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Biss sagt mehr als tausend Worte

Biss sagt mehr als tausend Worte

Titel: Biss sagt mehr als tausend Worte Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: C Moore
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arbeite dran«, sagte Fu. »Aber es ist eigentlich gar nicht so schlimm, wie Sie glauben.«
    »Munter uns auf, Kleiner«, sagte Cavuto.

    »Nicht alle kommen damit zurecht. Vier von zehn Tieren, die in Vampire verwandelt wurden, überleben die zweite Nacht nicht. Entweder brechen sie einfach zusammen  – irgendwie eine innere Zersetzung  –, oder sie werden irre. Es ist, als würden die hyperfeinen Sinne sie lähmen, und sie kriegen so was wie einen Krampf, der ihr Gehirn aufweicht, und danach haben sie keinerlei Überlebensinstinkte mehr. Sie fressen nicht und verstecken sich auch nicht vor dem Licht. Beim ersten Sonnenaufgang nach ihrer Verwandlung verbrennen sie. Es ist wie eine beschleunigte Evolution, bei der die Schwachen gleich am ersten Tag ausgemerzt werden.«
    »Und was willst du mir damit sagen?«
    »Diese Katzenwolke zeigt kein exponentielles Wachstum. Und dies kann nur auf eine andere Spezies übergreifen, wenn diese Spezies beim Angriff zurückbeißt und Vampirblut in sich aufnimmt  – deshalb gab es keine weiteren menschlichen Vampire mehr.«
    »Und warum keine Hundevampire?«, fragte Cavuto.
    »Ich schätze, die Katzen reißen sie in Stücke, bevor sie sich verwandeln können«, sagte Fu. »Ich bin kein Verhaltensforscher, aber es gibt wohl kein Zusammengehörigkeitsgefühl unter Vampiren. Als Vampirkatze bleibt man im Grunde eine Katze. Als Vampirhund ist man immer noch ein Hund.«
    »Bis auf Chet«, sagte Rivera. »Der ist irgendwie eine Katze und noch was anderes.«
    »Nun, es gibt Anomalien«, sagte Fu. »Ich sag ja, das Ganze ist Wischiwaschiwissenschaft. Das mag ich nicht.«
    Riveras Handy zirpte, er klappte es auf und betrachtete den Bildschirm. »Die Barbaren«, sagte er.

    »Und?«, fragte Cavuto.
    »Sie sind in einer Schlachterei in Chinatown. Sie sagen, sie wissen, wie man die Vampire tötet, aber sie können sie nicht finden.«
    »Wir könnten ihnen Marvin bringen. Schreib ihnen, wir sind unterwegs.«
    Rivera hielt das Handy wie ein faulig totes Ding. »Ich weiß nicht, wie.«
    Fu riss Rivera das Telefon aus der Hand, t-neunte eine SMS, drückte senden und gab es ihm zurück. »Hier, jetzt sind Sie auf dem Weg. Hatten Sie nicht gesagt, die Einzigen, die das Problem lösen könnten, wären hier in diesem Raum?«
    »Sind sie auch. Und die gehen jetzt.«
    »Nicht die Sonnenjacken vergessen«, sagte Jared. »Wir haben die Batterien aufgeladen und alles. Meinen Sie, Sie können allein damit umgehen, oder soll ich mitkommen und helfen?«
    »Er ist noch ein Kind.« Rivera packte Cavutos Arm. »Du darfst ihm keine reinhauen.«
    »Das war’s, Kleiner. Du gehörst nicht mehr zu uns. Sollte mir zu Ohren kommen, dass du einen Penis angefasst hast, und sei es dein eigener, schick ich dich in den Kampflesbenknast.«
    »So was gibt es?«
    Rivera blickte an seinem Partner vorbei zu Jared herüber und nickte langsam, todernst.
    Katusumi Okata
    Das verbrannte weiße Mädchen heilte nicht gerade schnell, und Okata ging das Blut aus.
    Er schien nichts anderes mehr zu tun, als sie zu beobachten, zu zeichnen und ihr sein Blut in den Mund zu träufeln. Zwar hatte sie wieder rotes Haar, und die Asche war größtenteils abgeblättert, sodass darunter weiße Haut zum Vorschein kam, doch sie war immer noch gespenstisch dürr und schien nicht mehr als zwei- bis dreimal pro Stunde zu atmen. Tagsüber atmete sie überhaupt nicht, und er dachte schon, sie sei endgültig tot. Sie hatte die Augen nicht aufgemacht und keinen Laut von sich gegeben, nur so ein tiefes Stöhnen, wenn er sie fütterte, welches erstarb, sobald er aufhörte.
    Er fühlte sich selbst nicht besonders gut, und am zweiten Tag wurde ihm schwindlig, und er sank neben ihr auf der Matte in Ohnmacht. Sollte sie als Dämon aufwachen, wäre er zu schwach, um sich zu verteidigen, und sie würde noch den letzten Tropfen Leben aus ihm saugen. Komischerweise war das nicht in seinem Sinne. Er musste essen und wieder auf die Beine kommen. Und sie brauchte mehr Blut.
    »Wir müssen eine Balance finden«, sagte er auf Japanisch zu dem weißen Mädchen. In letzter Zeit hatte er mehr mit ihr gesprochen und festgestellt, dass er nicht mehr erschrak, wenn er seine Stimme in der kleinen Wohnung hörte, die so lange ohne menschliche Stimme gewesen war. Eine Balance.
    Bei Tagesanbruch, als sie seit einer Stunde reglos dalag, schloss er seine kleine Wohnung ab, nahm sein Schwert und ging nach Chinatown, wobei er sich ein wenig schämte, denn er machte kleine

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