Bissig! (German Edition)
Raven die Hand des CIA-Agenten gepackt und führte die Pommes jetzt samt Hand zu seinem Mund. Er biss solange auf Samuels Finger, bis er seine Beute freigab. Samuel ließ es sich amüsiert grinsend gefallen.
" Ich weiß davon, nicht die CIA. Ich war als verdeckter Ermittler dort und habe beobachtet, wie der kleine Blutsauger hier", er zeigte auf Jerry, "den Typen ausgelutscht hat. Ich hoffe, er hatte nicht so einen hohen Cholesterinspiegel, Agent Walker."
Samuel lachte leise und schaute Raven an. "Ich habe es noch nicht in meinem Bericht erwähnt, weil ich mir schon dachte, dass Sie Schwierigkeiten bekommen würden. Ich war der einzige Zeuge, ich habe es genau beobachtet. Also, ich könnte natürlich ins Protokoll schreiben, dass Alvarez persönlich den Mann getötet hat."
"Indirekt hat er das ja", stellte Usher fest und schien zu schaudern. "Ich war dabei, als er Jerry gewandelt hat, und konnte nichts dagegen unternehmen. Erst hat Alvarez ihm das Leben genommen und in seiner Verwirrung ist Jerry seinem neuen Trieb gefolgt und hat den Politiker leergesaugt. Wir haben Glück gehabt, es hätte einen nützlicheren Menschen treffen können."
Raven war erstaunt, das aus Ushers Mund zu hören, denn er hatte ihren Faun als sehr großen Verfechter der Humanität erlebt. Ein Mord gehörte nicht zu dem, was er normalerweise billigen würde, doch seine Loyalität gehörte an dieser Stelle eindeutig Jerry.
Samuel grinste süffisant. "Die Opposition wird nach der Wahl am Drücker sein. Es ist also nicht mehr mit einer großen Strafverfolgung zu rechen. Wenn ich meinen Bericht ein wenig türke, sind Sie auf der sicheren Seite. Die Schweinebacke hat sowieso nur Mist verzapft."
Verstohlen polkte sich Raven ein wenig Steak aus den Zähnen und nickte. "Der ganze Verein, der sich regelmäßig beim Bohemian Grove trifft, wird natürlich die Vorgänge um Léon vertuschen lassen. Es ist zu viel Hochpolitik und -wirtschaft anwesend, wenn sie zusammenkommen. Wir werden unsere Ermittlungen also ohne die störende Öffentlichkeit weiterführen können. Und ich denke, es ist uns ein Bedürfnis, Alvarez zu schnappen, bevor er weiteren Schaden anrichtet."
Zustimmend nickte Samuel. "Die CIA ist auch an ihm interessiert. Ich finde, von Rabenstein, wir sollten unsere Zusammenarbeit vertiefen ."
Raven schluckte trocken. Die Art, wie Samuel das letzte Wort ausgesprochen hatte, ließ ihn an alles denken, nur nicht an Arbeit. "Von mir aus gerne. Allerdings bin ich noch ein Weilchen krankgeschrieben."
Er wedelte mit seiner Hand, verzog das Gesicht und kratzte dann vorsichtig mit dem Finger an der Haut, die sich direkt an den Schrauben befand. "Verfickt, das juckt", zischte er.
"Von Rabenstein, ich glaube nicht, dass Sie Ihre Hand davon abhalten wird, schnell weiter zu ermitteln. Sie schauen schon ganz gierig." Kokett strich sich Samuel eine Strähne aus dem Gesicht. "So wie ich das verstehe, würde das Team aus Ihnen, Agent Hartley und mir bestehen?"
Nach einem Schluck aus seinem Glas bestätigte Raven: "Ja, korrekt. Agent Grey und Agent Walker ziehen nach England." Der Kerl war verdammt gut informiert.
"Pfffff", ließ Simeon sich plötzlich vernehmen und rollte mit den Augen. Er machte eine Handbewegung und war ... weg.
"Fuck!" Usher atmete tief aus und schaute sich um. "Musst du das mit Publikum machen? Wir können hier einen Aufstand provozieren, wenn du dich einfach verdünnisierst."
Auch Raven ließ den Blick über die anderen Restaurantbesucher gleiten, aber es schien niemand Simeons Verschwinden registriert zu haben. Die Menschen neigten dazu, Dinge, die sie als unmöglich einstuften, einfach zu verdrängen.
"Einen Aufstand gibt es nur in deiner Hose", hörte Raven direkt neben seinem Ohr und hustete kurz. "Ich verziehe mich, Usher soll mich rufen", knurrte Simeon aus dem Nichts.
Nachdem Simeon sich in die Unsichtbarkeit geflüchtet hatte, beobachtete Raven Samuel genau. Der CIA-Agent hatte nicht einmal verwundert geschaut. Offenbar kam ihm so ein Verhalten nicht fremd vor, aber das Thema jetzt in der Öffentlichkeit durchzukauen war denkbar ungünstig.
Zudem hatte Raven das Gefühl, Simeon gerade ein wenig eifersüchtig gemacht zu haben. Der schnuckelige Feuerdämon schien es ihm wirklich krummzunehmen, dass er Samuel angegraben hatte.
"Okay, Simeon, dann mach mir bitte nachher einen Aufstand in der Hose, wenn ich zuhause bin." Er grinste dorthin, von wo die Stimme gekommen war. Das leise Grollen war beinahe unheimlich und er
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