Bissig! (German Edition)
auch … es hätte so viel mehr sein können, als verzweifeltes Herumgerammel.
Ushers starke Arme hielten ihn, aufgespießt und intensiv auf den Höhepunkt zu geschaukelt, weil sie keine Zeit mehr füreinander hatten. Ein Schluchzen stieg in Jess' Brust hoch und er drückte sich fest an Usher.
Als er sein Verlangen herausschrie, fühlte er Ushers Lippen auf seinem Gesicht. Verdammt, er war nicht bereit, diesen Kerl gehen zu lassen.
„Wir müssen uns beeilen, wir können uns keine Verspätung erlauben“, raunte Jess Usher zu, als er wieder atmen konnte. Er schloss hastig die Hose, dann nahm er noch einmal Ushers Hand, zog ihn zu sich heran und küsste ihn zärtlich. Sanft strich er eine Strähne aus Ushers Gesicht. „Lass uns gehen.“
Sie gingen gemeinsam zurück ins Büro, wo Raven noch immer wartete. Mit müden Augen starrte er sie an. „Die Sender waren schon aktiv“, sagte er tonlos. „Agent Walker war jedoch zum Glück nicht anwesend. Und jetzt machen Sie sich fertig, verdammt noch mal!“
Die Hitze kroch Jess' Hals hoch. Raven hatte alles mit angehört? Anscheinend war sein Boss wirklich wie paralysiert, wenn er noch nicht einmal einen sarkastischen Spruch dazu abließ.
„Wir können los.“ Usher sah Raven ruhig an und dieser nickte. „Sehr gut. Das SWAT-Team ist auch bereit. Es werden Scharfschützen positioniert und ein paar Männer halten sich im Hintergrund.“
Jess sah, dass Usher wohl protestieren wollte, aber dann hielt er sich doch zurück. Auch für einen Mann wie ihn war es tröstlich, Unterstützung im Rücken zu wissen. Jess‘ Herz sackte, als er Usher ein letztes Mal berührte, doch er mied seinen Blick. Von jetzt an war sein mutiger Engländer auf sich gestellt.
Als sie zusammen das Gebäude verließen, drückte Raven Usher einen Schlüssel in die Hand. „Sie fahren allein. Wir haben ja Funkkontakt – und denken Sie daran: Hier ist Rechtsverkehr.“
Das Washington Monument war nur fünf Minuten Fahrtzeit vom Edgar Hoover Gebäude entfernt und Jess fuhr in einigem Abstand hinter Usher her, während Raven wie ein Häufchen Elend auf dem Beifahrersitz hockte.
„Es wird glattgehen, Boss“, sagte Jess möglichst beruhigend. „Gleich hast du deine Vivien wieder.“
Raven starrte nur auf die Straße vor ihm. „Was ist, wenn nicht?“
„Mach dich doch nicht verrückt, Raven, ok? Das kann jetzt keiner von uns brauchen.“ Er tat Jess unendlich leid, aber er konnte ihm im Moment nicht helfen. In seinem Magen nagte die Angst um Usher, daher konnte er Ravens Gefühle nachvollziehen.
Der Senior Special Agent schlug die Hände vor das Gesicht. „Ich habe als Vater versagt. Ich war nicht da, als sie mich brauchte.“
„Raven, verdammt noch mal! Du hast nicht versagt. Du hast lediglich einen gefährlichen Job. Jetzt mach zur Abwechslung etwas Konstruktives und orte Ushers GPS, er müsste schon fast da sein.“
Jess parkte seinen BMW in der Nähe von Ushers Auto. Raven hatte die Ersatzschlüssel des FBI-Firmenwagens, es war abgemacht, dass er zurückfuhr.
Wenn es so weit war, hatte Ushers Übergabe bereits stattgefunden und er war weg. Jess mochte daran nicht denken. Tränen stiegen ihm wieder in die Augen. Verdammt, wann hatte er sich in den smarten Kerl verliebt? Und warum, wenn er doch nur einer unter vielen war? Usher machte keinen Hehl daraus, jeden anzubaggern, der ihm gefiel. Solche Typen passten normalerweise nicht in Jess' Beuteschema – im Gegenteil. Er atmete tief durch und überprüfte die Glock 17, bevor sie ausstiegen.
„Ich bin jetzt da“, meldete sich Usher durch das Headset.
„In zwei Minuten bin ich bei dir“, antwortete Jess. „Wir haben fünf vor vier. Pünktlich wie die Maurer.“
Es war mit den Entführern abgemacht, dass beide Seiten zwei Personen mitbringen durften, und so bestand Jess darauf, Usher persönlich auszuliefern. Raven war in dieser Situation unberechenbar und würde vermutlich durchdrehen, wenn es um Vivien ging. Das wäre verständlich, trotzdem konnte es die Operation im höchsten Grade gefährden.
Jess' Herz hämmerte, als er wie zufällig neben Usher trat und auf die Uhr sah. Noch eine Minute, dann war es vier. Da klingelte Jess' Handy. Verstört ging er ran: „Ziehen Sie die Scharfschützen ab, sonst ist der Deal geplatzt. Dann gibt es Hackfleisch statt von Rabensteins Töchterchen.“
Sofort hatte der Anrufer wieder aufgelegt, und Jess atmete tief durch. Er aktivierte sein Headset. „Team Alpha, sofort
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