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Biss der Wölfin: Roman

Biss der Wölfin: Roman

Titel: Biss der Wölfin: Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kelley Armstrong
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Eddie ist vorsichtig. Zwei geklaute Motorschlitten sind genug.«
    »Weil zwei genug für die beiden sind. Und wir dürfen durch diesen Scheißschnee laufen und nach irgend so einem Scheißwerwolfmädchen suchen, das denen entwischt ist.«
    »Du kannst jedenfalls sicher sein, es war nicht Eddie, dem sie entwischt ist. Du bist einfach bloß sauer, weil wir sie nicht gefunden haben. Was nur gut so ist, sonst hättest du jetzt noch mehr Ärger als wegen der Anhalterin, die du umgebracht hast.«
    »Ich hab einfach bloß einen Fick gewollt.«
    »Und du glaubst, Travis hätte das nicht gemerkt? Dich nicht an ihr gerochen?«
    »Ich hab Kondome.«
    Der zweite Mann, dessen Akzent mir ukrainisch vorkam, schnaubte. »Du bildest dir ein, das deckt den Geruch ab?«
    Wir kauerten uns hinter ein Gebüsch und hielten Abstand.
    »Wenn sie bis zur Hütte kommen …«, flüsterte Nick.
    »Haben wir doppelt so viele gegen uns. Wir sollten sie erledigen.«
    Ich war nicht gerade in Bestform, aber ich spürte immer noch keine Schmerzen, und Nick war frisch und ausgeruht und voller Tatendrang. Mit Hilfe des Überraschungsmoments sollten wir ihnen gewachsen sein. Nick verschwand, um einen Bogen zu schlagen und sich ihnen von links zu nähern.
    Marko war immer noch mit Maulen beschäftigt.
    »Ich weiß gar nicht, warum wir aus der Stadt zurückkommen sollen. Wir hätten das Hotel gefunden, diesen Danvers erwischt, ihn hergebracht …«
    »Wenn Eddie recht hat, und das hat er meistens, dann ist Danvers schon hier. Du willst einfach lieber in der Stadt bleiben. Du willst immer in der Stadt bleiben.«
    »Warum nicht? Es ist wärmer da. Die Betten sind warm. Die Mädchen sind warm. Das hier …« Er zeigte mit einer Handbewegung auf den umliegenden Wald und fluchte auf Russisch.
    »Hör auf zu meckern. Wenn es dir nicht gefällt …«
    »Das Geld gefällt mir. Eddie nicht. Dauernd muss er einen rumkommandieren. Kommt nach Alaska. Nein, geht wieder zurück. Nein, kommt wieder her. Hin und her und hin und her.«
    Der Ukrainer teilte ihm mit, er sollte den Mund halten, bevor jemand sie hörte.
    »Deswegen rede ich ja so viel«, sagte Marko. »Wenn dieses Mädchen hier draußen ist, dann ist sie allein und hat Angst. Wenn sie Stimmen hört, kommt sie angerannt.«
    Ich gab Nick ein Zeichen, und er trat ihnen in den Weg. Der Ukrainer sprang zur Seite und stieß dabei einen Pfiff aus, aber Marko, eben noch vollauf mit Meckern beschäftigt, stand einfach mit offenem Mund da, bis Nick ihm den Mund mit einem Aufwärtshaken schloss.
    Ich packte Marko und schleuderte ihn zu Boden, wobei ich mich nur kurz umsah, um mich zu vergewissern, dass Nick zurechtkam. Er hatte den Ukrainer noch nicht, aber er hatte ihn rückwärts in ein dichtes Gestrüpp gedrängt. Der Mann pfiff wieder.
    »Das wird keinen herholen«, sagte ich. »Eure Kumpel haben sich gerade erst zum Frühstück hingesetzt.«
    Unter mir versuchte Marko, sich freizuwinden und zu beißen. Also brach ich ihm den Arm. Ich war nicht in der richtigen Stimmung für Drohungen. Ich hätte ihn getötet, aber ich brauchte Informationen, und bei ihm war es wahrscheinlicher als bei seinem Freund, dass er sie lieferte. Auf die schrillen Schmerzensschreie allerdings konnte ich verzichten, also rammte ich sein Gesicht in den Schnee, um sie zu ersticken.
    Als er still war, riss ich ihm den Kopf nach hinten und flüsterte ihm ins Ohr: »Ich hab gehört, du bringst gern Menschen um, Marko. Du bist im Territorium des amerikanischen Rudels, und weißt du, wie wir hier mit Menschenfressern umgehen?«
    Er verfluchte mich auf Russisch. Ich drückte ihm das Gesicht wieder in den Schnee.
    Nick war noch dabei, an den Ukrainer heranzukommen – er wusste, dass der Mann zwar nicht wegrennen konnte, aber kämpfen würde, sobald Nick näher kam. Und ein in die Enge getriebener Wolf kämpft entschlossen.
    »Tesler hat euch Jungs zurückgerufen, sobald sich der erste Ärger angekündigt hat, oder? Hat sich wohl gedacht, er und sein Bruder wären nicht genug, um sich mit zwei Rudelwerwölfen anzulegen? Ziemlich traurige Entschuldigung für zwei harte Männer, wenn du mich fragst. Und, hast du da unten im Süden Gelegenheit zur Menschenfresserei gehabt?«
    »Warum, waren wir dort?« Marko drehte den Kopf und lächelte durch das Blut, das aus seiner Nase strömte, zu mir herauf.
    »Ist mir eigentlich nicht wichtig, wo ihr wart. Ich mache bloß Konversation.«
    »Oh, es wird dir wichtig werden. Es wird dir sehr bald sehr wichtig

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