeug in einem Haufen oben an die Treppe und ging in mein Zimmer, um auch mein Bett abzuziehen.
    Vor dem Bett blieb ich stehen und legte den Kopf schräg.
    Wo war mein Kopfkissen? Ich schaute mich suchend im Zimmer um. Kein Kopfkissen. Mir fiel auf, dass es in meinem Zimmer ungewohnt ordentlich aussah. Hatte mein graues Sweatshirt nicht über dem Bettpfosten am Fußende gehangen? Und ich hätte schwören können, dass hinter dem Schaukelstuhl ein paar dreckige Socken gelegen hatten, und die rote Bluse, die ich vorgestern anprobiert hatte, dann aber doch zu schick für die Schule fand, hatte über der Armlehne gehangen … Wieder drehte ich mich um. Mein Wäschekorb war nicht leer, aber er quoll auch nicht über, wie ich gedacht hatte.
    Hatte Charlie gewaschen? Das sah ihm gar nicht ähnlich.
    »Dad, hast du die Wäsche gemacht?«, rief ich durch die Zimmertür.
    »Öhm, nein«, rief er zurück; er klang so, als hätte er ein schlechtes Gewissen. »Hätte ich das tun sollen?«
    »Nein, das mach ich schon. Hast du irgendwas in meinem Zimmer gesucht?«
    »Nein. Wieso?«
    »Ich suche … eine Bluse …«
    »Ich war nicht in deinem Zimmer.«
    Da fiel mir ein, dass Alice in meinem Zimmer gewesen war, um meinen Schlafanzug zu holen. Ich hatte nicht bemerkt, dass sie auch mein Kopfkissen mitgenommen hatte. Es sah so aus, als hätte sie auch aufgeräumt. Ich schämte mich für meine Schludrigkeit.
    Aber die rote Bluse war gar nicht schmutzig, also ging ich zum Wäschekorb, um sie zu retten.
    Ich dachte, sie müsste obenauf liegen, aber da war sie nicht. Ich durchwühlte die ganze Wäsche, konnte die Bluse jedoch nicht finden. Allmählich kam ich mir paranoid vor, aber ich hatte den Eindruck, dass noch etwas anderes fehlte, wahrscheinlich sogar mehrere Teile. Der Wäschekorb war noch nicht mal halb voll.
    Ich zog das Bett ab, nahm Charlies Bettzeug und ging in die Waschküche. Die Maschine war leer. Ich sah auch im Trockner nach und rechnete halb damit, dass Alice so nett gewesen war, die saubere Wäsche dort hineinzupacken. Aber nichts. Ich runzelte verwirrt die Stirn.
    »Hast du die Bluse gefunden?«, rief Charlie.
    »Noch nicht.«
    Ich ging wieder nach oben und schaute unter meinem Bett nach. Nichts als Wollmäuse. Ich begann den Kleiderschrank zu durchwühlen. Vielleicht hatte ich die rote Bluse ganz in Gedanken weggeräumt.
    Als es klingelte, gab ich auf. Das war bestimmt Edward.
    »Es hat geklingelt«, sagte Charlie, der auf dem Sofa saß, als ich an ihm vorbeiflitzte.
    »Überanstreng dich bloß nicht, Dad.«
    Mit einem breiten Lächeln öffnete ich die Tür weit.
    Edward hatte die goldenen Augen aufgerissen, seine Nasenlöcher

Weitere Kostenlose Bücher