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Bissig! (German Edition)

Bissig! (German Edition)

Titel: Bissig! (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nicole Henser , Sydney Stafford
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inständig, keine Explosion miterleben zu müssen. „Das habe ich sehr wohl verstanden und werde sie nicht in Gefahr bringen.“
    „Es wird meinen Herrn freuen, so einen folgsamen Kerl geliefert zu bekommen. Hübsch und sehr verständig.“ Sein Entführer lachte hämisch und lenkte ihn mithilfe der Pistolenmündung zum Washington Monument.
    Der Obelisk war rund einhundertsiebzig Meter hoch und ragte in den Himmel wie der Finger Gottes. Voller Ehrfurcht wanderte Ushers Blick hinauf zur Spitze, unter der sich eine Besucherplattform befand. An seinem ersten Tag in der Stadt war er mit dem Aufzug hinaufgefahren und hatte den grandiosen Ausblick genossen. Nur hätte er nicht erwartet, so schnell wieder am selben Ort zu sein, schon gar nicht unter den Umständen.
    Bei der Führung durch das Monument hatte er erfahren, dass der Grundstein von der Freimaurerloge gestiftet worden war. Überhaupt war ein Obelisk eines ihrer Symbole. Waren sie deshalb hier? Allerdings war Washington voll mit Denkmälern und die Freimaurer überall präsent. Ihre Verbindungen in höchste Kreise waren fühlbar und sie machten keinen Hehl daraus. Dass sie das Militärnetz der Regierung mitbenutzten, bestätigte es noch obendrein. Das verursachte Usher einen Druck im Magen.
    „Beteiligen wir uns an einer Besuchertour?“, fragte er bissig, während er sich durch den Eingang schob. Als Antwort wurde der Lauf der Waffe fester gegen seine Wirbelsäule gedrückt. Anscheinend war es dem Klugscheißer hinter ihm doch wichtig, kein Aufsehen zu erregen.
    Usher hätte gern gewusst, wer wohl von seinen Kollegen am anderen Ende der Funkverbindung saß, um seine Worte zu hören. Nach Möglichkeit würde er die Klappe halten, damit seine Umgebungsgeräusche mit übermittelt wurden. Nur gezielt wollte er Hinweise auf seinen Aufenthaltsort einflechten. „Ich würde mir die Statue von Georgie gerne näher ansehen, wenn wir schon einmal hier sind. Immerhin soll er wirklich so ausgesehen haben.“
    „Schnauze!“, knurrte sein Hintermann und sonderte ihn von der Menge der Touristen ab. Sie zogen sich in einen ruhigeren Bereich zurück. Usher war froh, so weniger Unschuldige in Gefahr zu bringen. Wo waren nur die anderen Entführer? Er konnte nicht glauben, dass der Typ mit der tollen Pistole allein gekommen war.
    Usher hätte auch gern gewusst, ob es hier geheime Gänge gab. Gerüchten zufolge war halb Washington untertunnelt … Im nächsten Moment spürte er einen stechenden Schmerz an seinem Hintern. Schon wieder eine Nadel. Er streckte den Arm aus, als er das Gleichgewicht verlor. Doch Usher fühlte nur noch, wie der Boden unter seinen Füßen verschwand.

    Als Ushers Sinne langsam wieder erwachten, tat ihm alles weh. Seine Arme brannten und schienen fast aus den Schultern gerissen zu werden. Fesseln schnitten in seine Haut.
    Er versuchte, sich zu bewegen, doch das misslang. Dafür stöhnte er tief, weil Schmerzwellen durch seine Glieder schossen. Es dauerte einige Zeit, bis Usher verstand, dass man ihn wie eine Schweinehälfte aufgehängt hatte. Seine Schuhspitzen drückten sich in den Boden, dafür belastete er mit dem ganzen Gewicht seine Gelenke. Anscheinend schon für länger.
    Verdammt, er musste auf die Füße kommen. Erneut probierte er, die überstreckten Muskeln anzuspannen. Erst wollten sie ihren Dienst versagen, doch dann hievte er sich langsam nach oben und stand wackelig. Shit, der Nacken war auch ganz steif.
    Usher öffnete seine Lider und sah sofort den Fleischerhaken über sich an der Decke, durch den die Kette der Handschellen lief. Er war an einer dicken Aufhängung befestigt und konnte gehoben und gesenkt werden. Ein Summen ließ Usher zusammenzucken. Der Haken fuhr nach oben und er war gezwungen, sich zu recken, bis er so gerade noch stehen konnte.
    „Verfluchter Wichser!“, zischte Usher. Er wusste, dass er nicht allein war, das leise Rascheln von Kleidung hatte seine Gesellschaft verraten.
    Obwohl er eigentlich keine Lust dazu hatte, schaute er in ein Gesicht, das ihn heiß-kalt durchfuhr: hohe Wangenknochen, überspannt von blasser Haut. Das Ganze wurde umrahmt von pechschwarzem Haar, das über die Schultern fiel. Der Kerl sah verdammt nicht schlecht aus.
    Spöttisch betrachtete ihn sein Gegenüber. „Ich ziehe es vor, wenn wir uns etwas kultivierter mit Namen ansprechen. Der meine ist Léon de Lorca Alvarez.“
    Usher war versucht, dem Blick auszuweichen, doch er hielt ihm trotzig Stand. „Usher Grey.“
    „Ich weiß“, sagte

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